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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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wenigen freien Stunden nach dem letzten gemeinsamen Essen, das sie nun fast immer mit Cor oder Nefaris einnahm, verbrachte sie mittlerweile recht gern mit dem - gemessen an den anderen Vertretern seiner Spezies, die sie bislang kennen gelernt hatte - ungewöhnlichen Soldaten. Er schien sich aufrecht für ihr Volk zu interessieren und stellte viele Fragen, die hauptsächlich soziale Interaktionen und Riten betrafen. Es war jedoch auch offensichtlich, dass er bereits ein breites oberflächliches Wissen besaß, das er, ihm zur Folge, aus den freien Medien gesammelt hatte.
    Lillja erhielt im Gegenzug allerdings nur einen Bruchteil der Antworten, die sie sich erhoffte. Immerhin erfuhr sie, dass Cors Volk ernsthaft monogam lebte, was jedoch in heutigen Zeiten kaum noch Einfluss auf den Nachwuchs hatte, da die meisten Xhar seit Fortschreiten des Krieges mittels künstlicher Befruchtung gezeugt wurden. Weiteres hatte er zu diesem Thema jedoch nicht sagen wollen.
    Am Mittag des dritten Tages nach dem Angriff glaubte sie, eine Möglichkeit gefunden zu haben, Nefaris' Auge zu retten.
    In einer für ihn schmerzvollen Prozedur hatte das Multifunktionsoperationsgerät das durchsichtige Augenlid entfernt, die darunter liegende Linse gegen ein künstliches Implantat, das binnen Stunden gezüchtet werden konnte, ausgetauscht und alles luft- und lichtundurchlässig verbunden. Den Anmerkungen des Arztes, der diese Behandlung in einem detaillierten Artikel vorgeschlagen hatte, zur Folge, würde das Implantat anwachsen und normales Sehen ermöglichen - wenn es keine Komplikationen gab. Später mussten sie lediglich für einen Ersatz des Augenlides sorgen, vielleicht eine Art Brille, welche die Schutzfunktion übernehmen konnte. Sie würde sich darüber aber erst den Kopf zerbrechen, wenn es so weit war.
    Bereits in ein paar Tagen würden sie wissen, ob es ein Erfolg war und ob Nefaris seine Aufgaben auf dem Maschinendeck wieder würde aufnehmen können.
    Bis zu diesem Tag übernahm der Techniker einige Aufgaben auf der Krankenstation.
    "Ist Ihre Schicht nicht schon seit zwei Stunden vorbei?", holte seine Stimme sie in die Realität zurück. Lillja sah von ihrem Pad auf. Ihr war nicht aufgefallen, dass der Techniker den Bereitschaftsraum betreten hatte, welcher der Krankenstation direkt angeschlossen war und in dem Dr. Dragin vor wenigen Tagen umgekommen war. Das alles schien schon unendlich weit weg zu sein, wurde ihr bewusst, als hätte die Zeit hier eine andere Bedeutung.
    Cpt. Dale hatte ihr viele neue Dokumente zukommen lassen, die sich mit den Geräten der Krankenstation befassten und ihr neue Möglichkeiten im Umgang damit ermöglichen würden. Leider waren die Übersetzungen oftmals ungenau oder schlicht schlecht, sodas s sie nur sehr langsam vorankam.
    Vielleicht war es besser, wenn sie Nefaris komplette Einsicht gewähren würde, um es sich später einfach von ihm erklären zu lassen, immerhin hatte er eine lange technische Ausbildung hinter sich und würde sicher kaum Verständnisprobleme haben . Andererseits wollte sie es gern selbst schaffen.
    Neben all diesen neuen Informationen versuchte Lillja noch immer, die Grundzüge der Schrift und Sprache ihrer Verbündeten zu erlernen. Sprachen lagen ihr - während des Studiums hatte sie zahlreiche komplexe, tote Sprachen gelernt. Sie hatte sogar einen Kurs Akkadisch belegt - nur aus Interesse. Doch all dies war ihr jetzt keine Hilfe.
    " Sie schlafen und essen zu wenig", warf Nefaris ihr mit leichter Besorgnis vor, "und Sie verbringen zu viel Zeit alleine."
    Er schien stets besorgt.
    "Beim nächsten Angriff werden Sie vielleicht froh sein, dass ich mehr gelernt als geschlafen habe", antwortete sie und merkte dabei, wie unfreundlich ihre Stimme klang.
    " Oder ich werde mir das Gegenteil wünschen, weil Ihnen vor Müdigkeit Fehler unterlaufen."
    Sie gab sich geschlagen und stand auf.
    Nefaris war hier offensichtlich unterfordert, also schlich er oft um sie herum und bemutterte sie. Irgendwie war es auch nett - und sicherlich hatte es dazu geführt, dass sie nicht wirklich bis zu Erschöpfung gearbeitet hatte - doch ab und an nervte dieses Verhalten einfach. Hoffentlich schlug die Behandlung an und der junge Mann - sie nahm an, dass er verhältnismäßig jung war, da er vom ersten Moment gewillt gewesen war, sich ihr unterzuordnen - konnte bald wieder seine eigentlichen Aufgaben übernehmen.
    Auf dem Weg nach drau ßen ging sie am Hauptmedikamentenschrank vorbei und nahm ein kleines

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