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ROD - Die Autobiografie

ROD - Die Autobiografie

Titel: ROD - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Stewart
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Mountains – zu hoch eigentlich. 2000 Meter über null. Es fühlte sich an, als würde ich kaum Luft bekommen, und meine Stimme wurde eher noch schlechter. Allmählich verzweifelte ich. Tom blieb ganz ruhig, wir zogen noch einmal um, dieses Mal nach Miami, wo meine Stimme endlich zurückkehrte. Dies war bei Weitem nicht der letzte Kampf, den meine Kehle und ich miteinander austragen würden.
    Das Album enthält mit »The Killing Of Georgie (Part I and II)« den in Sachen Erzählkonstruktion vermutlich anspruchsvollsten Song, den ich je geschrieben habe, und definitiv einen meiner längsten. Die Strophen fielen mir mitten in der Nacht ein. Eine gefühlte Ewigkeit stand ich Nacht für Nacht auf und brachte wieder eine zu Papier. Allmählich fragte ich mich, ob ich dabei war, statt eines Songs einen Roman zu schreiben. Schließlich jedoch schien der Song sich seinem Abschluss zu nähern und war immer noch gerade eben kurz genug für eine Single. Ein paar Leute bei Warner Bros., die noch im Mittelalter feststeckten, fürchteten, dass die schwulenfreundliche Botschaft meine heterosexuelle Anhängerschaft verschrecken würde. Scheiß drauf, dachte ich. Es ist einer der Songs, auf die ich wirklich stolz bin. (Und er wurde ein großer Hit, so viele Leute können also nicht verschreckt worden sein.)
    Das Cat-Stevens-Cover »The First Cut Is The Deepest« stammte noch von den Aufnahmen für Atlantic Crossing und ist bis heute enorm beliebt. Außerdem »Tonight’s The Night (Gonna Be Alright)«, eine leicht schlüpfrige Verführungsgeschichte unter möglicherweise jungfräulichen Umständen, gegen die sich einige Radiosender nervös sperrten – auch hier ohne bleibende kommerzielle Schäden. Britt sagt im Outro übrigens einige ziemlich erregende Dinge auf Französisch. Im Studio war sie aufgeregt wie ein Teenager, aber eine Prise Kokain hat geholfen.
    Tom Dowd verehrte sie übrigens. Alle taten das. Alle außer mir.

    Neues Zuhause, neue Plattenfirma, neue Musik – dieselben alten Bindungsängste. Ich war noch immer meilenweit davon entfernt, sesshaft werden zu wollen. Zwar steckte ich in einer festen Beziehung mit Britt, warf jedoch ständig ein Auge auf andere Frauen. Schrecklich. Und schließlich zog ich weiter, wie ich es immer tat. Ich hatte ein Techtelmechtel mit der Schauspielerin Susan George – die Britt mir vorgestellt hatte, was die Sache noch schamloser machte. Wir waren bei einem Queen-Konzert gewesen und im Anschluss essen gegangen. Britt hatte gesehen, dass Susan allein im Restaurant saß und sie an unseren Tisch geholt. Ich unterhielt mich den Rest des Abends mit ihr, während Britt mit Freddie Mercury sprach. Letzten Endes fuhr Britt allein nach Hause, während Susan und ich uns weiter unterhielten.
    Danach hatte ich eine weitere, längere Affäre mit der Schauspielerin Liz Treadwell, die blond, groß, wunderschön, intelligent und witzig war und die ich sehr mochte. Und diese Affäre flog mir spektakulär um die Ohren.
    Britt glaubte, sie und ich steuerten auf die Ehe zu. Wir hatten ihre Kinder Victoria und Nikolaj, die ich vergötterte, immer um uns und waren praktisch eine fertige Familie. Und wir hatten das Haus am Carolwood Drive eingerichtet und uns damit ein wundervolles Nest gebaut. Es war sehr traurig, denn im tiefsten Herzen war mir die ganze Zeit über klar, dass ich Britt nicht heiraten würde, dass ich nicht einmal annähernd bereit war, sesshaft zu werden. Und als das offensichtlich wurde, verletzte es sie zutiefst. Sie muss sich unglaublich betrogen gefühlt haben.
    Was vermutlich beweist, dass man mit einer der schönsten Frauen der Welt zusammen sein und sich trotzdem wie das letzte Arschloch verhalten kann. Und nicht nur das, denn genauso kann man mit einer der schönsten Frauen der Welt zusammen und trotzdem unglücklich sein.
    Wie bei Dee war die Art und Weise, wie ich die Beziehung beendete, alles andere als gentlemanlike. Im Sommer 1977 fuhr Britt mit den Kindern in den Urlaub nach Schweden, zu ihrem Strandhaus, das früher ihrem Großvater gehört hatte. Ich flog mit Gaff nach New York, um dort Elton John zu treffen, der eine total übergeschnappte Filmidee besprechen wollte. Nach dem Essen verlegten wir das Treffen in einen Club, wo ich mich mit Liz traf. Unser gemeinsamer Abgang wurde von einem Fotografen der New York Post für die Nachwelt festgehalten und zierte am nächsten Tag die Titelseite. Mir wurde schnell klar, dass dies kein gutes Ende nehmen würde.
    Nach ihrer

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