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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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jenseits seines Blickfeldes schloss. Kurz darauf erklang ein zischendes Geräusch und die Wand hinter den Menschen klappte einfach weg. Von einem Herzschlag auf den anderen wurden beide in das tödliche Nichts des Alls gesaugt...
     
    Siran ließ sich auf dem Hocker nieder und nahm den Visor ab, der sich sogleich zu seiner handlichen Größe zurück zu falten begann, bis schließlich nur ein kaum fingerlanges Metallröhrchen auf der Platte vor ihm lag. Anschließend öffnete er die zentrale Schublade, in der er den flachen Computer aufbewahrte, der ihm einen sicheren Zugriff auf das Datennetz gewährte. Er legte das Gerät vor sich und aktivierte den Projektor, der sowohl eine holographische Tastatur vor ihm, wie auch einen Bildschirm aufbaute.
    Zufrieden konvertierte Siran die Nachricht und machte sie für ihren nächsten Empfänger bereit. Er überarbeitete die Bilder ein wenig, sodass sie weit dramatischer wirkten und fügte die Datei an, die er bereits an Adrian Radu geschickt hatte: Ein eindrucksvolles Video aus einer geheimen Einrichtung der Seuchenforschung, in der die grausamsten Experimente an Menschen - es waren nur Klone, soweit er es wusste, doch das musste seine Empfänger nicht weiter interessieren - festgehalten wurden. Auch diese Bilder waren bedeutend nachbearbeitet worden und nur ein kleiner Teil von ihnen war tatsächlich authentisch, doch auch das war etwas, was die Menschen kaum in Erfahrung bringen konnten - zumindest nicht mit ihrem beschränkten technischen Verständnis.
    Nachdem er mit dem Ergebnis zufrieden war, verschlüsselte er die Nachricht mit einem einfachen, pseudomilitärischen Code, dessen Entschlüsselung die Menschen sicherlich genug Zeit kosten würde, um ihn für echt zu halten.
    Sein Teil der Arbeit war damit abgeschlossen. Sobald er Jiserijas Wacht, einen vorgelagerten Posten in der Umlaufbahn seiner Heimatwelt, erreichen würde, würde er, mithilfe seiner Kontakte, die Nachricht abschicken können.
    Er hätte auf KalaTaan 9 bleiben sollen, kam es ihm kurz wehmütig in die Gedanken. Es war dort angenehm gewesen - wenig Aliens, die die Schönheit und Ruhe des Ortes hätten stören können. Aber nein, er hatte gehen müssen. Schon kurz nach seiner Abreise war man auf die Toten im Verwaltungsgebäude aufmerksam geworden und man hatte die junge Frau in Gewahrsam genommen, die ihm geholfen hatte. Wäre er geblieben, hätte auch er sich d ieser Gefahr ausgesetzt.
    Er seufzte bei der Erinnerung an die junge Schönheit, zwang sich jedoch, diesem Gedanken nicht länger zu folgen, es war an der Zeit, sich auf eine andere Aufgabe vorzubereiten.
    Mit routinierten Griffen gab er ein paar Befehle ein, die seine Aktivitäten verschleierten und den Standort des Rechners verbargen, dann verschaffte er sich Zugang zum Nachrichtendienst seiner Organisation und ließ sich die neusten Meldungen anzeigen.
    Adrian Radu und Tamas Nagy, die beiden Menschen, deren Hinrichtung er gerade noch mitverfolgt hatte, hatten offenbar umfassende Auskunft über den Grund ihrer Meuterei gegeben.
    Das war nicht geplant, aber durchaus im Bereich des Möglichen gewesen und würde keinen weiteren Einfluss auf den Lauf der Dinge haben.
    Eine zweite Meldung kam herein und schob sich in den Vordergrund. Priorität eins, erkannte Siran, öffnete das Fenster und zog es mit einer Geste in den Vordergrund. Und plötzlich starrte ihm etwas vollkommen Unerwartetes entgegen: Die Erde war vernichtet worden.
    Das war nicht geplant gewesen!
    Nur Sekunden später hatte er den Kommunikator wieder ergriffen und öffnete eine sichere Verbindung zu seinem Kontaktmann in der Basisstation. Es dauerte unerhört lange, bis sich die Verbindung aufbaute, die jedoch nach Sekunden wieder zusammenbrach. Das ganze interne Netz schien mit einem Mal überbeansprucht und brach zusammen.
    Siran zwang sich zur Ruhe, schaltete beide Geräte aus und legte sie zurück in die Schublade. Er konnte jetzt nichts tun und würde sich gedulden müssen, bis man Kontakt zu ihm aufnahm.
    Er faltete die Hände und betrachtete seine perfekt ausgefeilten Nägel nachdenklich, ehe er aufstand und zum Schrein des vergessenen Traumwebers hinübertrat und davor auf die Knie sank. Die Erde und all die Menschen und Möglichkeiten, die mit ihr verbunden waren, waren verloren - er konnte nicht viel mehr tun, als ein stilles Gebet für sie zu sprechen und den Traumweber um eine Vision zu bitten, die ihm seinen Weg weisen würde…

Kapitel 1
     
    Sechs Tage waren vergangen,

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