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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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geilen Karre interessiert? – Pass auf. Die Schüssel ist heiß, die muss sofort von hier verschwinden, und am besten ins Ausland. – Auf dem Parkplatz überm Westschnellweg. Roter Audi, Kennzeichen H-CH 2435. Schlüssel steckt. Und lasst euch nicht zu viel Zeit. – Ja, gerne. Und keine Spritztouren, wie gesagt, die ist heiß!« Sie legte auf und sagte zu Antonia: »Das Problem ist erledigt.«
    Sie schauten einander an, mit einer Mischung aus Misstrauen und Bewunderung. Schließlich meinte Katie: »Ich glaube, wir sollten uns mal unterhalten…«
    Sie wählten dafür eine abgelegene Bank im Von-Alten-Park, der auf der anderen Seite des Schnellwegs lag.
    »Du zuerst«, sagte Antonia.
    »Okay«, willigte Katie ein. »Aber du musst schwören, dass du niemandem etwas von dem verrätst, was ich dir jetzt sage!«
    »Ich schwör’s.«
    »Das meine ich ernst!« Katies Augen flackerten.
    »Ich auch.«
    Katie holte tief Luft und sagte: »Du hast recht, der Kerl war nicht wegen Selin hier. Der Typ war wegen mir hier!«
    »Wegen dir?«, staunte Antonia.
    Katie erzählte ihr von dem Mann, der sie am Sonntagabend verfolgt hatte und der vorhin in den Garten gekommen war. »Und ich hatte so furchtbare Angst. Der hat rumgebrüllt wie ein Irrer. Ich habe mich hinter dem Schuppen versteckt und gehofft, dass er da nicht hinkommt, aber dann stand er plötzlich vor mir, hat mich gesehen und ist auf mich zugestürzt. Da habe ich diese Schere genommen, die da lag…« Sie hielt inne, schluckte. »Es hat so ein grässliches Geräusch gemacht, das werde ich nie wieder vergessen. So ein Knirschen, wie… wie… keine Ahnung, es war das schlimmste Geräusch, das ich je gehört habe. Er ist sofort in die Knie gegangen, hat noch ein paar Mal geröchelt und dann war er tot und das Blut…« Katie stockte erneut, sie hatte Tränen in den Augen, ein Beben ging durch ihren Körper. Flüsternd fuhr sie fort: »Was hätte ich denn tun sollen, ihr wart ja nicht da, kein Mensch war da! Ich hatte eine solche Scheißangst! ›Ich bring dich um‹, hat er gerufen, ich schwör’s dir. Bitte, bitte, sag niemandem, dass ich es getan habe!«
    Antonia legte den Arm um Katies Schultern. »Ist gut, beruhige dich. Ich sag es keinem. Es ist vorbei.«
    »Du bist wirklich eine echte Freundin!«, bekannte Katie unter Tränen.
    Antonia fragte: »Bist du sicher, dass der Tote derselbe Typ war, der dich am Sonntag verfolgt hat?«
    Katie zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht. Ich hab den ja nur im Dunkeln gesehen. Aber die Figur war schon so ähnlich.«
    »So eine Figur haben aber sehr viele Männer«, gab Antonia zu Bedenken.
    »Stimmt auch wieder.«
    »Und wo ist Selin?«
    »Keine Ahnung. Beim Nachhausekommen habe ich gerufen, ob jemand da ist, aber sie hat nicht geantwortet. Und nachdem das… passiert war, bin ich zu ihr raufgerannt. Aber sie war weg, alles war leer. Wahrscheinlich ist sie schon Stunden vorher abgehauen. – Wann hast du sie eigentlich zum letzten Mal gesehen?«, fragte Katie.
    »Gestern, beim Abendessen. Danach saß sie mit Robert auf der Bank. Ewig lange!«, schnaubte Antonia.
    »Worüber haben sie geredet?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Hast du nicht gelauscht?«, fragte Katie in einem Tonfall, als wäre es ein unentschuldbares Versäumnis, andere Menschen nicht zu belauschen.
    »Nein, hab ich nicht«, antwortete Antonia entrüstet. »Aber ich habe gehört, wie sie die Treppe hochgegangen ist, das war schon nach elf. Heute Vormittag dachte ich, sie schläft noch. Mittags war ich mit dem Rad unterwegs und danach mit Robert auf der Beerdigung. Robert ist direkt vom Dienst dorthin gekommen. Sie hatte also genug Zeit, um in aller Ruhe zu verschwinden.«
    Dann erzählte Antonia ihrer Freundin von dem vielen Geld, das sie in Selins Tasche gefunden hatte.
    »Wie viel war es?«
    »Keine Ahnung! Viel. Mindestens zehntausend, würde ich mal schätzen.«
    Katie pfiff durch die Zähne, sie schien kurz zu überlegen, dann sagte sie: »Weißt du, was ich glaube?«
    »Was denn?«
    »Das Geld stammt aus einer Postbank in Linden-Nord, die vor ein paar Tagen überfallen wurde. Auf der Arbeit haben sie davon erzählt und es stand auch in der Zeitung. Es gab ein Phantombild und ich könnte schwören, dass das unsere Selin war.«
    »Wie viel Geld war es?«
    »Das stand nicht drin, das schreiben sie ja nie, um die Leute nicht noch zu ermuntern.« Katie blies vor Empörung ihre Backen auf und stieß die Luft aus. »Die hat uns ganz schön verarscht.

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