Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
Vom Netzwerk:
jetzt wünschte.
    Sie trat in die künstliche Umgebung hinaus, zog Schuhe, Socken und Jacke aus und folgte dem Kiesweg den Hügel hinauf.
    Diesmal war sie nicht der einzige Mensch. Am jenseitigen Fuß der kleinen Anhöhe entdeckte sie eine Gruppe von fünf Männern, die unter einem Baum saßen und gerade mit etwas anstießen. Es waren Menschen.
    Einer entdeckte sie, hob die Hand zum Gruß und winkte sie hinüber. Lillja folgte der Einladung und war glücklich, endlich ein paar Personen ihrer Art zu treffen.
    "Hallo", sagte sie, als sie heran war und ließ ihren Blick über die Gesichter wandern. Drei der fünf schienen Nordeuropäer zu sein, die beiden anderen hatten etwas Südländisches an sich. Sie alle mochten zwischen Ende zwanzig und Anfang vierzig sein und trugen dunkle Uniformen, deren Abzeichen zwar Ähnlichkeit mit den der Xhar auf der Ro'ha aufwiesen, sich aber von ihnen unterschieden.
    " Noch ein menschliches Gesicht!", sprach sie einer von ihnen an. "Setzen Sie sich zu uns - wir haben ein Daru-Getränk, das man mit sehr viel Fantasie als Bier bezeichnen könnte."
    Sie ließ sich zwischen einem blonden Hünen und einem der Südländer ins Gras sinken und warf ein Lächeln in die Runde, während man ihr eine Flasche reichte.
    "Ich bin José", stellte sich der Südländer vor. "Das sind Pierre, Sven, Julian und Sebastian."
    " Lillja - woher stammen Sie?"
    " Spanien", antwortete José. "Pierre ist aus Frankreich, Sven und Julian aus Norwegen und Sebastian ist Engländer."
    " Mit Norwegen meint er Schweden", stellte Sven fest. Er sah mit seiner hochgewachsenen Statur und dem langen blonden Haar tatsächlich wieder Inbegriff eines Nordmannes aus.
    " Deutschland", meinte sie daraufhin und deutete dabei auf sich selbst.
    " Ich wusste gar nicht, dass sie auch Frauen eingezogen haben", bemerkte Sven nach einem Moment des Schweigens. Er tauschte einen kurzen Blick mit dem anderen Skandinavier und sah dann wieder Lillja an.
    " Ich habe mich freiwillig gemeldet und bin jetzt im Sanitätsdienst."
    " Im Lazarett sind Sie sicher gut aufgehoben - die Front ist kein Ort für Frauen", sagte José großspurig und Lillja überlegte für einen Moment ernsthaft, ihm von ihrem Einsatz auf dem Mond zu erzählen, entschied sich dann aber dagegen. Sie hatte diesen Männern nun wirklich nichts zu beweisen.
    " Ich komme gleich wieder", entschuldigte sich Julian und verschwand hinter dem Hügel.
    Das Gespräch ging eine Weile in ähnlichen Bahnen weiter. Die Soldaten erzählten von gleiche rmaßen gefährlichen, wie bedeutenden Missionen - von denen die meisten Übertreibungen oder einfache Lügen darstellten, wie Lillja vermutete - bis Julian schließlich zurückkehrte. In den Händen trug er sechs dunkle Flaschen, von denen er zuerst Lillja und dann den anderen eine reichte. Es war Bier.
    " Das Lieblingsgetränk der Deutschen", kommentierte er und stieß mit ihr an. Sie musste lächeln und nickte. Tatsächlich mochte das stimmen, wenngleich sie deutlich lieber Wein oder Sekt mochte. Bier war bitter und stieg ihr schnell zu Kopf, doch sie würde diese freundliche Geste sicher nicht ausschlagen.
    Sie stieß mit den Männern an und nahm einen Schluck. Es war etwas zu warm - was erstaunlich war, da die restliche Station kühl war - und hatte einen seltsamen Beigeschmack. Möglicherweise hervorgerufen von falscher Lagerung auf dem weiten Transport, falls die Flaschen überhaupt wirklich von der Erde stammten. Es gab keinen triftigen Grund, warum es nicht irgendwo anders produziert worden sein konnte.
    "Auf die Erde!"
    Beim zweiten Schluck merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Sie fühlte sich benommen und seltsam unklar und stellte die schmale Flasche etwas grobmotorisch ins flache Gras.
    "Ich fühle mich nicht so gut", kommentierte sie und hob dabei die Hand zur Stirn. Selbst diese einfache Geste fiel ihr schwer. Sie wollte hier weg.
    Mühsam stand sie auf und bemerkte Sven, der plötzlich ebenfalls stand und sie am Oberarm ergriff.
    "Ich bringe dich besser zu deinem Schiff", meinte er, wobei sein plötzlicher Wechsel ins vertraute Du ihr seltsam vorkam, doch sie war schon zu benommen, um irgendeinen Einspruch einzulegen.
    Während er sie über den Hügel führte , fiel ihr Blick zurück auf ihre Stiefel und Jacke - beides lag noch immer im Gras und sie wollte darauf zeigen, damit man sie ihr brachte, doch als sie die freie Hand hob, war da plötzlich der andere Skandinavier, der nach ihrem freien Arm griff und sie so daran hinderte,

Weitere Kostenlose Bücher