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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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fühlen, dass er sie ansah, doch sie reagierte nicht auf ihn. "Bis wir die Kontrolle über den Sektor zurückerlangt hatten und die neue Technologie unbrauchbar machen konnten, verloren viele Xhar ihr Leben."
    Versuchte er sie so aufzubauen? Eine wirklich seltsame Art, schoss es ihr durch die Gedanken.
    "Aber letztlich haben wir es überstanden", endete er nach einem Moment. Da war sie also, die fragliche Pointe.
    "Nicht alle", kommentierte sie düster und brachte H'Rega damit zum Schweigen.
    Nach einer Weile der Stille erklang der Signalton, der daran erinnerte, dass in einer halben Stunde die gemeinsame Mahlzeit in der Mannschaftsmesse ausgegeben werden würde und für einen kurzen Moment wurde Lillja etwas bitter bewusst, dass sie nicht einmal sicher wusste, ob es nun früher Morgen oder vielleicht schon wieder Abend war. Absurderweise wollte sie jedoch in keinem Fall auf die Uhr sehen.
    "Sie können nicht ewig hier bleiben, Winter", richtete H'Rega das Wort wieder an sie. "Sie haben Pflichten, denen Sie nachkommen müssen. Wie lange wollen Sie noch von Ihren Kameraden verlangen, dass sie ihre Freizeit hier oder auf der Krankenstation verbringen?"
    Sie schwieg und sah weiterhin nach draußen, doch diesmal ließ sich der Xhar nicht so einfach ignorieren. Er ging an ihr vorbei, schaltete die Projektion aus und stellte sich demonstrativ vor sie.
    "Ich verlange von niemandem irgendetwas", meinte sie daraufhin schleppend, sah ihn kurz an und wandte dann den Blick ab.
    "Natürlich tun Sie das."
    Seine Stimme klang hart - härter, als die eines jeden anderen, der in den vergangenen Tagen mit ihr gesprochen hatte und sie musste sich unwillkürlich fragen, ob es nun so weit war, dass man die Geduld mit ihr verlor.
    H'Rega seufzte, während er in die Hocke ging und sich so wieder in ihr Blickfeld schob.
    "Sehen Sie sich an, Winter. Ich hätte nie erwartet, dass Sie aufgeben würden. Wir alle waren im Laufe der Jahrzehnte gezwungen, schlimme Verluste zu ertragen…"
    " Verluste?!", unterbrach sie ihn und hob den Blick. "Wagen Sie es bloß nicht, die Vernichtung meines Planeten und die Ermordung von über sieben Milliarden Menschen nur als irgendwelche Verluste abzutun!"
    Die Berichte, die bis zu ihr vorgedrungen waren, waren niederschmetternd gewesen. Seit dem ersten Angriff des Feindes hatten sich rund vier Millionen Menschen den Verteidigungsstreitmächten angeschlossen und die Erde verlassen. Nur etwa die Hälfte von ihnen war außerhalb des Sol-Systems gewesen, als die Erde vernichtet worden war.
    Soweit sie wusste, waren nur noch zwei Millionen Menschen übrig.
    Wütend stand sie auf und ging an ihm vorbei zur Bedienkonsole, um die Projektoren wieder hochzufahren. Der Lt. Commander verharrte noch einen Moment in seiner Haltung, dann stand er auf und sah zur Eingangstür. Lillja musste sich nicht umwenden, um zu wissen, dass seine Ablösung gekommen war, obwohl sie in ihrem Streit die Türhydraulik nicht gehört hatte.
    "Es wird Zeit, sich zusammenzureißen", meinte er, während er den Raum durchschritt und schließlich auf den Gang hinaustrat.
    Lillja konnte fühlen, wie sich ihre Augen erneut mit Tränen füllten und schloss sie.
    Sie kämpfte einen Moment um ihre Fassung und als sie sich schließlich halb umwandte, waren die Tränen versiegt und sie erkannte Azarion, der gerade eine große Kiste in der Raummitte abstellte und den Deckel abnahm. Sie war voller Waffen, erkannte Lillja, die der junge Soldat langsam vor sich auf dem Boden ausbreitete und sich dann selbst in deren Mitte mit unterschlagenen Beinen niederließ. Er hatte weitere Geräte dabei, die Lillja bislang noch nicht begegnet waren, doch offenbar zur Wartung und Reinigung der Handfeuerwaffen benutzt wurden.
    Lillja sah ihm einen Moment lang zu, dann gab sie die letzte Befehlsfolge ein, woraufhin sich erneut das Bild des Alls aufbaute, das die Sensoren entlang der Außenpanzerung aufnahmen.
    Sie sah die fernen Sonnen an, die sich ihr als kleine Punkte zeigten, die sich zu langen Strichen formten.
    "Früher hat es mich getröstet zu wissen, dass einer dieser Punkte meine Sonne ist", sprach sie ihre Gedanken aus.
    "Sie ist noch immer dort", sagte der Xhar leise. Lillja nickte schwach - sicher, die Sonne war noch da, nur die Erde war es nicht mehr. Erneut fragte sie sich, ob vielleicht noch andere Planeten ihres Systems zerstört worden waren, doch es hatte zu diesem Thema keine Berichte gegeben. Sie wusste nur, dass alle Schiffe und Stationen im Sol-System

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