Rockstar | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
bitten, herzukommen.«
»Wenn er sich drücken will ...«
»Jeff hat hohes Fieber. Sie sollten wirklich herkommen.«
Es kostete Ivy alles, so ruhig und gefasst zu sprechen und diesem Idioten nicht stattdessen ihre Meinung zu sagen.
»Sind Sie nicht Ärztin? Geben Sie ihm irgendwas und packen Sie ihn ins nächste Taxi!«
Auch diese Beleidigung nahm sie hin. »Ich werde ihn nicht in ein Taxi packen. Bitte, kommen Sie selbst her ...«
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, legte er auf.
***
Zwanzig Minuten später stand Woodrow vor der Tür. Er musste sich also sehr beeilt haben.
»Und? Was ist jetzt?«, begrüßte Woodrow sie und marschierte an ihr vorbei, bis ihm klar wurde, dass er noch nie in dieser Wohnung gewesen war und gar keine Ahnung hatte, wo Jeff sich befand.
»Ich gehe mal vor, wenn ich darf ...«, sagte Ivy noch immer höflich bis zu ihrer persönlichen Schmerzgrenze.
Mit einer gewissen Befriedigung betrachtete sie Jeff mit den Augen Woodrows. Er sah wirklich todkrank aus, wie er da so bleich im Schweiß gebadet lag.
»Ach du Scheiße!«, stieß Woodrow aus. Dann flog er förmlich zu Ivy herum. »Seit wann ist er schon so? Warum habe ich davon nicht früher erfahren?«
»Er will unbedingt auf Tour gehen ... Aber ich sehe das nicht. Wir können froh sein, wenn ich ihn nicht in die Klinik einweisen muss.«
Woodrow begann, nervös auf und ab zu laufen. »Verdammt! Verflucht ... Scheißdreck!«, brummte er und begleitete mit seinen Flüchen jeden Schritt, den er tat. »Er muss mit. Wir haben Verträge. Spritzen Sie ihn irgendwie fit.«
Der Zorn wallte in Ivy auf. »Ich kann ihn nicht fitspritzen! Er braucht Ruhe, Pflege, alles ... Aber mit Sicherheit keinen Tourstress!«
Woodrow hielt für einen Moment inne und setzte sich dann zu Jeff auf das Bett. »Bones? ... Bones? Kannst du mich hören?«
Als keine Reaktion kam, drückte er Jeffs Schulter. »Ob du mich hören kannst?«
»Mr Woodrow!«, herrschte Ivy ihn an, doch er ignorierte sie.
Jeff schlug die Augen auf, wobei seine Lider flatterten.
»Na also ... geht doch!«, erklärte der Manager zufrieden.
»Das ist eine ...«, hob Ivy an, doch er gebot ihr Einhalt.
»Pass auf, alter Junge ... Das heute machen wir ohne dich. Du ruhst dich noch schön aus und in zwei Tagen stehst du frisch und fröhlich wie ein junger Vogel am Flughafenschalter. So eine kleine Erkältung haut doch einen Baum wie dich nicht um!« Ein kleines Schulterklopfen und Woodrow war schon fast wieder an der Wohnungstür.
Ivy eilte ihm nach. Noch im Laufen sagte sie: »Ich werde das nicht zulassen!«
Er drehte sich zu ihr um. Sie standen sich dicht gegenüber. »Hören Sie jetzt gut zu, Miss Newman. Sie haben zwei Tage, um ihn zum Laufen zu bringen. Wer hier etwas zulässt und wer nicht, das bestimme ich!«
Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und sie blieb zurück mit einer Mischung aus blankem Hass und tiefer Enttäuschung. So hatte sie sich den Ausgang nicht vorgestellt. Wie konnte ein Mensch nur so ignorant sein?
Niedergeschlagen ging sie zurück ins Schlafzimmer. Jetzt rächte es sich auch mental, dass sie seit Beginn seiner Krankheit kaum geschlafen hatte. Mit einem feuchten Tuch tupfte sie seine Stirn ab, dann hörte sie noch einmal seine Lungen ab, maß seinen Puls, seinen Blutdruck und legte sich neben ihn. Die Hitze seines Körpers war kaum zu ertragen.
Zwei Tage ...
»Ich lass dich nicht gehen!«, sagte sie und schloss die Augen.
***
Jeff stand am Schrank und warf seine Sachen in einen großen Koffer. Er hatte abgenommen und sah krank und erschöpft aus. Jetzt, da er sein Haar hinten zusammengebunden hatte, wirkte sein Kinn noch kantiger.
»Ich habe Verträge!« Mit diesem Satz verweigerte er seit Stunden jegliche Einsicht in seine Lage.
Ivy sah seinen fiebrigen, unsteten Blick, seine fahrigen Bewegungen. »Du überstehst das nicht!«, mahnte sie voller Verzweiflung.
Sie stritten sich schon den ganzen Morgen wegen dieses Themas, seit Jeff sich aus dem Bett gequält und geduscht hatte und in seine Sachen gestiegen war.
»Wie kann man nur so ignorant sein? Du wirst auf der Bühne umkippen! Wenn du es überhaupt bis dorthin schaffst ...«
Und dann hörte sie immer nur: »Ich habe Verträge!«
Gegen Mittag war sie so entnervt, dass sie ihn anfuhr: »Gut! Dann geh doch! Mach was du willst!« Sie knallte ihm eine Box auf das Bett.
»Was ist das?«, fragte er schwach und blickte sie an.
»Medikamente!«
Er lächelte. »Danke. Niemand kümmert sich so um mich
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