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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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sich umzudrehen.
    Sie erreichten den Kiesweg und jetzt konnte Lillja hören, dass hinter ihnen noch eine dritte Person ging und ein wirklich ungutes Gefühl bemächtigte sich ihrer.
    Wie eine grüne, unförmige Wand zog das Arboretum an ihr vorbei, dann traten sie hinaus in den kühlen Gang und die Männer wandten sich nach links. Lillja protestierte schwach, denn sie wusste, dass sie aus der anderen Richtung gekommen war, außerdem war der Boden unter ihren Füßen unangenehm kalt. Die Männer aber ignorierten ihre leisen und undeutlichen Worte und gingen einfach weiter.
    Die Welt wurde mit jedem Schritt unklarer und verlor Meter an Meter an Realität. Graue, düstere Wände zogen an ihr vorbei, dann, irgendwann, bogen sie ab und Lillja stolperte zwischen den Männern in einen kleinen Seitengang, der zur Hälfte von einem breiten Rohr ausgefüllt wurde, welches einen guten Meter in die Höhe ragte.
    " Hier ist gut", kommentierte der Mann, der hinter ihr gegangen war und Lillja erkannte nun José in ihm. Er eilte ein paar Schritte weiter, um dann zurück zu kommen und den Männern ein knappes Nicken entgegenzubringen. Die Welt um sie herum drehte sich, es war, als würde sie durch einen festen Nebel blicken, während der blonde Hüne sie losließ, damit José den Platz an ihrer Seite einnehmen konnte, der ihren Oberarm und ihr Handgelenk packte und sie rückwärts gegen das Rohr drängte.
    " Nein", brachte sie undeutlich hervor, als auch der andere Mann seinen Griff verstärkte und Sven ihr Shirt mit einem Klappmesser von oben nach unten zerschnitt.
    " Sieh mich an", verlangte ihr Peiniger, packte in ihr Haar und riss ihren Kopf zurück, sodass sie in sein Gesicht sehen musste, während er mit der anderen Hand an ihrer Hose riss. Er brauchte beide Hände, um die Knöpfe zu öffnen, also ließ er von ihrem Gesicht ab und Lillja drehte sich angeekelt zur Seite. Sie versuchte, sich loszureißen, aber alles war so verschwommen und undeutlich.
    " Los, dreht sie um", verlangte Sven von den beiden anderen und Lillja bäumte sich mit aller Macht auf, riss ihre Rechte los und griff blind hinter sich. Sie bekam etwas Zylinderförmiges zu greifen - irgendein Werkzeug, das nach Wartungsarbeiten hier zurückgeblieben sein mochte - und schlug mit aller Kraft nach dem blonden Mann. Sie traf ihn am Schlüsselbein und zwang ihn so zurück. Dann hatte der dritte sie auch schon wieder im Griff, schlug ihre Hand mit Wucht gegen das Rohr, sodass ihr die Waffe entglitt. Sven war wieder heran und sie erkannte sein von Wut und Schmerzen verzerrtes Gesicht. Er sagte irgendetwas und schlug ihr ins Gesicht. Etwas brach mit einem knirschenden Geräusch und ein Schwall von Blut schoss aus ihrer Nase, während der Schmerz ihr für einen Moment alle Sinne raubte. Von der Wucht des Schlages prallte sie hart zurück und gegen das Rohr. Die Luft wurde ihr aus den Lungen getrieben und sie sank ein Stück herab, doch da war er schon wieder heran, griff ihren Hals und zwang sie auf die Beine. Er drückte zu und Lillja wusste, dass er sie umbringen würde, wenn sie nicht augenblicklich entkam. Mit beiden Händen griff sie nach seinem Arm und bohrte die Nägel in sein Fleisch, während sie nur ganz am Rande wahrnahm, dass die anderen beiden von ihr abgelassen haben mussten. Die Welt begann zu verschwimmen und am Rande ihres Bewusstseins erschien die erlösende Dunkelheit, die sie warm zu empfangen begann.
    Plötzlich verschwand der Druck und Lillja fiel, um Atem ringend, auf die Knie. Durch einen blutig-dunkeln Schleier hinweg erkannte sie zwei Personen, die miteinander rangen, bis eine von ihnen zu Boden fiel und ein Schemen vor ihr auftauchte. Lillja rutschte über den kalten Boden zurück. Mit ihrer Rechten hielt sie die Reste ihres Shirts zusammen, die Linke hatte sie abwehrend erhoben.
    " Bitte nicht", stammelte sie. Der Schatten ging vor ihr in die Hocke und ergriff ihre zur Abwehr erhobene Hand und erst jetzt erkannte sie die glatte grün-schwarz gemusterte Haut. Es war Fenric, der Yndra, der vor ihr kniete und beruhigend auf sie einredete. Mit einer Hand öffnete er die Jacke seiner Uniform, zog sie aus und legte sie Lillja über die Schultern.
    " Es ist vorbei", drangen seine sanften Worte in ihre Gedanken. Hinter ihm lagen die drei Männer auf dem Boden. Sie sah Svens blonden Schopf und erkannte verschwommen, wie er sich mühsam Richtung Ausgang über den Boden zog.
    Lillja wandte ihre Aufmerksamkeit mühsam zurück zu Fenric, sah in sein

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