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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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ihrem linken Auge hin und her. Sie versuchte sich seinem Griff zu entwinden, hatte aber einfach keine Chance. Die heiße Klinge berührte kurz ihr Jochbein und der darauffolgende Schmerz ließ ihre Gegenwehr wimmernd ersterben.
    "Geben Sie ihm einen Moment, seinen Starrsinn zu überdenken", drang Tulans Stimme durch den Schmerz und tatsächlich entfernte sich das Messer und der Xhar entließ sie aus seinem Griff. Fast wäre sie erneut auf die Knie gefallen, schaffte es aber irgendwie, sich auf den Beinen zu halten und hob zitternd die linke Hand an, konnte sich aber nicht überwinden, sie erneut anzusehen.
    Lillja wollte etwas sagen, doch sie hatte Angst, was die Droge aus ihren Worten machen würde, also sah sie Cor einfach an und versuchte, die Schmerzen zu ertragen.
    In ihrem alten Leben hatte jemand einmal gesagt, der Körper würde immer nur einen Schmerz weiterleiten, doch das konnte sie in diesem Augenblick nicht bestätigen. Ihr ganzer Körper schien in Flammen zu stehen und das, was sie in ihrer Hand fühlte, ließ sich nicht einfach als Schmerz oder Pein beschreiben, es ging weit darüber hinaus und wäre all das Adrenalin nicht gewesen, das in ihrem Kreislauf tobte, wäre sie sicherlich ohnmächtig geworden.
    "L ieutenant Soran", sprach Tulan mit unechter Freundlichkeit in der Stimme weiter, "ich kann Ihren Zwiespalt verstehen - aber Sie können mir glauben, dass ich alles tun werde, um an diese Daten zu kommen."
    Er trat von rechts an sie heran und berührte mit dem Handrücken ihr Gesicht. Sie wich zurück und geriet ins Wanken, fing sich jedoch mit einem unsicheren Schritt wieder.
    "Ich wünschte wirklich, Sie hätten sich anders entschieden", fügte Tulan an und ließ dabei offen, wen er damit meinte.
    Sie hörte ein metallisches Klicken hinter sich, hielt den Blick jedoch starr auf Cor gerichtet, der nur schwach den Kopf schüttelte. Er litt mit ihr, das konnte sie sehen.
    "Machen Sie weiter", verlangte der Daru und Lillja schloss die Augen. Schritte näherten sich ihr und dann war Jargon wieder heran und packte sie im Genick. Die Hitze der von Energie ummantelten Klinge kehrte zurück und versengte die Haut ihres linken Jochbeins. Er würde sie blenden, wurde ihr bitter bewusst - und es würde noch schmerzhafter werden, als das was sie gerade hatte erleben müssen.
    Ein lautes Peitschen zerriss die Stille und plötzlich war ihr Gesicht von zähem Blut besudelt, während das Messer mit einem harten Ruck ihre Wange aufschnitt und nach unten verschwand.
    Panik, Übelkeit und Schmerz vermischten sich zu einem grauenvollen Gefühl, doch dann begriff ein winziger Teil ihres Bewusstseins, was passiert war. Der Griff in ihrem Nacken lockerte sich, während der tote Körper des Xhars zu Boden fiel und sie mit sich riss. Durch den blutigen Schleier erkannte sie undeutlich, dass Cor aufsprang, während gefesselte, bleiche Hände aus dem Dunkel der Hütte auftauchten und sich um den Kopf seines Bewachers legten. Dann schlug sie auf dem Boden auf, warf sich augenblicklich um und griff nach dem Messer, das Jargon verloren hatte. Noch im gleichen Herzschlag war sie wieder auf den Beinen und stürzte sich auf Tulan.
    Der Daru war während des kurzen Gespräches nach vorne getreten und hatte ihr den Rücken zugewandt. Er zog seine Waffe, doch da war sie schon heran, rammte ihm die kurze Klinge seitlich in den Brustkorb und brachte ihn durch pures Ungestüm zu Fall.
    Er schien mehr überrascht, als wirklich getroffen und fing seinen Sturz mit den Händen ab, während er es irgendwie schaffte, sich gleichzeitig halb auf den Rücken zu drehen, sodass er ihre Hand, die das Messer führte, zu greifen bekam und von sich weg drehte. Lillja ließ sich mitreißen und gemeinsam gingen sie zu Boden.
    Mit bru taler Kraft zerrte er ihre Hand samt Messer von sich und brachte dabei so viel Druck auf ihr Handgelenk, dass sich ihre Finger schließlich öffneten und die Klinge zu Boden fiel.
    Bereits im nächsten Herzschlag traf sie seine Handkante schmerzhaft gegen d as Sternbein, sodass ihr die Luft aus den Lungen gepresst wurde und sie fühlen konnte, wie sämtliche Kraft aus ihr wich. Erneute Panik und Todesangst brachen über ihr herein und stülpten sich über den Schmerz und alle anderen Empfindungen.
    Für einen flüchtigen Moment hob Tulan den Blick und sah zu der Hütte - und Lillja tat das Einzige, was ihr in diesem Moment möglich schien: sie bäumte sich auf und rammte ihm die Stirn gegen das Gesicht. Sie hatte es nicht

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