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Römer im Schatten der Geschichte

Römer im Schatten der Geschichte

Titel: Römer im Schatten der Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Knapp
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Kind habe, wurde unzufrieden mit ihrer Ehe mit mir, [ergriff] die Gelegenheit einer Abwesenheit von mir und verließ mein Haus … Vor Monaten, ohne eine sogenannte [? Scheidung], nahm ihre Güter mit und viele von meinen, darunter einen großen, weißen ungewalkten Mantel und ein oxyrhynchisches Kissen, und einen gestreiften
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[ein Kleidungsstück], Stoff für zwei Chitone und anderes Arbeitsgerät von Bauern. Und obwohl ich ihr oft Nachricht gegeben habe, um meine Sachen zurückzubekommen, hat sie nicht geantwortet oder sie zurückgeschickt, und doch decke ich ihr die Kosten für die Versorgung unseres Kindes. Und weil ich außerdem jetzt erfahren habe, dass ein gewisser Neilos, Sohn des Syros, aus demselben Dorf sie gesetzwidrig zu sich genommen und geheiratet hat, unterbreite ich [diese Bittschrift] und ersuche darum, dass sie und Neilos vor euch geladen werden, damit ich Rechtshilfe erhalten kann und meine Sachen zurückbekomme und mir geholfen wird. Lebt wohl. (Rowlandson, Nr. 137)
    Frauen in der Wirtschaft
    Bemerkenswert an der ökonomischen Rolle römischer Frauen aller Schichten und Einkommensklassen ist vor allem, dass sie ihren Haushalt im Griff hatten. Ihre Pflichten reichten von der profanen Hausarbeit bis zu manchmal komplizierten Handelsgeschäften. Hierokles, ein Philosoph des 2. Jahrhunderts n. Chr., beschreibt allem Anschein nach einen Bauernhaushalt. Die Frauen machen Wollarbeiten, kochen, backen Brot, zünden das Feuer an, holen am Brunnen das Wasser, machen die Betten und führen rings ums Haus eine Reihe von Tätigkeiten aus, die Körperkraft verlangen: Kornmahlen, Teigkneten, Holzschneiden, Holzholen, das Herumtragen großer Gefäße und das Ausschütteln der Bettdecken. Die Frauen helfen, wenn sie gebraucht werden, auch auf den Feldern und bei der Ernte. Dieses Bild deckt sich weitgehend mit der Lebensweise, die aus Galiläa überliefert ist. Die dort bezeugten Arbeiten umfassen das Backen von Brot und den Verkauf auf dem Markt, das Führen eines Geschäfts, Hilfe bei der Landarbeit, besonders während der Ernte, den Verkauf von Produkten aus dem eigenen Haus und den Transport der Warenzum Verkauf auf den Markt sowie den Einsatz als Amme. In der Mischna werden, in ebendieser Reihenfolge, folgende Arbeiten der Hausfrau aufgezählt: Sie hatte Korn zu mahlen, zu backen und zu waschen, die Mahlzeiten zuzubereiten, die Kinder zu pflegen, ihrem Mann das Bett zu machen und Wollarbeiten anzufertigen. Andere Arbeiten, die getan werden mussten, sind hier nicht aufgeführt, so das Fegen und Putzen, das Besorgen von Lampen und Feuerstellen, der Einkauf von Vorräten auf dem Markt und die Verwaltung der Haushaltskasse. Mit jedem Sklaven, der ins Haus kam, konnte eine der aufgelisteten Pflichten nach der anderen gestrichen werden, obwohl der jüdische Schriftgelehrte Gamaliel der Meinung war, dass die Wollarbeit auf jeden Fall auszuführen sei, um dem Müßiggang vorzubeugen.
    Dieser Gedanke klingt auch im vielzitierten Epitaph der Claudia an:
     
    Fremdling, was ich sage, ist kurz; bleib stehen und lies: Hier ist das nicht schöne Grab einer schönen Frau. Mit Namen nannten die Eltern sie Claudia. Ihren Gatten hat sie von ganzem Herzen geliebt. Zwei Kinder brachte sie zur Welt: eines von beiden lässt sie auf Erden zurück, eines unter der Erde beigesetzt. Ihre Rede war anmutig, ihr Gang indes gefällig. Sie hütete das Haus, spann Wolle. Ich bin zu Ende, geh! (
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8403, Rom/Blank-Sangmeister, Nr. 12)
     
    Das Weben wurde so sehr als Inbegriff weiblicher Tätigkeit betrachtet, dass »eine Frau träumte, sie habe ihr Gewebe vollendet. Tags darauf starb sie; denn sie hatte keine Arbeit mehr, das heißt, sie hatte nicht mehr zu leben« (Artemidor,
Traumbuch
4,40). Von zentraler Bedeutung war auch die Zubereitung der Mahlzeiten, ebenso Mutterschaft und Kinderpflege. Das Bedürfnis nach einer großen Zahl Kinder, um die hohe Kindersterblichkeit auszugleichen, hatte zur Folge, dass die Frauen vollständig in ihrer Rolle als Gebärerinnen aufgingen, beginnend mit der ersten Menstruation der etwa Vierzehnjährigen, bis die Fruchtbarkeit ab Dreißig allmählich zurückging und mit Mitte Vierzig endete.
    Obwohl Hausarbeiten wie die genannten im Leben der überwiegenden Mehrzahl der Frauen von zentraler Bedeutung waren, sind Frauen in dieser Rolle nie auf Grabreliefs abgebildet, ein Kuriosum, denn in Schriftform ist gute Haushaltsführung wie die Arbeit mit Wolle und andere Tätigkeiten in

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