Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
neben dem gewählten Zivilanführer, der mächtigste Mann des Xhar-Imperiums. Er war der unumstrittene Oberbefehlshaber der vereinigten Truppen und war darüberhinaus einer der Vertreter der Kolonien der Xhar im interstellaren Rat des Bündnisses. Bei der vergangenen Wahl hatte man ihn sogar mit knapper Mehrheit in den Vorsitz gewählt.
Das also erklärte die übermäßigen Sicherheitsvorkehrungen und die absurd starke Militärpräsens.
Sirans Gedanken überschlugen sich, als ihm die Möglichkeiten bewusst wurden, die Tivals Anwesenheit ihm und seiner Sache bot. Niemals hatte er damit gerechnet, gerade diesem Xhar je begegnen zu können - schon gar nicht, ihm so nahe kommen zu können, wie er es jetzt war.
Er musste umdenken - der eigentliche Plan war gut gewesen, doch es wäre sträflicher Leichtsinn gewesen, jetzt daran festhalten zu wollen.
Er tauschte einen kurzen Blick mit seinem Leibwächter. Der Mann hatte rechts neben der Tür Stellung bezogen, während sich die Männer der anderen Gesandten im Raum verteilt hatten. Als sich ihre Blicke trafen, nickte der Mann kurz und sah dann wieder durch den Raum. Auch er hatte begriffen, was hier vor sich ging, nahm Siran an und atmete bewusst ein und aus, ehe er mit der Rechten über den Stoff seines Anzuges strich und dabei die verborgenen Fäden ertastete. Wenn es nötig werden würde, würde er sich selbst und seinen Begleiter opfern, das war selbstverständlich.
"Ich bin Flottenadmiral Venc Tival. Ich danke für Ihr Erscheinen", erhob Tival das Wort. Seine Stimme war fest und zielgerichtet. "Nehmen Sie Platz, wir haben viel zu besprechen…"
Kapitel 9
"Die ganze Region wird von einem Energieschild umfasst. Er stört die meisten Sensoren - sie wollten offenbar nicht, dass jemand etwas von ihrer Anwesenheit hier erfährt. Wir müssen den Generator deaktivieren und unser Shuttle reparieren oder uns ein anderes Transportmittel organisieren, wenn wir von hier weg wollen", berichtete Cor, als sie zurück zum Shuttle kam und sich wort- und grußlos neben H'Rega setzte. Sie mussten zumindest einen Teil der Systeme reaktiviert haben, denn Lt. Soran hatte auf einem der Pilotensitze Platz genommen und über die Hauptsteuerung die holographische Karte der Umgebung aufgerufen, auf welcher er zwei Punkte markiert hatte, von denen Lillja den südlicheren als ihre Position identifizierte.
"Laut den Aussagen der…", er unterbrach sich und warf Lillja einen Blick zu, doch sie sah zur Seite.
"Soweit wir wissen", setzte er neu an, "befindet sich der Schildgenerator innerhalb der verlassenen Terraformingstation unterhalb dieses Felsmassives." Er hob einen Punkt in den nahen Bergen optisch hervor. "Die Anlage liegt fast vollständig unter der Erde und verfügt über einen Eingang hier", er markierte eine weitere Stelle, "und einem Wartungsschacht hier."
"Was ist mit den Impulstunneln?", unterbrach Azarion ihn.
"Sie könnten von der untersten Ebene erreichbar sein, aber wir wissen nicht, wie stabil die Gänge sind."
"Was für Tunnel?" Fenric hatte sich etwas vorgebeugt und sah konzentriert auf die Abbildung.
"Sie entstehen während der Endphase der planetaren Umgestaltung", erklärte H'Rega etwas unwillig. "Sie durchziehen den ganzen Planeten und haben die formende Station als Ausgangspunkt. Sie befinden sich dicht unter der Erdoberfläche und gelten als sehr instabil - deswegen werden sie normalerweise verschlossen oder zum Einsturz gebracht. Der Prozess war laut Aufzeichnungen nicht abgeschlossen, wir könnten Glück haben."
"Aber es gibt keine Karten davon", ergriff Cor wieder das Wort. "Falls wir auf einen solchen Tunnel treffen, dann können wir versuchen, über ihn die Anlage zu erreichen, aber ich würde nicht darauf zählen."
"Wo erzeugen sie die notwendige Energie für den Generator?", warf Azarion ein.
"Innerhalb der Anlage."
"Und was suchen die Daru hier?", wollte Fenric wissen.
"Sie hat nichts dazu gesagt."
Plötzlich sah H'Rega auf und musterte ihn eingehend. "Und warum ?"
"Sie hat sich vergiftet, ehe ich es verhindern konnte."
Lillja senkte den Blick und erwartete bereits, dass Cor berichten würde, was sich zugetragen hatte, doch er schwieg einfach.
"Und damit hast du nicht gerechnet?", fuhr ihn der Lt. Commander plötzlich an. "Erst schafft es einzig unser Mensch ein lebendes Exemplar zu beschaffen und dann lässt du, durch pure Unfähigkeit, diese Möglichkeit verstreichen? Soll das ein schlechter Witz sein?!"
Nie zuvor hatte Lillja den Xhar so
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