Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
Vom Netzwerk:
sehen.
    "Und jetzt erzählen Sie mir ganz genau, was auf Torkash vier, der Com'Ga und der Gi'vol vorgefallen ist…"

Ank'Ra
     
    Es würde noch mehr als eine Stunde dauern, bis alle Vertreter gelandet und durch die Kontrollen gekommen waren. Siran ließ sich seine Ungeduld nicht anmerken und verbannte jedes Gefühl von Aufregung und Nervosität aus seinen Gedanken. Er war weit gekommen und hatte den schwierigsten Teil hinter sich gebracht - das Schlimmste, was jetzt noch passieren konnte, war, dass man ihn enttarnte, aber selbst dann würde er seinen Auftrag ausführen können.
    Man hatte ihn und seinen Leibwächter in den großen Konferenzsaal gebracht und dort seit mehr als einer Stunde warten lassen. Neben ihm waren die Vertreter von zwölf anderen Kolonien anwesend - zwei Daru, ein Yndra und sogar je ein Gesandter der Taylee und Ethara.
    Die Taylee hatten sich, nach Sirans letzten Informationen, fast vollständig von allen Schlachtplätzen zurückgezogen, seit ihre Hauptkolonie in der Grenzzone an den Feind gefallen war. Diese kleinen, stämmigen Kreaturen waren nicht annähernd so weit verbreitet gewesen, wie die anderen Mitglieder des interstellaren Bündnisses. Sie hatten sich auf einem Planeten mit geringer Gravitation entwickelt und konnten die für Siran normalen Umwelteinflüsse nur in speziellen Anzügen ertragen. An ihre Siedlungsprojekte stellten sie so spezielle Anforderungen, dass sie es in mehreren tausend Jahren ihrer Zivilisation nicht geschafft hatten, mehr als drei Welten zu besiedeln. Darüberhinaus waren sie das einzige Volk, das niemals zuvor in einen nennenswerten Krieg involviert gewesen war - nicht einmal mit den Xhar.
    Der Ethara schien den Blick zu spüren, den Siran ihm zuwarf und kam in seine Richtung. Er war groß und dünn, mit langen Armen und Beinen - eine unansehnliche Gestalt. Seine Haut war durchscheinend, sodass Siran die Adern sehen konnte, die sein hellblaues Blut transportierten. Besonders in seinem Gesicht wirkte dieser Umstand befremdlich. Seine Haut war mit einem gallertartigen Film überzogen, der sie weich und nachgiebig erscheinen ließ, doch Siran wusste, dass dieser Eindruck täuschte. Die Haut der Kreatur war zäh und robust und es brauchte weit mehr, als eine normale Klinge, um sie zu durchdringen.
    "Rakazar Sintez", sprach der Ethara ihn bedeutungsvoll an und verbeugte sich leicht. Siran erwiderte die Geste und richtete den Blick auf die Augen seines Gegenübers. Sie waren klein und rund, die Iris nahm nur einen Bruchteil der Fläche ein, sodass Siran durch die durchsichtige Flüssigkeit den Sehnerv zu erkennen glaubte, der im Schädel verschwand.
    "Gesandter", antwortete er und versuchte, dabei nicht allzu erwartungsvoll zu klingen.
    Sein Gegenüber faltete die langen Finger bedächtig und blickte auf ihn herab, doch als er erneut das Wort erheben wollte, öffnete sich die Tür und ein hochgewachsener Xhar trat ein. Ein Soldat, erkannte Siran überrascht, ein weiteres Detail, das er so nicht erwartet hatte. Seine helle Haut war mit titanfarbenen Hornplatten gepanzert, die seltsam harmonisch mit seinen blauen Augen wirkten. Der größte Teil seines Gesichts und der gesamten rechten Körperseite mussten einst mit Feuer in Kontakt gekommen sein, das große Narben hinterlassen hatte, die der Xhar aus irgendeinem Grund nicht behandelt hatte.
    "Flotten-Admiral Tival", murmelte der Ethara neben ihm ehrerbietig und trat einen Schritt zurück.
    Venc Tival. Siran maß ihm mit einem langen Blick, ehe er langsam nickte und ein Lächeln aufsetzte.
    Dies war in der Tat eine Fügung, mit der er nicht gerechnet hatte…

Kapitel 7
     
    Sie hatte ihm tatsächlich ausnahmslos alles erzählt und war dabei so detailgenau geblieben, wie es ihre Erinnerung zugelassen hatte. Bei jedem Wort hatte sich ihr Geist empört aufgelehnt, doch sie hatte nichts gegen die Sätze tun können, die aus ihrem Mund geströmt waren.
    Ob sich Adrian Radu bei seiner Befragung durch ihren Captain und Kalira auch so gefühlt haben mochte? Sie wünschte es ihm nicht - ganz ungeachtet der Tatsache, dass er ein Verräter war und seine Leute auch gegen Lillja und H'Regas Team gehetzt hatte.
    Zuletzt hatte sie Tulan sogar ihren medizinischen Code genannt.
    Irgendwann hatte die Verzweiflung ihr die Tränen in die Augen getrieben, doch auch diese hatten weder Tulan an seinen Fragen gehindert, noch Lillja eine Flucht vor den Antworten ermöglicht. Es war die Droge, nur die Droge, sagte sie sich selbst, doch sie

Weitere Kostenlose Bücher