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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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einwandfrei, sodass der Raum nicht übermäßig auskühlte, obwohl die Tür ständig offenstand.
    " Sie sollten aufräumen", verkündete Cors Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um und sah ihn ihr Quartier betreten, wobei er mit Bedacht über die Unordnung am Boden hinweg stieg und seinen Blick interessiert über das Chaos schweifen ließ.
    " Kommen Sie ruhig rein", kommentierte Lillja sarkastisch und lehnte sich wieder zurück.
    " Ich habe Ihnen etwas mitgebracht", erklärte der Soldat und als Lillja sich erneut umdrehte sah sie, dass er ein kleines, pinkes Gerät in seiner Hand hielt und es in einen offenen Schrank legte. Daraufhin wandte er sich wieder der Tür zu und der Mensch glaubte, ihr Gast würde wieder aufbrechen, doch stattdessen machte der Xhar sich an der Kommunikationsanlage zu schaffen. Nach einer kurzen Weile erklang altbekannte Musik aus den verbauten Lautsprechern der Komm und Lillja erkannte die Melodie eines ihrer Lieblingslieder.
    " Die Daten Ihres Gerätes wurden konvertiert und befinden sich nun im Hauptcomputer und können über die Komm abgerufen werden. Der Klang ist nicht der Beste…"
    " Es ist großartig", unterbrach sie ihn und schloss die Augen. Der Gesang setzte ein und ihr implantierter Übersetzer griff und schuf eine seltsame Abart des geliebten Stückes, das ihr fremd vorkam. "Es ist ein Stück von zu Hause. Danke."
    Cor trat zu ihr herüber und nach einer auffordernden Geste ihrerseits ließ er sich auf dem zweiten Sack nieder. Es war ihm anzusehen, dass er sich nur bedingt wohl fühlte - Lillja schob es auf den Fakt, dass er saß, ein Umstand, bei dem sich die meisten Xhar unwohl fühlten.
    " Ich habe gehört, dass es in der Nacht einen unerfreulichen Zwischenfall gab", nahm der Xhar nach einer Weile das Gespräch auf.
    " Ja. Sowas passiert, wenn man einem Menschen ohne sein Wissen lebenswichtige Medikamente verabreicht. Ich verstehe nicht, was das sollte - warum die Geheimnistuerei? Ich wäre deswegen fast gestorben."
    " Ich kann es Ihnen nicht beantworten, Lillja. Wir verabreichen vieles über Nahrungsmittel - Zusatzstoffe, die das Leben im All vereinfachen, Vitamine, Mineralien zum Zahnerhalt, manchmal auch leichte Stimmungsaufheller. Das wird alles untergemischt und über das Essen verteilt, scheint einfacher zu sein, als jedes Crewmitglied dazu zu bringen, jeden Tag eine Tablette oder ähnliches zu nehmen."
    " Das ist etwas anderes - das sind Nahrungsergänzungsmittel und Ihre Leute wissen oder erwarten sogar, dass sowas gemacht wird. Das hier", sie deutete auf die leere Spritze und die Atemmaske, die noch immer auf dem Boden zwischen Bett und Tür lagen, "ist etwas ganz anderes!"
    " Mag sein, ist nun aber nicht mehr zu ändern."
    Recht hatte er, auch wenn das Aussprechen dessen nur bedingt zu einer Besserung ihres Befindens beitrug.
    " Wie kam es, dass Cpt. Dale zur Stelle war, als es Ihnen in der Nacht schlecht ging?", fragte Cor schließlich und betrachtete sie dabei aufmerksam, als wollte er ihre Reaktion erfassen.
    " Zufall - ich war nicht mehr ganz bei Sinnen, als ich über Komm Hilfe rufen wollte. Es wurde wohl eine Verbindung zu seinem Quartier hergestellt - vermutlich war es letztlich mein Glück, immerhin wusste er, was zu tun war."
    " Das ist seltsam. Ich hatte Ihre Station eingestellt, dass jeder ausgehende Ruf an meine Position geleitet werden sollte."
    " Warum sollten Sie das tun?"
    " Es ist meine Aufgabe. Ich habe Befehl, mich um Sie zu kümmern. Wenn ein Notfall eintritt, sollte ich davon wissen - ich bin für Ihr Wohlergehen verantwortlich. Ich kann meine Aufgabe aber nicht erfüllen, wenn so etwas ohne mein Wissen passiert."
    " Möglicherweise hat der Stromausfall den Fehler ausgelöst", mutmaßte sie, doch Cor schien nicht zufrieden mit der Erklärung zu sein.
    " Sind Sie verärgert?", fragte sie deswegen.
    " So etwas in der Art. Wir reden später, Lillja." Er stand auf und drückte ihr im Gehen freundschaftlich ihre Schulter. Sicher eine Geste, die er aus einer Menschendokumentation hatte. Irgendwann musste sie ihn überzeugen, ihr diese Videos zu zeigen…

10
     
    Die nächsten Tage vergingen wie im Traum - sah man davon ab, dass ihre Träume stets grauenvoll waren und Lillja seit Langem die Realität ihnen vorzog.
    Während und nach ihren Schichten konnte sie viel Zeit für das Studium ihrer neuen Verbündeten aufbringen, sie las unzählige Texte über den Aufbau ihrer Körper und über die zahlreichen Möglichkeiten, Gewebeschäden zu beheben. Die

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