Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
Kommunikatorteile ab und durchsuchte den Mann nach Sonstigem, fand jedoch nichts , was nützlich sein konnte. Auch sein Genick war gebrochen und die Waffen entwendet worden - offenbar Fenrics Werk.
"Wo sind die se anderen?", wollte sie wissen und ging auf die nächstliegende Kiste zu und schlug den Deckel zurück.
"Sechs sind bei unserem Shuttle - wenn sie es plündern und verschwinden, wird das ein kurzer Ausflug für uns."
Es dauerte einen Augenblick, bis ihr klar wurde, was er meinte. Das meiste SK war noch immer im Shuttle, ebenso wie ihr eigenes Medikament zu Anpassung der Lungen.
"Jargon muss sich irgendwie selbst mit dem Mittel versorgt haben", meinte sie leise und erinnerte sich an ihre Enttäuschung, als sie hatte feststellen müssen, dass der Xhar ihr sehr wohl durch die Hitze hatte folgen können.
"Er muss es schon auf der Ro'ha geplant haben", stimmte H'Rega ihr zu. "Es dauert ein paar Stunden, bis die Wirkung einsetzt. Vielleicht hat er sich auf der Krankenstation selbst bedient."
Sie versuchte, sich daran zu erinnern, ob und wann sie zwischen ihrem Gespräch mit H'Regas Männern, in dessen Verlauf sie den Soldaten das SK verabreicht hatte, und dem Eintreffen des verletzten Crelon Reka die Station aus den Augen gelassen hatte. Sie konnte sich nicht mehr erinnern.
"Er muss Reka außer Gefecht gesetzt haben , damit er uns an seiner Stelle nach Uka begleiten konnte", sprach sie ihre Gedanken aus.
"Und alleine dafür hat er es verdient, dass Azarion ihm den Schädel weggeblasen hat!", erwiderte der Xhar so heftig, dass Lillja beschloss, das Gespräch nicht weiterzuführen.
Sie richtete den Blick wieder auf den Inhalt der Kiste und entdeckte ein paar Kleidungsstücke, die offensichtlich einer Frau gehören mussten. Lillja wühlte etwas darin herum, fand aber nichts von weiterem Interesse und öffnete wahllos zwei andere Kisten, die jedoch nur einen ähnlichen Inhalt aufwiesen.
"Wie es aussieht", fuhr H'Rega nach einer längeren Pause fort, "liegt über der ganzen Region ein Dämpfungsfeld, das die meisten Strahlungsarten zurückwirft. Beim Anflug hat das wahrscheinlich die Fehlfunktion unseres Antriebs hervorgerufen."
In der linken Schmalseite war eine zweite Tür eingelassen. Lillja ging darauf zu und zog sie auf, woraufhin ihr Blick in einen einfachen Waschraum fiel. Er mochte vielleicht fünf Quadratmeter fassen und verfügte über eine einfache Dusche, ein Waschbecken und eine Toilette. Die Installationen sahen ein wenig fremd und andersartig aus, aber unterschieden sich nicht grundsätzlich von jenen, die sie von der Erde oder der Ro'ha kannte. Wahrscheinlich befanden sich Wassertanks unter dem Gebäude, mutmaßte sie und warf einen Blick in den Spiegel, der über dem Waschbecken hing.
Sie sah schrecklich aus. Fremdes und eigenes Blut bedeckte n ihr Gesicht und war den Hals hinab bis in den Anzug gelaufen. Ihre linke Wange wies dort, wo Jargon sie verbrannt hatte, einen roten Striemen auf, neben dem ein fingerlanger Schnitt verlief, der jedoch weniger tief war, als Lillja zunächst befürchtet hatte.
"Also kein Geschütz?", nahm sie das Gespräch nach einem Moment wieder auf.
"Ich finde keine Hinweise darauf."
Nach kurzer Unentschlossenheit drehte sie das Wasser auf, hielt die Rechte unter den Strahl und wusch sich grob das Blut aus Haar und Gesicht.
"Wozu das Dämpfungsfeld?", fragte sie schließlich, fand ein Handtuch unter dem Becken und rieb sich trocken.
"Unklar. Von hier aus wird…"
"Jemand kommt", unterbrach sie ihn flüsternd, als sie Schritte nahe dem kleinen Fenster vernahm. Warum hatte H'Rega das auf seinem Scanner nicht gesehen? Diese Art der Unachtsamkeit passte nicht zu ihm.
Sie huschte zum Fenster und griff an ihren Waffengurt, stellte aber ärgerlich fest, dass er noch immer leer war. Dann fiel ihr Blick nach draußen und sie sah die vertrauten Gestalten der Soldaten.
"Es sind Cor und die anderen", informierte sie den Lt. Commander leise und eilte nach draußen. Auf den ersten Blick schienen die drei unverletzt und wohlauf, wobei Lillja jedoch die ablehnende Haltung nicht entging, die Cor dem Yndra noch immer entgegenbrachte.
Sie durchquerte die Hütte und trat hinaus in die gleißende Sonne, um den Soldaten ein paar Schritte entgegenzugehen.
"Lillja, es tut mir so leid", murmelte Azarion und blieb kurz vor ihr stehen, während sein Blick auf ihrem Verband ruhte. "Ich musste erst einen wirklich hohen Punkt erreichen, um ein freies Schussfeld zu bekommen." Er senkte
Weitere Kostenlose Bücher