Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
Vom Netzwerk:
zusammen vorneweg.
    Wir bummeln über den Markt, als Jackson auf einmal zusammenzuckt. Ich zucke auch zusammen, tue aber so, als hätte ich nichts gehört. Doch dann höre ich es wieder. Und diesmal hört Mac es auch.
    Doch, das ist er, klar, Mann.
    Wir werden verfolgt. Und am Ende der Marktmeile, als sich die Besucher in alle Richtungen zerstreuen, gibt es dann keinen Zweifel mehr.
    Bist du dir sicher?
    Ja, das ist er. Der Typ, der in allen Zeitungen war.
    Das soll wohl ’n Witz sein.
    Eine andere Stimme. Nee, das ist er nicht. Was würde der denn hier wollen?
    Ein hörbares Luftholen. Oder vielleicht ist er’s doch? Sieht aus wie er. Mach mal ’n Foto, schnell.
    Und dann rennen wir hinter Jackson her, rempeln Leute um, weichen Kinderwagen, Rollstühlen und Fahrrädern aus, und wir rennen wie die Teufel. Und die Stimmen rennen ebenfalls, dicht hinter uns. Mac packt Cree und ruft: »Wir kommen später nach.«
    Â»Okay«, brülle ich. »Scheiße!« Wir kommen an die Straße, die von parkenden Autos blockiert ist, und ohne weiter zu überlegen nimmt Jackson Anlauf und springt auf die Kofferhaube eines Hondas, läuft über das Dach auf die Motorhaube, hüpft wieder auf den Boden hinunter und dann gleich rauf aufs nächste Auto. Und ich folge ihm. Ich renne über Autodächer! Pamm, Pamm, Bäng, Bäng, Pamm, Pamm, Bäng stampfen unsere Füße über den Metall-untergrund. Citroëns, Chryslers, Renault Clios, Puntos, ein Benz und nach jedem Auto ist das harte Knallen zu hören, mit dem unsere Sohlen auf dem Asphalt landen. Eine Alarmsirene nach der anderen schlägt los, Mööp, mööp, mööp, mööp, Jackson ist so drahtig und schnell, dass ich kaum mit ihm mithalten kann. Ich werfe einen Blick zurück. Unsere Verfolger – die Prolltruppe von vorhin – werden gerade von einem hünenhaften blonden Kerl zur Schnecke gemacht, vermutlich weil sie über sein Auto gerannt sind. Jackson verlangsamt sein Tempo, so dass ich die Führung übernehmen kann. Wir sprinten die Shepherd’s Lane hinunter, dann links um die Ecke, dann rechts, und biegen schließlich in die Chesil Lane ein, rennen durch den Garten auf die Rückseite des Hauses. Jackson schafft es als Erster in die Garage und bricht auf dem mit Federn übersäten Boden zusammen.
    Â»Verdammt, das war unglaublich!«, keuche ich und knalle die Tür hinter uns zu. »Mich hat ja schon mal fast ’n Auto überfahren, aber ich hab noch nie umgekehrt ’n Auto überrannt.«
    Â»Ich auch nicht!«, sagt Jackson und schnappt japsend nach Luft, fast genauso heftig wie ich. »Mann, hat das gut getan. Mal wieder so richtig meine Beine zu bewegen, weißt du?« Und kaum sind wir wieder zu Atem gekommen, fangen wir an laut loszuprusten. »Dein Gesicht«, sagt er. »Du hast so panisch ausgesehen!«
    Â»Na ja«, sage ich und beuge mich vor, um das Seitenstechen zu lindern. »Aber du bist als Erster losgerannt.«
    Â»Ich weiß.« Er lächelt. Er probiert wieder zu lachen, aber es wirkt verkrampft, so als würde er einen Brechanfall unterdrücken wollen.
    Â»Ich möchte ja nicht die Spaßverderberin spielen …«, sage ich. Federn flattern um uns herum zu Boden.
    Â»Ich weiß«, sagt er und sein Lächeln erlischt. »Man hat mich gesehen.«
    Ich nicke. »Vermutlich haben sie mit ihren Handys auch Fotos gemacht.«
    Â»Wenn das nun Spione von Grohman waren?«
    Â»Nein, das waren bloß Halbstarke, picklige Asis aus der Gegend.«
    Â»Was sind denn Asis? Ist das ’ne Abkürzung für irgendwas, so wie CIA?«
    Â»Das waren einfach nur irgendwelche Jungs von hier.«
    Â»Ja, aber sie könnten für Grohman arbeiten!«, blafft er, springt auf und stürmt zur Tür. »Grohman wird davon erfahren, er wird mich finden. Er wird mich finden und mich töten. ›Versuch das noch mal, Gatlin, und du wirst dir wünschen, dass du nie geboren wärst.‹ Das hat er zu mir gesagt. Er hat Beziehungen. Er hat jede Menge Beziehungen …«
    Ich will schon fast loslachen, weil es dermaßen bescheuert und paranoid klingt, aber Jacksons Gesichtsausdruck bremst mich. »Er wird dich nicht töten. Du bist sein Star.«
    Er sieht mich an, richtet einen zitternden Finger auf mich und sagt: »Du musst diese Fotos losschicken. Jetzt sofort. Und dann musst du

Weitere Kostenlose Bücher