Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
Matthias.
    »Seine Taschen waren jedenfalls leer«, gab Robert Auskunft.
    Keiner machte den Vorschlag, die Polizei zu rufen. Robert drehte sich eine Zigarette. Seine Finger wirkten dabei weniger sicher als sonst, immer wieder fiel ihm der Tabak vom Papier herunter. Der Kaffee war durch, Antonia nahm die Kanne vom Herd und füllte vier Tassen mit dem schwarzen Sud. »Die Leiche muss auf jeden Fall verschwinden«, sagte sie mit Bestimmtheit.
    Matthias und Katie nickten. Matthias holte die Milch aus dem Kühlschrank und sagte dabei: »Wir könnten ihn im Garten vergraben. Unter dem neuen Hochbeet.«
    »Nein! Nicht im Garten!«, wehrte Antonia entsetzt ab und auch Katie schüttelte heftig mit dem Kopf.
    »Wieso nicht?«
    »Und das Gemüse – möchtest du Gemüse essen, das auf so einem Beet wächst?«, fragte Katie erneut schaudernd.
    »Nein, das wäre kein so gutes Gefühl«, räumte Robert ein, dabei beobachtete er Antonia, die gerade zwei Scheiben Toastbrot aus der Packung nahm und in den Toaster steckte. »Wie kannst du jetzt was essen?«, fragte er.
    »Toastbrot beruhigt meinen Magen«, erklärte Antonia, die das Gefühl hatte, gleich umzukippen, wenn sie jetzt nichts zu essen bekam.
    »Aber er muss weg. Und zwar bis morgen früh. Erstens, weil er sonst anfängt zu stinken, zweitens, weil ihn sonst der Petri zu Gesicht bekommt«, sagte Matthias und fügte hinzu: »Und in mein Auto kommt er nicht, das sag ich euch gleich.«
    Antonia war Matthias dankbar, dass der das Problem in seiner pragmatischen Art anging.
    »Was ist mit dem leeren Nachbargrundstück?«, fragte Antonia. »Da wächst doch nur Unkraut und liegt Müll herum. Das würde doch nicht auffallen, wenn man da etwas vergräbt.«
    »Und wenn doch mal was gebaut wird, dann findet man die Knochen«, meinte Katie.
    »Na und?«, gab Antonia zurück, aber auch die zwei Jungs schüttelten die Köpfe.
    »Das ist mir zu nah bei uns«, meinte Robert. »Da buddelt am Ende mal ein Köter etwas tiefer…«
    »Wir könnten ihn bis zur Überführung schaffen und dann auf den Westschnellweg werfen, wenn gerade ein paar Laster vorbeidonnern«, schlug Katie vor, aber auch an dieser Idee fand niemand so recht Gefallen.
    »Da können wir ihn auch gleich auf ein Bahngleis legen«, murmelte Matthias.
    »Was ist mit den Gängen und Höhlen, die angeblich überall unter dem Lindener Berg sind. Gäbe es da kein Versteck?«, fragte Antonia an Robert gewandt.
    »Ach, die Geschichte…«, stöhnte Matthias und verdrehte die Augen.
    »Das gäbe es vielleicht, wenn einer von uns wüsste, wo ein Zugang ist«, antwortete Robert. »Ich kenne aber keinen.«
    »Schade«, bemerkte Antonia.
    Katie, deren Gesicht langsam wieder etwas Farbe angenommen hatte, überlegte laut. »Und wenn wir einen Anhänger mieten, ihn da reinpacken und ihn dann in der Nacht in die Leine oder die Ihme werfen?«
    »Der Polo hat keine Anhängerkupplung«, klärte Matthias sie auf.
    »Wie wär’s mit einem Mietwagen? Ein Kombi vielleicht…«
    »Was ist mit dem Lieferwagen von deiner Sozialstation?«, fragte Matthias Robert. »Kannst du dir den nicht noch mal leihen?«
    »Theoretisch ginge das. Aber im Grunde wäre es mir lieber, wenn der Kerl so verschwinden würde, dass man ihn nie mehr findet. Wer weiß, in welchem Verhältnis er zu Selin stand, und wenn man ihn identifiziert…«
    »Ganz bestimmt kannte sie ihn, jede Wette. Zumindest wusste sie, dass er hinter ihr her war«, sagte Katie rasch. »Vielleicht hat sie ihm seinen Autoschlüssel geklaut und ist mit seinem Wagen abgehauen.«
    »Krass«, bemerkte Antonia, den Toaster fixierend, der jeden Moment die gebräunten Scheiben ausspucken musste.
    »Wie sollte sie das anstellen? Sie ist sechzehn!«, erinnerte Robert.
    »Wissen wir das bestimmt?«, zweifelte Matthias. »Sie kann uns doch wer weiß was erzählt haben. Und jetzt haut sie ab und lässt uns mit dem Schlamassel zurück. Großartig, wirklich großartig!«
    »Hör schon auf!«, fuhr ihn Robert an.
    Er spielt immer noch den Beschützer, selbst jetzt, wo sie weg ist, erkannte Antonia. Es musste ihn wirklich ganz schön erwischt haben – den erklärten Verächter der romantischen Liebe.
    »Der Friedhof«, platzte sie heraus, während ihr die Toastbrote entgegensprangen.
    Drei Augenpaare blickten sie fragend an.
    »Der Friedhof!«, wiederholte Antonia. »Leichen gehören auf den Friedhof. Könnten wir ihn nicht in das frisch ausgehobene Grab von Frau Riefenstahl legen?«
    »Das wird im Moment gerade

Weitere Kostenlose Bücher