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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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ließ.
    "Wir werden sehen", gab Jargon zurück. Er zog eine schmale, kaum fingerlange Klinge hervor, die im nächsten Herzschlag blau zu glimmen begann. Er hielt sie einen Augenblick demonstrativ vor Lilljas Gesicht, dann führte er die Waffe hinter sie und durchtrennte damit ihre Handfesseln. Ihr Herz raste und ihr wurde schlecht vor Angst, während er grob ihr linkes Handgelenk packte und die Bindungen des Handschuhs löste, um ihn ihr schließlich auszuziehen.
    Seine Hand rutschte etwas höher, sodass zwei seiner Finger nun ihren kleinen Finger abspreizten und nach außen bogen. Er verwendete viel Kraft und Lilljas Gelenk reagierte mit protestierendem Schmerz auf die Überdehnung. Sie keuchte und versuchte, sich loszureißen, doch der Xhar gab keinen Millimeter nach. Dann knackte es unnatürlich laut, als der Finger brach und Lillja schrie gepeinigt auf.
    "Der Code?"
    "Ich habe nicht einmal mehr die nötige Freigabestufe - niemand von uns hat sie!", antwortete Cor, während er Lillja in die Augen sah. Sie konnte nicht sagen, ob es die Wahrheit war, oder ob er log.
    Erneut waren ihr Tränen in die Augen geschossen, doch sie versuchte, sich zusammenzunehmen und kämpfte das wilde Pochen, das dem Schmerz gefolgt war, tapfer nieder.
    "Leider weiß ich, dass das nicht die Wahrheit ist", fuhr Jargon fort und griff ihre Hand wieder fester. Jede kleine Bewegung des gebrochenen Fingers setzte sich in heißen Wellen fort, die ihren Arm hinauf strömten und sie leise wimmern ließen. Jargon hob das kleine Messer ein Stück in die Höhe und betrachtete die blauschimmernde Klinge, ehe er sie dicht an die Kuppe des gleichen Fingers führte.
    "Es heißt, dass die Finger spitzen der Menschen zahlreiche Nervenenden besitzen", sagte er, während er die Schneide dichter an ihre Haut führte. Sie war heiß.
    Die Hitze steigerte sich in Sekundenschnelle ins Unermessliche und sie brach wimmernd auf ein Knie nieder, doch Jargon bewegte die Hitzequelle nicht weiter weg. Der Geruch von verbranntem Fleisch tränkte die Luft und ihre Haut begann, rote Blasen zu werfen.
    "Ich kann nicht", sagte Cor leise. Er sah ihr noch immer in die Augen und Lillja versuchte irgendeine Art von Trost oder Stärke in diesem Blick zu finden, aber da war nur ihr eigener Schmerz.
    Mit einem Mal rammte der Xhar ihr die Messerklinge unter den Nagel und hebelte ihn mit einem schnellen Ruck nach oben aus. Sie schrie, während ein nie gekannter Schmerz sich in wilden Flammen durch ihren Geist fraß. Ihr wurde schwindelig und übel - und in diesem Moment wollte sie, dass Cor ihm gab, was immer er verlangte.
    "Es tut mir leid", sagte Cor leise, seine Pupillen weiteten sich und an seiner Haltung konnte Lillja die vielen gegensätzlichen Gefühle ablesen, die in seinem Inneren toben mussten.
    Der Xhar riss ihre Linke wieder weiter nach oben, sodass sie auf Augenhöhe des Soldaten war und legte nun die Klinge am oberen Gelenk ihres kleinen Fingers an. Sie konnte nicht hinsehen, fühlte aber wieder die Hitze, die sich schmerzhaft in ihre Haut brannte.
    "Sagen Sie mir einfach, was wir wissen müssen", ergriff der Daru das Wort. Sie hatte schon vollkommen vergessen, dass er überhaupt noch anwesend war. "Sagen Sie es einfach und das alles endet sofort."
    Cor schwieg und sah Lillja in die Augen, dann zerschnitt die Klinge Fleisch und Sehnen mit einem schnellen Ruck und Lillja schrie erneut. Eine solche Art von Schmerz hatte sie nie zuvor gefühlt, es war schlimmer noch als alles, was sie sich je hatte vorstellen können. Heiße Wellen der Pein brachen über ihr zusammen und fluteten ihren Geist, löschten alles andere aus und hinterließen brodelnde Schlieren aus rotem Schmerz.
    Sie sank vornüber und krallte die gesunde Rechte in den warmen Boden.
    Sie fühlte eine Bewegung hinter sich und als sie den Blick zu ihrem Peiniger hob, streifte ihr Blick ihre blutige Hand. Ihr kleiner Finger fehlte und lag in einer absurd kleinen Lache aus Blut am Boden.
    Ihr wurde schlecht, während der Schmerz noch etwas schlimmer zu werden schien. Warum wurde sie nicht einfach ohnmächtig?
    Jargon ließ ihre Hand los und trat neben sie, wobei er ihren abgetrennten Finger mit der Stiefelspitze anstieß, dann packte er sie grob am Haar und zerrte sie auf die Füße.
    "Wenn du glaubst, dass sie jetzt leidet, dann unterschätzt du meine Fähigkeiten gewaltig", sagte er kalt und zwang ihren Kopf in seine Richtung. Das Messer erschien wieder in ihrem Blickfeld und bewegte sich bedrohlich dicht vor

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