Rockstar | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
Ausgelassenheit lag wie ein Nebel über der Szene.
Tommy rauchte. Las er in seinen Blicken Wut? Bones war sich nicht sicher. Möglicherweise hatte er Wind von dem Fick bekommen ... Etwas Ähnliches wie ein schlechtes Gewissen meldete sich und er setzte eine Flasche an, die auf dem Tisch stand. Sie war bereits offen, doch es störte ihn nicht. Die Stimmung im Raum bedrückte ihn und steigerte seine Nervosität. Er würde es nicht schaffen, auf die Bühne zu steigen ...
Vor seinem inneren Auge tauchte die schwarze Masse der Zuhörer auf. Ihre Erwartung. Wieso wurde er das Gefühl nicht los, dass sie nur darauf warteten, dass er versagte? Alles in Bones geriet in Wallung. Er leerte die Flasche und stellte sie zurück auf den Tisch. Endlich wurde er ruhiger. Aber noch nicht ruhig genug.
»Hier ist die Liste ... So okay?«, fragte Declan und reichte ihm ein Blatt mit der Songabfolge.
Er überflog sie und nickte. Es war egal, was er wann sang.
»Okay Jungs ... Fertig machen!«, erklärte Ashes und sah dabei nur Bones an.
»Ich bin fertig«, erklärte er.
»Ja. Das ist nicht zu übersehen«, versetzte Ashes zynisch.
Atme tief durch und dann raus! , sprach er sich selbst zu. Es ging nur darum, nicht mehr nachzudenken. Alles zu ignorieren. Bones schwankte.
»Reiß dich zusammen!«, knurrte Ashes, als sie an den Stufen zur Bühne angekommen waren. Alles war dunkel. Räuspern und Husten aus dem schwarzen Zuschauerbereich.
Das Intro setzte ein.
Er hasste es, sich durch die theatralische Dunkelheit bis zum Mikrofon durchkämpfen zu müssen. Dauernd fürchtete er, er würde über ein Kabel stolpern und mit lautem Knall auf die Bretter krachen.
Rotes Licht und Nebelschwaden. Der stickige Geruch setzte sich in seiner Nase fest, während er den Gitarrengurt umlegte. Es fühlte sich an, als habe man sich mitten in der Nacht im Moor verlaufen. Das erste Lied ... Tommy legte mit einem langsamen Riff los. Wie war die erste Zeile? Der Bass folgte. Das erste Wort? Wie lautete das verdammte erste Wort des Songs? Panik erfasste ihn. Er spürte, wie seine Hände feucht wurden. Eiskalt. Er spürte kaum die Saiten unter seinen Fingern. Sein Gehirn war vollkommen leer. Sein Puls raste und sein Herz trommelte gegen seinen Brustkasten. Wenn die Drums dazukamen, musste er singen. Aber was? Er erkannte die Melodie, aber er fand den Text nicht in seinem Gehirn. Wegrennen!
Renn einfach weg! Schmeiß die Gitarre hin und lauf! , schrie etwas in ihm. Natürlich konnte er nicht wegrennen, denn seine Füße waren mit dem Bühnenboden verschmolzen. Die Masse würde ihn zerfetzten. Er wollte schreien vor Angst und Qual. Zitternd riss er den Mund auf. Ein langer, befreiender Schrei ...
Doch dann hörte er jemanden singen. Die Stimme kam ihm bekannt vor. Er war seine! Er sang den ersten Song und seine Worte gingen unter im Chor der Sänger im Publikum. Ihre tausendfachen Stimmen trugen ihn wie auf Flügeln. Sie hatten ihn gerettet ...
Der Rest des Gigs lief wie am Schnürchen. Nur ab und an blickte er auf die Liste zu seinen Füßen und war sofort drin in den Songs. Für einen Moment, als das letzte Lied verklungen war und der Jubel ihn einhüllte, war er glücklich. Er liebte diese Menschen zu seinen Füßen. Er war eins mit ihnen. Tiefste Ruhe erfüllte ihn, wie er dastand, die Gitarre in Händen und sich von ihren Stimmen betäuben ließ. Ewig hätte es so weitergehen können. Dieser Moment war es, für den er lebte. Das war seine ganze Existenz. Sein innerstes Ich. Doch dann zerplatzte die Seifenblase. Tommy zupfte ihn am Ärmel und sie verließen die Bühne.
Vor der Garderobe hatte sich eine kleine Traube aus Fans gebildet. Ashes bremste die Band, damit sie Autogramme gaben und kleine Gespräche führten.
Wann würde der Erste kommen und ihm sagen, dass früher alle Songs besser gewesen waren und seine Auftritte sowieso nur noch für die Mülltonne taugten? Doch noch nicht an diesem Abend. Noch waren alle voll des Lobes. Bones beugte sich zu ihnen herab und plauderte, als gebe es all die Wirrnis, all die Verzweiflung und die Leere nicht. Ab dem Moment, da ihm klar wurde, dass keine Kritik kommen würde, entspannte er sich. Und mehr noch: Er genoss es!
Ein Mädchen zeigte ihm ein Tattoo mit dem Bandlogo auf ihrer Schulter. Zu diesem Zweck zog sie ihre Bluse tief herab. Hübsche kleine Titten , dachte er. Die Lust, sie zu vögeln überkam ihn, doch er wusste nicht, wie er es sagen sollte. Normalerweise boten sich die Mädchen ihm direkt
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