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ROD - Die Autobiografie

ROD - Die Autobiografie

Titel: ROD - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Stewart
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gehalten wurde, war »God Save The Queen« von den Sex Pistols. Touché.
    Malcolm McLaren, der Manager der Sex Pistols, führte das natürlich auf Betrug und finstere Machenschaften hinter den Kulissen zurück. In dem Jahr wurde mit dem Silberjubiläum die fünfundzwanzigjährige Regierungszeit der Queen gefeiert, und McLarens Theorie zufolge konnten die Behörden einfach keinen antimonarchistischen Song auf Platz 1 dulden, während der Rest der Nation das Jubiläum feierte. Selbstverständlich weigerte sich die BBC, die Platte der Sex Pistols zu spielen, auch wenn wir nie erfahren werden, ob das ihren kommerziellen Erfolg geschmälert oder gesteigert hat. (Nichts vermag so gut zusätzliches Interesse zu wecken wie ein Boykott, das habe ich mit »Tonight’s The Night« herausgefunden.) Jedenfalls sagte Richard Branson, der damalige Chef des Pistols-Labels Virgin Records, gute dreißig Jahre später in einer Fernsehsendung, dass der Kampf zwischen den Singles unter fairen Bedingungen abgelaufen sei, ich beanspruche also den uneingeschränkten Sieg.
    Damals war es jedoch ein glasklarer Beweis dafür, dass selbst ein alter Sack wie ich mit den richtigen Songs im glorreichen neuen Zeitalter des Punk Hits landen konnte. Ich musste nur fest daran glauben, dass es auch weiterhin so sein würde. Als ich meinen Solo-Vertrag mit Warner Bros. unterschrieb, meinte Joe Smith, der große Chef der Firma, zu mir: »Wenn du zehn Jahre in diesem Geschäft überlebst, bist du unsterblich.« Vielleicht. Ich weiß nur, dass das inzwischen fast vierzig Jahre her ist und ich viele Leute habe kommen und gehen sehen.
    Natürlich verändern wir uns alle mit der Zeit. 2010 fand eine Faces-Reunion-Tour statt, mit Mick Hucknall von Simply Red als Sänger (ich war beschäftigt und konnte nicht dabei sein) und am Bass Glen Matlock, ehemaliges Mitglied der Sex Pistols. Woody erzählte mir am Telefon davon. »Glen ist ziemlich breit um die Hüfte geworden«, sagte er. »Und er trägt gern Krawatten.«
    Na also.

KAPITEL 12
    In dem die Motive und Machenschaften der Sexpolizei (circa 1976–1986) offengelegt werden. Außerdem einige Peinlichkeiten in der Ankunftshalle von Heathrow sowie die Gefahren, die ein Laternenpfahl auf der Bühne mit sich bringt.
    A ls ich eines Abends die Tür meiner Hotelsuite öffnete und einen Bassisten vorfand, der splitterfasernackt mit Gaffer-Tape ans Bett gefesselt war, war das … war das eigentlich ziemlich typisch dafür, was in den Siebzigern und Achtzigern mit der Band auf Tour so passierte. Ich nickte Charlie Harrison also zu, ging ins angrenzende Schlafzimmer und legte mich ins Bett in dem Wissen, dass sich die Situation irgendwann ganz sicher von selbst klären würde. Wenigstens waren diesmal glücklicherweise keine lebenden Hühner involviert.
    Charlie war einfach nur Opfer der Sexpolizei geworden. Und das Problem mit der Sexpolizei war, dass sie jederzeit zuschlagen konnte. Wer die Sexpolizei war? Ein loser Zusammenschluss von Band- und Crewmitgliedern, die sich erstmals unter der Leitung von Tourmanager Pete »Gruppenführer« Buckland zusammengetan hatten. Ihr Gründungsvorhaben: jeglichem Sex auf Tour den Garaus zu machen, das heißt: a) unter den an der Tour Beteiligten diejenigen zu ermitteln, die höchstwahrscheinlich Sex praktizieren würden, b) die Orte aufzuspüren, an denen Sex stattfinden könnte, um c) schließlich zu verhindern, dass der Akt vollzogen wird. Wie das nun mal so ist, kam es auf Tour zu jeder Menge Sex, sie waren also ziemlich beschäftigt. Schnell wuchs ihr Zuständigkeitsbereich und umfasste seitdem auch die allgemeine Organisation von Streichen auf Tour. Um eines klarzustellen: Nur weil man Mitglied der Sexpolizei war – und zugegebenermaßen war ich eines –, hieß das noch lange nicht, dass man ihr nicht trotzdem zum Opfer fallen konnte. Sogar die Sexpolizei hatte Angst davor, dass die Sexpolizei an die Tür klopfte.
    Nicht dass die Sexpolizei unbedingt angeklopft hätte. Sie außerordentlich gut organisiert zu nennen, wäre noch untertrieben. Die Sexpolizei verfügte über Werkzeugkästen, Walkie-Talkies, Kameras und, das war das Allerbeste, Dietrich-Sets – was bedeutete, dass sie den Schauplatz (zum Beispiel dein Hotelzimmer) vor dir oder (was manchmal sogar schlimmer war) nach dir betreten konnte. Sie war mit Schraubenziehern zur Entfernung von Türangeln ausgerüstet. (Du und dein jeweiliges Date steckten den Schlüssel ins Schloss, und plötzlich fiel einfach die Tür

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