Rockstar | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
So sieht’s aus. Ich dachte, du würdest mich lieben ...« Er nahm einen Schluck. »Und soll ich dir noch was sagen: Keine von den Weibern, die ich sonst ficke, hat so ein Theater gemacht wie du. Aber ich hab’s hingenommen, weil du ’n verdammt guter Fick bist.« Seine Stimme verschwamm, wurde undeutlich.
Ivy war fassungslos. Jetzt erst erkannte sie, welches Monster vom Alkohol freigesetzt wurde.
Mit unsicheren Griffen zog er seine Zigaretten heraus und zündete eine an. Die Asche fiel herab und versengte den Teppichboden.
»Dann war ich also nur ein Fick für dich ...«
Mit wackelndem Kopf blickte er zu ihr auf. »Was denkst du? Hm? Was denkst du?«, brummte er.
***
»Verdammte Scheiße!« Der Schrei gellte in seinem Kopf und löste zahllose kleine Explosionen darin aus. Er verzog unter Qualen das Gesicht. Mit geschlossenen Augen hielt er sich am Mikrofonständer fest. Irgendwo gab es eine Rückkopplung und er wusste nicht, ob in seinem Schädel oder auf der Bühne.
Wie er sich auch konzentrierte – er konnte die Liedabfolge auf dem Zettel zu seinen Füßen nicht sehen. Schwarze Schlieren auf weißem Grund. Waren sie noch bei den Proben oder war das schon das Konzert?
Er war so besoffen wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Es gab nur zwei Möglichkeiten: entweder sofort ins Bett gehen oder weitersaufen.
»Bones ... reiß dich zusammen!«, kam es leise mahnend und jemand zog an seinem Oberarm.
Er wollte schlafen. Nur schlafen. Schwankend tappte er von der Bühne. Die Treppe war ein übles Hindernis. Mühsam klammerte er sich an den Handlauf und konnte nur hoffen, dass diese verdammten Stufen irgendwann ein Ende nahmen.
»Was machst du?«, rief jemand.
»Ich gehe.«
Bones glaubte zu fallen, als seine Beine unter ihm nachgaben, doch im gleichen Moment schob sich ein Arm unter seine Achsel und hielt ihn halb aufrecht.
»Der ist fertig. Lass ihn ...«
Halb wurde er gezogen, halb taumelte er vorwärts. Sein Kopf drohte zu explodieren. Die Schmerzen hämmerten in seinen Schläfen. Sein Genick war steif und er versuchte, mit dehnenden Bewegungen dem entgegen zu wirken, doch es half nichts. Er ächzte leise.
Derjenige, der ihn gepackt hielt, ließ Jeff jetzt auf eine harte Bank gleiten, wo er sich sofort hinlegte. Es tat gut, unterzutauchen.
In den ersten Tagen hatte er geheult, geflucht, geschrien. Er hatte alles zerschlagen, was ihm in die Finger geraten war. Selbst seinen Fernseher hatte er zertrümmert. Ganz bewusst war er in ein Meer aus Wut und Selbstmitleid gesprungen, hatte sich fallen lassen. Und wie er erwartet hatte, war alles blitzschnell gegangen.
»Komm, Bones, ich bring dich in den Wagen und dann fahren wir dich nach Hause ...« Es war Tommys Stimme, die fürsorglich wie die einer netten Krankenschwester klang.
Seltsamerweise wollte Bones’ Kopf einfach nicht oben bleiben, als sei sein Hals aus Gummi. Schwer stützte er sich auf seinen Freund, während seine Füße mühsam nach Halt suchten.
***
Als sie vor Bones’ Wohnungstür standen, fragte Tommy: »Wo ist dein Schlüssel?«
»Scheiß auf den Schlüssel«, erwiderte er, holte aus und trat mit aller Kraft gegen das Schloss, noch ehe sein Freund etwas unternehmen konnte.
»Ach du Scheiße!«
Bones wusste nicht, ob dieser Satz dem Tritt galt oder dem Anblick, der sich hinter der auffliegenden Tür dem Betrachter bot. Auf jeden Fall klang der Gitarrist schockiert.
»Hier kannst du doch nicht wohnen, Mann ...«, hörte er die fassungslose Stimme. »Warst du das? Mensch, Bones ... Das ist echt Kacke. Du hast deine ganze abgefuckte Bude zerlegt!«
Bones zuckte nur mit den Schultern.
***
»Was ist denn mit dem los?«, fragte eine rothaarige Frau.
»Er ist hackedicht, Pauly. Wir machen ihm ’n Bett auf der Couch.«
» Du machst das. Ich koche ihm ’nen starken Kaffee!« Damit verschwand sie.
Bones wusste, dass Tommy eine Freundin hatte, die er aber noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Bones’ Lider waren so schwer, dass sie sich immer wieder über seine Augen senkten. Er schlief ein, noch bevor der Kaffee fertig war.
***
Irgendwann – Bones hatte jegliches Gefühl für die Zeit verloren – hörte er Tommy am Telefon. »Ja. Er ist hier. Er ist soweit okay. Ich glaube, er pennt ... Ja. Ist gut. Ich komme gleich ...«
Dann dämmerte Bones wieder weg.
***
Als Bones das nächste Mal erwachte, war es von einem anderen Geräusch. Wasser. Jemand duschte. Sein Schädel brummte noch immer. Als er den Oberkörper aufrichtete, um sich
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