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Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Titel: Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hutchinson
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Augen.
     
    Die Meeresbrise, die mir übers Gesicht weht, weckt mich. Das Sonnenlicht lässt mich die Augen zusammenkneifen, um auf den sandigen Boden hinauszublicken. Kleine Bäume und Grasbüschel werden vom Wind niedergedrückt. Der immer noch neu riechende SUV hängt schief, die Frontpartie weist nach unten. Die Fahrertür ist offen und lässt die Sonne und das Gurren der Seemöwen herein. Sand rieselt gegen die Karosserie. Ich schmecke Blut, habe aber keine Ahnung, woher es kommt. In der Ferne kann ich die Brandung hören. Ich drücke mich hoch, damit ich sehen kann, wo ich bin.
    Der Wagen ist vielleicht fünfzig Meter vom Meer entfernt in einer Grube gelandet, eine kleine Böschung, wo das Gras endet und der Strand beginnt. Die Profile der schwarzen Reifen sind mit Sand verklebt, es sieht aus, als seien wir durch Schnee gefahren.
Harris schläft auf dem Rücksitz, hat sich zwischen den Vorder- und Rücksitzen zusammengerollt. Vorne am Strand steht Uncle im nassen Sand, fast an der Wasserlinie. Er sieht zu Boden, dann zum Horizont. Sein Hemdkragen flattert im Rhythmus des Ozeans.

S cheiß Harris«, sagt Thorley, der an meine Bank getreten ist. Er legt seine Bücher auf das Pult und beugt sich zu mir herunter. »Harris ist wie dieser bescheuerte Kiddie aus Charlie und die Schokoladenfabrik «, flüstert er mir ins Ohr. »Hast du den Film gesehen? Ein Vollidiot.«
    Auf der anderen Seite des Klassenzimmers verarschen ein paar Schüler gerade einen von den Nerds, den mit dem Lockenkopf, den sie immer herumstoßen und lächerlich machen. Der Nerd versucht sie zu ignorieren.
    »Aber keine Sorge«, sagt Thorley, »das wird nicht wieder vorkommen.«
    Jetzt lässt einer der Jungs dem Nerd ein Metalllineal an den Hinterkopf schnappen. Der streicht sich nur die Haare wieder glatt und versucht immer noch, sie zu ignorieren. Einer aus der Gruppe sieht zu uns herüber und brüllt: »Was geht denn hier für ein krasser Scheiß ab? Macht ihr miteinander rum, oder was?«
    Thorley steht auf und nimmt seine Bücher. Starrt den Typen an.
    »Was guckst du denn so blöd?«, fragt das Großmaul und steht auf.

    Thorley lächelt und geht zu seiner Bank zurück. Nach dem Unterricht rempelt Thorley sich durch die anderen Schüler, die durch das Eingangsportal rausströmen, auf dem Weg zur U-Bahn-Station und zu ihren Bussen, und schließt laufend zu mir auf.
    »Kommst du heute Abend mit?«, fragt er.
    Hinter ihm bemerke ich das Großmaul, das mitkriegt, dass Thorley mit mir redet. Er sagt was zu seinen Kumpels und zeigt auf uns. Dann kommt er hinter uns her. Plötzlich taucht aus dem Nichts ein ziemlich großer Typ mit gebleichtem Blondschopf auf und gibt ihm eins mitten in die Fresse, so dass er auf den Asphalt knallt.
    Das Großmaul dreht sich vorsichtig auf den Rücken und stöhnt, während der große Typ mit geballten Fäusten über ihm steht. Dem Großmaul läuft das Blut aus der Nase und übers Gesicht. Schon hat sich ein Pulk um die beiden gebildet. Der große Typ nimmt seine Tasche, die ein anderer Schüler gehalten hat, und drängt sich wortlos durch die Menge. Das Großmaul bleibt liegen, er hat die Augen geschlossen, die gerötet sind. Er wirkt benommen, blinzelt und müht sich, wieder klar zu sehen, sein Arm zittert. Er wirkt völlig perplex und guckt ziemlich dämlich aus der Wäsche.
    Thorley, der sich noch nicht einmal die Mühe macht hinzuschauen, kommt ganz nah an mich ran und fragt: »Und? Kommst du heute Abend mit?«

M a ruft mich an, während ich gerade in Thorleys Apartment PlayStation spiele. »Was ist denn das für ein bescheuerter Klingelton?«, sagt Uncle. Er sitzt mit nacktem Oberkörper neben mir auf der Couch und starrt auf den Fernseher, während er wartet, bis er an der Reihe ist. Draußen scheint die Sonne und lugt durch die Zwischenräume in den Jalousien herein, die durch mein hektisches Gehopse bei dem Versuch, im Spiel zu bleiben, ein bisschen flattern. Ich nehme das Telefon ans Ohr und drücke die Pausentaste.
    »Wohnst du eigentlich noch bei uns?«, fragt Ma. »Wir überlegen schon, ob wir nicht dein Zimmer vermieten.«
    »Ja, Ma«, erwidere ich einfach und betone besonders das Wörtchen Ma, damit Uncle es mitkriegt und merkt, dass er die Klappe halten soll. Ich drücke ihm den Joystick in die Hand, wälze mich von der Couch und gehe auf den Balkon. Die plötzliche Helligkeit lässt mich blinzeln, ich schließe die Tür hinter mir.
    »Also, wo steckst du eigentlich?«, fragt Ma.

    Seit Dad die fette

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