Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)
bin hier", sagte er leise und nahm sie vorsichtig auf die Arme. Cor trug sie hinaus, an Cpt. Dale und zwei Technikern vorbei und fuhr mit ihr auf die Krankenstation, in der Kalira sie bereits erwartete.
Erneut wurde sie auf einer der Liegen abgesetzt , welche die Daraa vorbereitet hatte.
Der Soldat wollte sich abwenden, doch Lillja ergriff seine Hand und brachte ein mattes Kopfschütteln zustande. Er blieb und Lillja ließ die folgenden Untersuchungen klaglos über sich ergehen, während sie unentwegt in seine grauen Augen blickte und mit ihrer Rechten zwei seiner Finger umklammerte.
" In Ihrem Blut ist ein Fremdstoff", kommentierte Kalira nüchtern, während sie eine Blutprobe analysierte und den Ganzkörperscanner aktivierte. "Außerdem sind Nase und Jochbein gebrochen, sonst keine ernsthaften Verletzungen."
Ihre Worte hörten sich wie Hohn in Lilljas Ohren an, auch wenn sie wusste, dass die Daraa es sicher nicht so gemeint hatte.
"Ich verabreiche Ihnen etwas, das die Wirkung der Droge schnell neutralisieren sollte", meinte sie und zog eine Spritze auf. "Wissen Sie, was passiert ist?"
Lillja konnte nicht antworten , aber sie fühlte, wie sich ihr Griff verstärkte.
" Gibt es fremde DNS?", wollte Cor wissen und drehte sich zu Kalira um. Sie hatte nach ihrer Untersuchung ein Laken über Lillja ausgebreitet, trotzdem fühlte sich die Frau nackt und ausgeliefert.
Kalira verabreichte ihr das kühle Mittel, das sich mit einem leichten Brennen in ihrem Blutkreislauf ausbreitete und Lillja konnte fühlen, wie ihr Geist augenblicklich klarer wurde.
"Ja, menschlich." Sie stockte und als Lillja zu ihr hinübersah, erkannte sie, dass die Daraa die Ergebnisse ihrer Analyse überprüfte. "Das ist schrecklich."
" Drei." Lillja war selbst überrascht, dass ihr diese Worte über die Lippen gekommen waren. "Es waren drei. Drei Menschen."
Kalira trat wieder an den Behandlungstisch heran und legte Lillja die Hand freundschaftlich auf die Schulter. Die Berührung war schwer zu ertragen, obwohl sie wusste, dass es gut gemeint war.
"Ich richte den Bruch", meinte die Daraa daraufhin und ging von ihr weg, um den entsprechenden Apparat zu holen.
" Sie werden nichts spüren", versprach sie, während sie die nötigen Einstellungen vornahm und den großen Kasten über ihr in Position brachte. Als der mechanische Arm über ihr ausklappte schloss sie die Augen und erwartete den Schmerz, der ihr von ihrer letzten Begegnung noch gut im Gedächtnis war, doch außer einem kurzen Einstich und unbestimmten Druck fühlte sie nichts. Als die Prozedur nach weniger als einer Minute abgeschlossen war, setzte Lillja sich schwankend auf und wickelte das Laken um sich.
" Sie müssen noch hier bleiben, Lillja", versuchte Kalira sie zurückzuhalten, doch Lillja ignorierte sie und ging in den Bereitschaftsraum, in dem sie Ersatzkleidung hinterlegt hatte. Sie zog sich an, atmete ein paar Mal tief durch und ging dann zurück.
Die Tür der Krankenstation öffnete sich und Cpt. Dale, gefolgt von Fenrics Gestalt , trat ein. Cors ganze Haltung drückte augenblicklich höchste Alarmbereitschaft aus.
" Geht es Ihnen besser?", wollte Dale wissen und trat an Lillja heran, während Fenric ein gutes Stück vor Cor stehen blieb.
" Ja."
" Fühlen Sie sich in der Lage, sich mit mir zu unterhalten?", fragte Dale weiter und Lillja nickte. Dale warf Cor und den anderen einen kurzen Blick zu und deutete auf die Tür, woraufhin sie sich zurückzogen.
" Ich bin in der Nähe", sagte Cor im Gehen, dann schlossen sich die Türen der Krankenstation und Lillja war mit ihrem Captain allein.
" Was ist passiert?"
" Drei Menschen haben mich unter Drogen gesetzt und dann versucht…", begann sie nüchtern, schaffte es aber nicht, den Satz zu vollenden.
" Verstehe", entgegnete Dale.
" Ich habe mich gewehrt - aber…" Sie schloss die Augen und riss sich mit aller Kraft zusammen. "Aber ich war unterlegen. Ohne Fenrics Einschreiten hätte man mich umgebracht."
" Sie haben mein Mitgefühl - allerdings muss ich Sie fragen, warum Sie alleine auf der Station waren."
" Ich…" Sie stockte. Wäre sie doch nur mit auf die Ro'ha zurückgekehrt.
" Sie wussten von der Anweisung?"
" Ja."
" Und Sie haben sich bewusst darüber hinweg gesetzt?"
" Ja." Es war ihre Schuld. Hätte sie nicht ihren Willen mit aller Macht durchgesetzt, dann wäre das alles nicht passiert.
" Wollen Sie auf meinem Schiff bleiben?"
Lillja sah auf und schluckte. "Sicher will ich das!"
" Dann werde ich Ihr
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