Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
an. "Wir sind nicht Ihr Feind - die Xhar sind es. Wir haben versucht, die Galaxie zu schützen - Ihr Volk genauso, wie unser eigenes." Er hustete erneut. "Jetzt werden sie kommen."
"Was soll das bedeuten?"
"Wir haben den Planeten vor ein paar Jahren untersucht und dabei festgestellt, dass es keine Sonneneruption war, die die Station damals vernichtet hat. Es gibt eine Anomalie in diesem System mit direktem Bezug auf die Umlaufbahn Ukas und seines Hauptmondes, die sich in sehr unregelmäßigen Abständen öffnet und einen Durchgang zu einem anderen System schafft. Wir haben Schiffe hindurch geschickt, aber der Kontakt brach nach wenigen Sekunden ab und wenn sich der Spalt erneut öffnete, war keine Spur von ihnen zu finden. Bislang kam keines zurück. Eines Tages erfassten unsere Sensoren feindliche Signaturen von der anderen Seite. Wir ließen die Anomalie kollabieren, ehe jemand unsere Seite erreichen konnte und nahmen die Station wieder in Betrieb. Sie sendet einen Impulsstrahl aus, der über unser Schiff in der Umlaufbahn geleitet und gebündelt wird und eine unkontrollierte Öffnung verhindert. Zumindest so lange, bis wir einen Weg zu sicheren Kommunikation und Erkundung gefunden haben."
"Warum, um alles in der Welt, haben Sie das geheim gehalten?!"
"Sie haben ja keine Ahnung! Mit diesem Wissen sind wir in der Lage, den Kriegsverlauf endlich zu unseren Gunsten zu wenden!"
"Das Gleiche trifft wo hl ganz sicher auch auf Ihre Verbündeten zu", wandte Lillja ein und sah den Mann zweifelnd an.
"Es geht hierbei nicht nur um den Krieg gegen den Feind, Mensch", gab der Mann bedeutungsvoll an. "Es geht hier um weit mehr."
Sie sah ihn skeptisch an.
"Sie haben wirklich keine Ahnung, wie diese Kreaturen denken, nicht wahr?" Er schüttelte theatralisch den Kopf und sah sie eindringlich an. " Die Xhar haben alle bekannten Völker über Jahrzehnte, einige sogar Jahrhunderte, unterdrückt. Sie haben alle bekannten Völker, die reiche Welten oder Systeme beanspruchten, in katastrophalen Kriegen geschlagen und sie haben dabei vor keiner Massenvernichtungswaffe zurückgeschreckt, die jemals entwickelt wurde. Sie haben sogar ein ganzes Volk ausgerottet! Die Xhar haben keine Ehre, keine Ideale!" Er unterbrach sich und sah sie herausfordernd an, ehe er fortfuhr: "Als der Feind kam, löschte er in kurzer Zeit fast die gesamte Spezies aus und der Quadrant sah in ihnen die langersehnte Rettung."
"Wenn die Xhar wirklich so grausam waren", hielt sie dagegen und machte keinen Hehl aus ihrem Zweifel, "warum haben sich diese ganzen anderen Völker dann nicht gegen sie zusammengetan?"
Er schwieg einen Moment und brachte ihr einen kühlen Blick entgegen.
"Dann kann wohl doch nicht alles so schlecht gewesen sein", fuhr sie schließlich fort.
"Ich kann nicht sagen, warum meine Vorfahren so lange gezögert haben", räumte er ein. "Es waren andere Zeiten und sicher haben Sie Recht – war man erst einmal ein Teil des Xharimperiums, dann profitierte man sicherlich in gewissem Maße davon – zumindest einige. Aber die Schwäche vergangener Generationen ändert nichts an den Verbrechen dieser Spezies."
Sie würde ihn nicht überzeugen können .
"Und Ihre Leute wollten diese Anomalie gegen die Xhar richten?", nahm sie das eigentliche Gespräch wieder auf.
"Wissen Sie, dass die Seuche erst nach drei Jahren mutierte und auf andere Völker übergriff? Es gibt Stimmen, die behaupten, die Xhar selbst hätten dafür gesorgt, um den anderen Völkern einen gemeinsamen Feind vorzutäuschen und sie zu einem Bündnis zu zwingen", sprach er weiter, statt auf ihre Frage einzugehen.
Sie schüttelte den Kopf und rutschte ein Stück von ihm weg. Noch mehr dieser wirren Überzeugungen.
"Das kann ich mir nicht vorstellen", sagte sie leise, während die Erinnerungen an die infizierten Crewmitglieder auf der Com'Ga durch ihre Gedanken schossen.
Er atmete durch und schloss für einen Moment die Augen.
"Sie glauben mir nicht", stellte der Daru fest und seufzte. "Aber Sie werden noch sehen, dass ich Recht habe. Der Feind hatte es von Anfang an nur auf die Xhar abgesehen - die Seuche wurde gemacht, um die Xhar auszurotten - uns sollte sie gar nicht treffen!"
Sie zuckte die Schultern und sah in seine türkisblauen Augen.
"Ich weiß es nicht", meinte sie schließlich. "Aber ich weiß, dass ein gigantischer Kreuzer dieser Kreaturen meinen Heimatplaneten vernichtet hat, während die Schiffe der Xhar alles versucht haben, um die Erde zu schützen." Sie
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