Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Titel: Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hutchinson
Vom Netzwerk:
geleistet hat. Er hat Bücher studiert und herumgeforscht, wie die Psychologie der großen Zauberer funktioniert. Typisch Thorley, er ist ein Perfektionist.
    »Dai Vernon«, sagt er, »war der fingerfertigste Zauberer aller Zeiten.«
    Switches, Changes, Double Lifts. Magier tun alles, um sicherzugehen, dass niemand herausfindet, wie ihre Scheißtricks funktionieren. Das Zauberwort heißt Ablenkung. Das Zauberwort heißt Timing. Normalerweise assistiert eine zweite Person, passt auf, dass niemand zu genau hinguckt.
    »Der Trick ist, die Aufmerksamkeit zu wecken, aber nicht zu viel.« Thorley spricht aufgeräumt, benutzt seine Hände, um zentrale Punkte zu unterstreichen. »Zauberer kommen damit vor Tausenden von Zuschauern durch. Unsere Bühne ist schlecht beleuchtet,
niemand achtet ausschließlich auf uns, und die Mehrheit des Publikums ist betrunken. Unsere Auftritte sind verdammt einfach.«
    Jemanden anrempeln ist die einfachste Methode, einfach hineinlaufen und den Drink infizieren. Das Grundprinzip der Irreführung lautet: Eine größere Aktion deckt die kleine Aktion. Rempeln mag nicht gerade eine präzise Methode sein, aber es ist effektiv und zeitigt in den meisten Fällen das gewünschte Resultat.
    Oder du langst über den Tisch, um dem Opfer etwas von der Schulter zu wischen. Nimm Drinks von der Bar, die du »verwechselt« hast. Versuch das Opfer einen Moment lang von seinem Drink abzulenken, wenn es ihn abstellt. Das sind die Grundbegriffe. Große Aktion deckt kleine Aktion.
    Thorley kann das vor ihrer aller Augen durchziehen. Direkt vor dem Barkeeper oder dem Security-Fritzen. Thorley ist gewandt, ein Experte in Sachen Timing und Präzision. Er hat Monate damit verbracht, sein Können zu perfektionieren und so gut zu werden wie ein professioneller Zauberer. Um die Latte noch höher zu legen, sagt er vorher an, was er zu tun gedenkt.
    »Das Mädchen da. Zählt von zehn runter.«
    Die ersten Male sind verdammt hart. Die Angst, erwischt zu werden, packt dich. Wie beim Ladendiebstahl oder wenn du deiner Mutter Geld aus der Börse
klaust. Du fragst dich bei jedem Schritt, ob du auch alles richtig machst. Du fürchtest jeden, der zu dir hersieht, jeden, der vorbeikommt, den Aushilfskellner, der den Tisch abräumt, den Türsteher. Du versuchst sie im Auge zu behalten, sicherzustellen, dass sie dich nicht beobachten. Dabei musst du dich ständig zwingen, dich normal zu benehmen.
    Normal benehmen.
    Normal benehmen.
    Drück mit dem Daumen auf den Beutel, um das Pulver rauszupressen.
    Geh weiter.
    Nach einigen Malen ist es fast zu einfach. Nimm mich in eine Zaubervorstellung mit und ich ruiniere sie. Ich zeige dir jedes Ablenkungsmanöver, das er veranstaltet. Die Herz Sieben, meine Fresse.
    Tritt jemandem auf die Zehen. Tu so, als hättest du dir die Hand wehgetan. Thorley brüllt das Opfer manchmal sogar voll an, baut sich direkt vor ihm auf, große Aktion deckt kleine Aktion.
    »Immer daran denken, du hast die Kontrolle.«
    »Diese kleinen Mädchen sind völlig grün hinter den Ohren.«
    »Normal benehmen.«
    So hat Thorley es uns allen verklickert.
    Und wir sind verdammt gut.

T horley hat ein Mädchen im Arm, das sich eng an ihn schmiegt, beinahe in ihn hineinkriecht, er schleppt sie in seine Wohnung. Das Mädchen hat weißblondes Haar und trägt farblosen Lipgloss, ihre Pupillen kullern hilflos herum, aber sie ist hübsch, hat enge Jeans an und ein T-Shirt mit Spaghettiträgern. Sie sagt nichts und kriegt kaum mit, was abgeht.
    Thorley stößt sie durch die Tür, sie knallt mit der Schulter an den Rahmen, dann zieht er sie rüber zur Couch, wo er sie ablegt. Sie rutscht herunter und knallt heftig auf den Boden. Thorley geht zu ihr hin, um sie wieder hochzuheben, zögert kurz, lässt sie dann aber mit gespreizten Beinen liegen, den Kopf noch immer auf dem Teppich. Sie atmet heftig.
    Harris kommt hinter uns reingestolpert, hat schon sechs Bier intus, er schwankt und glotzt blöd aus der Wäsche. Er lacht grundlos und stößt gegen die Möbel.
    »Scheiße«, sabbert er und starrt die Blondine an. »Die kenn ich, Mann, die ist voll geil.«
    Thorley macht die Wohnungstür zu und geht ins angrenzende Zimmer. Im Gehen knöpft er sein Hemd auf.

    Harris lehnt sich an meine Schulter, ich sitze in meinem Sessel und betrachte die Blondine.
    »Sie ist so voll geil«, sagt er, »guck dir bloß die Titten an.«
    Harris beugt sich vor, um sie anzugrapschen, wie ein Blinder ohne Krückstock. Ich sage nichts, sitze nur da und

Weitere Kostenlose Bücher