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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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hilfesuchend zu ihr umdrehte.
    Sie näherten sich dem kleinen Transporter seitlich, sodass Lillja erst hineinsehen konnte, als sie durch das offene Schott traten. Zwei tote Daru lagen am Boden und wurden gerade von Fenric durchsucht, der den Blick hob und sie mit einem undeutsamen Ausdruck musterte. Cor hatte auf dem Pilotensitz Platz genommen und hatte einige der Bildschirmsegmente zum Laufen gebracht.
    Faya wimmerte, als sie in den Innenraum geschoben wurde und ihre toten Kameraden erblickte.
    "Gut gemacht", kommentierte H'Rega, der hinter ihr das Shuttle betrat.
    Auf die Worte hin drehte auch Cor sich samt Sitz herum und musterte zunächst die Gefangene und dann Lillja.
    "Sie haben unsere Datenbank geladen", meinte Cor schließlich, ehe er sich wieder den Konsolen zuwandte. "Ich bekomme keinen Zugriff auf den Antrieb, aber die Außenhülle scheint soweit intakt. Kommunikation und Sensoren sind offline. Aber die Hilfsenergie ist verfügbar – trotzdem bin ich mir nicht sicher, wie lange unsere Umweltkontrollen gegen die Außenhitze und die Sonneneinstrahlung ankommen. Wahrscheinlich wird es nicht mehr lange dauern, bis es hier drin unerträglich heiß wird."
    " Ist es flugtauglich?", wollte H'Rega angespannt wissen.
    "Bedingt. Die Hauptverteiler wurden überlastet. Sie sind hinüber – ich bin mir nicht sicher, ob ich das beheben kann." Er stand auf und machte ein paar Schritte in den Raum hinein.
    "Verstanden." H'Rega klappte einen der Sitze herunter, ließ sich darauf sinken und sah ihre Gefangene kalt an. "Dann bleibt uns nicht viel Zeit. Wir brauchen Informationen."
    Azarion trat einen Schritt zurück und wirkte etwas unglücklich, woraufhin Cor das Wort ergriff.
    "Ich mache das."
    Er stand auf, zog das flache Steuergerät der Kommeinheit aus einer Gürteltasche und fuhr mit einem Finger ein paar Mal über das Display, dann packte er die Daraa am Oberarm und schob sie vor sich aus dem Shuttle. Die junge Frau erstarrte und sah den Xhar angsterfüllt an, ehe sie sich fast panisch gegen ihn aufzulehnen begann, aber gegen den Soldaten konnte sie nichts ausrichten.
    "Nein!", schrie und wimmerte sie, dann warf sie sich herum und starrte Lillja an. "Lillja! Bitte! Er wird mich foltern und umbringen!" Ihre Blicke trafen sich für einen Augenblick, dann sah Lillja zu Boden, während Cor die Daraa auf den Wald zuschob.
    Die Erinnerung an den Schmerz und die Angst holten sie ein und fast gegen ihren Willen senkte sich ihr Blick auf ihre Linke und ein schreckliches Gefühl von Schuld und Mitgefühl breitete sich in ihr aus. Sie wusste, was die Daraa gerade empfinden musste.
    Es wurde still, bis Azarion sich schließlich in den vorderen Teil des Shuttles begab, und Cors Arbeit wiederaufnahm. Nach kurzem Zögern setzte sie sich auf den freien Platz neben ihm und sah ihn so lange an, bis er ihren Blick schließlich erwiderte.
    "Folter? Ernsthaft? Nach dem, was wir gerade selbst erlebt haben?"
    Er nickte unglücklich, griff ebenfalls nach dem Bedienset seiner Kommunikationseinheit und gab etwas ein, ehe er die Hand ausstreckte und Lillja ihm das flache Gerät reichte, das sie selbst eingesteckt hatte. Vermutlich deaktivierte er ihren Audioausgang, dann sah er wieder zu den Instrumenten.
    "Ich weiß", sagte er schließlich leise, "aber es ist unsere einzige Option gerade."
    "Und was passiert danach mit ihr?"
    "Was glaubst du?" Er hob wieder den Blick.
    "Er wird sie töten?", sprach Lillja ungläubig ihre Befürchtung aus und Azarion nickte leicht.
    "Sicher, was sollen wir sonst tun?"
    War diese Frage wirklich ernst gemeint? Lillja sah den jungen Soldaten aus großen Augen an und rang einen Moment um ihre Fassung.
    "Ich weiß nicht - sie gefangen nehmen!" , brachte sie schließlich hervor.
    "Und uns mit ihrer Anwesenheit belasten", mischte sich H'Rega ein. "Die Xhar machen niemals Gefangene und das war diesen Leuten klar, als sie uns angegriffen haben. Ich verstehe Ihr Mitleid nicht ganz, Winter, haben Sie schon vergessen, was vor weniger als einer Stunde passiert ist?"
    Natürlich hatte sie das nicht.
    "Nein, aber diese Frau hatte damit nichts zu tun."
    "Sie hat das Messer vielleicht nicht geführt, aber sie hat mit den Söldnern zusammengearbeitet. Sie hat geholfen, unsere Daten zu kopieren und unsere Vorräte zu plündern. Lassen Sie sich bloß nicht manipulieren - diese Frau hat uns genauso verraten, wie die Männer im Lager oder Jargon."
    Lillja senkte den Blick und lauschte einen Moment lang der Stille, die sich zwischen

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