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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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Sie nickte, griff sein Bein mit beiden Händen und zwang den Knochen zurück an seine eigentliche Position. Der Soldat stieß einen gepeinigten Laut aus und krallte beide Hände in den Waldboden, rührte sich jedoch keinen Zentimeter. Vielleicht wäre er ohne das Schmerzmittel in Ohnmacht gefallen, was, in Anbetracht der offensichtlichen Schmerzen, nicht unbedingt schlechter gewesen wäre. Lillja stoppte die Blutung so gut es ging und legte schließlich einen straffen Verband an. Sie würde irgendetwas suchen müssen, mit dem sie das Bein schienen konnten, ließ den Blick über die nahe Umgebung schweifen und blieb an einem halbwegs geraden, armdicken Ast haften, verwarf den Gedanken dann jedoch wieder. Sie zwang sich zur Ruhe und durchsuchte die anderen medizinischen Vorräte, die sie aus ihrem Shuttle mitgenommen hatten, bis sie eine kleine Platte fand. Es handelte sich um ein Hilfsmittel, das für eben diese Verletzungsarten entwickelt worden war. Sie legte die Schienvorrichtung vorsichtig an und betätigte den Mechanismus, woraufhin sich die matte Oberfläche vergrößerte und sich fest um den Unterschenkel H'Regas legte.
    "Ich weiß nicht, was ich sonst tun kann", sagte sie niedergeschlagen und sank neben ihm zu Boden.
    "So viel zu unserem Glück", griff sie eine Bemerkung auf, die sowohl H'Rega im feindlichen Lager gemacht hatte, während er ihre Hand verbunden hatte, wie auch Fenric wenige Stunden später nach ihrem Einsturz. "Es scheint, als würden wir beide alle Verletzungen magisch anziehen."
    Der Xhar sah sie an und warf dann einen raschen Blick zu Azarion, der vollkommen unverletzt war.
    "Die Götter werden schon ihre Gründe haben", sagte er schließlich und lehnte den Kopf zurück. Sie dachte einen Augenblick über seine Worte nach, schüttelte dann jedoch leicht den Kopf - falls es so etwas wie den göttlichen Ausgleich gab, dann sollte sie inzwischen längst für alle möglichen vergangenen und künftigen Sünden gesühnt haben.
    "Zur Absturzstelle?", fragte sie schließlich.
    "Wir wissen nicht, ob sie an Bord waren", sagte er zögernd und betastete seinen Unterbauch, sein Bein beachtete er mit keinem Blick.
    "Nein, aber die Daru hätten doch sicher versucht, ihre Leute aus den Trümmern zu bergen und sich nicht ins Shuttle gesetzt um irgendwohin zu fliegen."
    Er nickte und stemmte sich unter offensichtlichen Schmerzen in die Höhe.
    "Wie lange sind wir schon hier?" Sie ergriff H'Regas Arm und stützte ihn, merkte jedoch schon nach ein paar Schritten, dass sie selbst dieser Doppelbelastung nicht gewachsen war.
    "Sechs Stunden, fast zumindest."
    Sie blieb stehen und schloss für einen Moment die Augen, ehe sie entgegnete:
    "Noch etwa zwei Stunden, bis das SK seine Wirkung verliert. Wie lange brauchen wir bis zur Absturzstelle?"
    "Schwer zu sagen", räumte Azarion ein. Er hatte sich endlich aus seiner Starre befreit und sah nun grob in die Richtung, in der das Shuttle abgestürzt war.
    "Dann schätz!" Sie bemerkte, dass ihre Stimme einen unfreundlich-drängenden Ton angenommen hatte und hob entschuldigend die Hand. "Tut mir leid."
    "Alleine schaffe ich es vielleicht in einer Stunde, kann aber auch deutlich länger dauern - ich habe keine Ahnung, wie der Wald da hinten aussieht und wo genau der Khuna runtergegangen ist."
    "Wenn wir uns falsch entscheiden - wenn Cor nicht im Khuna war und noch immer bei der Basis ist, dann wird er tot sein, bis wir ihn erreichen", meinte sie schließlich und versuchte, die aufkommende Welle der Verzweiflung zu ignorieren.
    "Sie hat Recht", ergriff H'Rega das Wort. Er hatte sich von ihr gelöst und war zu dem umgefallenen Baum gehumpelt, um sich gegen den rauen Stamm zu lehnen. "Können wir das übrige Mittel aufteilen?"
    "Sicher." Sie hatte jede Dosis einzeln aufgeteilt und in kleine Metallphiolen mit aufschraubbarer Kanüle gefüllt. Dabei hatte sie sich an Azarions Werten orientiert, der unter den drei Xhar die meiste Körpermaße besaß. Eine leichte Überdosierung würde den anderen keinen Schaden zufügen, wohingegen ein Unterschreiten der vorgeschlagenen Menge in dieser Umgebung tödliche Folgen haben konnte.
    "Gut", fuhr H'Rega fort. "Azarion - such die Absturzstelle. Winter, Sie gehen zur Station, das ist näher und einfacher zu finden. Ich komme nach, sobald ich kann."
    Er ließ sich am Stamm zu Boden sinken und in diesem Moment war sich Lillja nicht sicher, ob er sein Wort würde halten können, dennoch nickte sie.
    "Hier." Sie reichte H'Rega einen der

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