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Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Titel: Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hutchinson
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Kohle verdient, muss sie nicht mehr arbeiten und verbringt ihre Zeit damit, das Haus zu putzen, Soaps zu gucken und den Hund vollzuquatschen. Dabei versucht sie so wenig Geld wie möglich auszugeben, weil sie sich noch immer nicht daran gewöhnt hat, über Kohle zu verfügen, die sie verprassen kann. Wenn meine Ma einem was sagen will, merkt man manchmal ganz deutlich, dass sie richtig lange nachdenkt, wie sie es sagen soll. Auch diese Unterhaltung hat sie sich vorher genau durch den Kopf gehen lassen, einschließlich meiner Antworten.
    »Tut mir leid, ich bin diese Woche ein bisschen viel unterwegs.«
    »Unterwegs? Und was ist mit der Schule? Sie haben deinen Vater angerufen, weißt du das?«
    Ich krieg fast die Panik, vielleicht haben die wegen Mrs. Arthur eine Untersuchung angestellt. Vielleicht kann sie sich an alles erinnern.
    »Wieso?«
    »Sie sagen, du hättest ein paar Stunden gefehlt.«
    Ich atme erleichtert durch und meine Schweißporen schließen sich wieder. »Die rufen immer an, wenn du in der Schule fehlst.«
    »Ja, aber das war ein Problem mit den Zügen, die hatten Verspätung.«
    »Ja, aber wo hast du die ganze letzte Woche gesteckt?«

    »Ich war nicht die ganze Woche weg. Ein Freund von mir wohnt in der City, viel näher bei der Schule. Ich übernachte ein paar Tage lang bei ihm. Da muss ich nicht so früh aufstehen.«
    »Sind seine Eltern denn damit einverstanden?«
    »Ja, er lebt bei seinem Onkel.« Ich schau rein und sehe Uncle, der mit nacktem Oberkörper herumhüpft und das PlayStation-Bild anschreit. Er hat ein schwarzes Tattoo auf dem Schulterblatt, aber ich kann nicht ausmachen, was es ist.
    »Vielleicht sollte ich seinen Onkel mal anrufen und mit ihm sprechen.« Darüber wird sie bestimmt noch wochenlang grübeln.
    »Kannst du, wenn du willst. Ich habe seine Nummer, ich simse sie dir nachher.«
    »Und? Wie geht’s in der neuen Schule?«
    Reiche Bürschchen, die ihr Leben lang verwöhnt wurden und nur rumjammern, rumzicken, Autos und Drogen kaufen und sich das Hirn wegdröhnen.
    »Nett«, erzähle ich meiner Ma.
    »Hast du schon neue Freunde kennengelernt?«
    »Ma, es – ist – toll – da.«
    »Okay. Könntest du bitte heute Abend zum Essen nach Hause kommen?«
    »Äh, ich …« Ich versuche mich zu erinnern, was wir heute Abend vorhaben. Den gestrigen Abend vergessen. Das Bild einer nackten Brünetten, die mit der
Hand im Genick gegen die Wand des Discoklos gedrückt und durchgefickt wird.
    »Dein Vater hat heute Geburtstag.«
    Solche Scheißtermine vergesse ich grundsätzlich.
    »Und? Wird Dad da sein?«
    »Er hat gesagt, er würde dafür sorgen, dass alles geregelt ist, damit er sich den Abend freinehmen kann. Er hatte ziemlich viel zu tun in letzter Zeit, hatte Stress wegen eines neuen Auftrags.«
    »Er ist immer beschäftigt, Ma.«
    »Es geht ihm gut. Kommst du nach Hause?«
    Drinnen wirft Uncle den Joystick der PlayStation weg, der gegen den Fernseher prallt. Er geht zum Kühlschrank und holt sich ein Bier. Thorley kommt aus seinem Zimmer und sagt irgendwas zu ihm. Demnächst wird Uncle Drogen besorgen gehen.
    »Kommst du nach Hause, bitte«, fleht Ma mir ins Ohr.
    »Ja, Ma. Ich werde da sein.«
     
    Die Zugfahrt macht mich immer schläfrig. Wenn ich aus dem Fenster sehe, haben meine Augen Mühe, die vorbeifliegenden Häuser und graffitibedeckten Wände scharf zu sehen. Bei Leuten, die dasselbe tun, sehe ich, wie die Pupillen hin- und herflackern, als hätten sie einen Hirnschaden.
    Eine Gruppe Schülerinnen steigt in den Wagen, weiße Kniestrümpfe, baumelnde Taschen; sie reden
schrill über Fernsehsendungen und anderen unwichtigen Müll, bringen mich in Sachen Promitratsch unverlangt auf den neuesten Stand. Eine von ihnen ist ziemlich hübsch, gute Titten, die Bluse gerade so weit aufgeknöpft, dass man den Saum ihres BHs sehen kann. Die andern sind allenfalls so lala.
    Schlagartig wird mir klar, dass ich gerade mein Opfer ausgewählt habe. Ohne dass es mir bewusst war. Ich habe beschlossen, wen ich mit nach Hause nehme. So wie Thorley es macht. Ich stelle mir das Mädchen vor, bewusstlos und nackt auf Thorleys Teppich. Meine Finger krallen sich in ihre Haut. Ich beiße die Zähne zusammen, wende den Kopf ab. Starre auf die vorbeifliegenden Häuser, Straßen, geparkten Autos, Reklametafeln, eine Eisenbahnbrücke. Ignoriere den aufsteigenden Blutdurst in meinem Hirn.
     
    Ma kommt an die Tür und umarmt mich. Ich erinnere mich nicht, dass sie das jemals getan hat.
    »Wo hast du

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