Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer
des Asteroiden geraten.«
Pancho nickte.
Wanamaker war nun wieder ganz in seinem Element; er gestikulierte mit den großen Händen und formte sie zu einer imaginären Sphäre.
»Reden wir Klartext«, sagte er. »Wieso stellen Sie nicht drei oder vier Ihrer bewaffneten Schiffe ab, panzern sie mit Asteroidengestein und stationieren sie in einem sicheren Abstand um Vesta? Sie hätten dadurch mehr Feuerkraft als jedes einzelne HSS-Schiff und obendrein ein strategisches Übergewicht.«
»Es wäre eine Art Blockade, richtig?«, fragte Pancho.
Wanamaker grinste sie schief an. »Sie lernen ziemlich schnell.«
Der Überschwang, den Pancho wegen seines Lobes verspürte, verflog schnell wieder. »Aber dann wird Humphries seine Schiffe doch auch in Gruppen losschicken anstatt einzeln, nicht wahr?«
»Ja, die Bildung von Geleitzügen wäre der Gegenzug.«
»Das würde das Ausmaß der Kämpfe vergrößern.«
»Und verteuern.«
Plötzlich sank ihre Stimmung.
Wanamaker reagierte sofort auf ihren Stimmungsumschwung.
»Sehen Sie, Ms. Lane …«
»Pancho«, korrigierte sie abwesend.
»Okay, dann Pancho. Sherman hatte Recht: Der Krieg ist die Hölle.
Keine Frage. Er kostet so viel Geld und Blut. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Ihre Differenzen mit Humphries beizulegen – irgendeine Möglichkeit –, dann sollten Sie sie nutzen und das Blutvergießen vermeiden.«
Sie schaute ihm in die ernsten braunen Augen und sagte: »Das versuche ich schon seit über acht Jahren, Jake. Es gibt aber keine Möglichkeit – außer man räumt Humphries die vollständige Kontrolle über den Gürtel ein, was die vollständige Kontrolle über das ganze Sonnensystem bedeuten würde. Das werde ich nicht zulassen.
Das kann ich nicht.«
Er blies die Backen zu einem gewichtigen Seufzer auf. »Dann werden wir kämpfen müssen.«
»Das sehe ich auch so«, sagte Pancho düster.
»Sie wissen, Kriege werden in erster Linie durch die Moral der kämpfenden Truppe gewonnen. Kaum eine Einheit kämpft bis zum letzten Mann oder bis zur letzten Patrone. Schon gar nicht Söldner, wie Sie sie einsetzen. Irgendeiner kommt immer zu dem Schluss, dass es hoffnungslos sei und gibt auf, bevor er noch getötet wird.«
»Oder irgendeine«, sagte Pancho.
Er pflichtete ihr mit einem Kopfnicken bei. »Kämpfe werden im Kopf und im Herzen gewonnen, Pancho. Kriege auch. Der Sieger ist immer derjenige, der sich die Niederlage nicht eingestehen will.«
Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück, streckte die langen Beine aus und starrte auf die glatte weiße Decke des Vorstandszimmers.
»Humphries ist ein sturer Hundesohn«, sagte sie. »Zumal er selbst nie kämpft. Er sitzt sicher und gemütlich in seinem Haus im tiefsten Untergeschoss und gibt die Befehle.«
»Und bezahlt die Rechnungen«, fügte Wanamaker hinzu.
Pancho starrte ihn an.
»Um diesen Krieg zu gewinnen, müssen wir dafür sorgen, dass eine Fortsetzung zu teuer für ihn wird.«
»Das bedeutet, dass er für Astro auch teuer wird, und ich habe einen Vorstand, dem gegenüber ich mich rechtfertigen muss. Humphries hingegen kann sich über seinen Vorstand hinwegsetzen.«
Wanamaker nickte verständnisvoll. »Dann werden Sie sich eben auch mit Ihrem Vorstand auseinander setzen müssen«, erwiderte er.
»Nur weil Sie an der Spitze der Befehlskette stehen, heißt das noch lange nicht, dass Sie alles auf Ihre Kappe nehmen müssen, Pancho.«
Sie versuchte zu lächeln. »Ich glaube, der Preis von Rohstoffen aus dem Gürtel wird demnächst steigen.«
George wurde von Panchos Nachricht überrascht.
»Gib Vollgas bei der Nanoverarbeitung«, sagte sie todernst. »Wir müssen die Kosten für die Ausbeutung der Asteroiden unbedingt reduzieren.«
George musterte ihr Bild auf dem Wandbildschirm seines Wohnzimmers und wurde nicht ganz schlau aus ihr. Erst sagt sie, dass Nanoverarbeitung den Markt ruinieren würde, und nun kann es ihr gar nicht schnell genug gehen. Was ist nur los mit ihr?
Panchos nächster Satz erklärte es zumindest teilweise. »Es kommen hohe Kosten auf Astro zu, Georgie. Wir müssen alles tun, um die Kosten zu senken und möglichst viel Gewinn mit dem Bergbau-betrieb zu erzielen, damit wir für die kommenden Herausforderungen gerüstet sind.«
»Vor welchen Herausforderungen stehen wir denn?«, fragte George Panchos Bild.
Sie vermochte natürlich nicht zu antworten – jedenfalls nicht binnen einer Stunde oder so, aber George befürchtete, dass er die Antwort ohnehin schon wusste. Sie werden es
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