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Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Titel: Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hutchinson
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gesprochen.«
    Ich fühle mich, als schnürte man mir die Luft ab, ein stechender Schmerz durchzuckt meine Brust, der meine Muskeln in Blei verwandelt und mir in den Nacken fährt. Tut verfickt weh. Ich möchte Dr. Jess fragen, wie es Ma geht, wie sie aussieht. Was Ma über mich gesagt hat? Aber scheiß drauf, das wäre genau das, was Dr. Jessica Snowden will.
    Sie hebt den Kopf und sieht mich an. Legt die Hände in den Schoß.
    Fick dich.
    »Warum fragen Sie mich dann«, antworte ich.
    »Ich möchte wissen, was du fühlst, was du denkst.«

    »Ich habe Ihnen doch gesagt, meine Eltern haben nichts damit zu tun.«
    Dr. Jessica Snowden nickt, macht sich Notizen, ihr Stift kratzt über den Block. Das Geräusch lässt mich den Metallrahmen meines Stuhles umklammern.
    Am liebsten würde ich ihr den verfickten Stift ins Gesicht rammen.

B au kein’ Scheiß, die sind gereizt«, sagt Uncle, während ich mit ihm durch die City schlendere.
    Es ist Abend, die Straßen sind voller Leute, die ihre neuesten Klamotten ausführen, betrunken nach Taxis grölen und sich in den Schaufensterscheiben bewundern. Wir gehen an einer Bar vorbei, an einem Kino, Leute rennen über die Straße, Autos hupen.
    Thorley hat mir erzählt, Uncle habe sich seinen Wagen geborgt und sei damit in die City gefahren. Thorley meinte, ich solle ihn dort treffen und dann zu ihm in die Wohnung kommen.
    »Wir gehen da rüber.« Uncle deutet auf eine Spielhalle, über der es grün und rot aufleuchtet. Auf dem Gehweg vor der Halle lungern diverse Kids, Typen mit Strähnen in den schwarzen Haaren. Einer hat ein Tattoo im Nacken, ein Spinnennetz – wie originell.
    Uncle steuert mich durch die Menge, schüttelt Hände, klatscht ab und dirigiert mich nach oben in den Billardsalon, einen düsteren Raum. Rauchschwaden wabern unter den Lampen, die die Tische beleuchten. Alles hält inne und schaut auf, als wir hereinkommen. Große dunkelhäutige Typen mit rasierten
Schädeln. Schmächtige Pickelgesichter. Ein älterer Typ mit einem 50-Cent-T-Shirt und langen Haaren, die allmählich grau werden.
    Uncle führt mich ans Ende des Raumes, wo er einem Typen, der auf einem Barhocker neben einem Billardtisch sitzt, die Hand schüttelt. Ein paar andere halten sich etwas abseits und schauen zu. Der Typ ist Asiate, glattes schwarzes Haar, nach hinten gekämmt. Dünne Ärmchen, die aus seinem roten T-Shirt herausschauen. Ums Handgelenk ein fettes Silberarmband. Dieser Typ spielt kein Pool.
    Uncle sagt etwas zu ihm, der Typ zeigt absolut keine Reaktion, starrt Uncle nur an. Der dirigiert mich durch den Billardsalon wieder zurück nach unten, durch die Spielhalle, wo die Kids auf den blinkenden Pfeilen der Tanzautomaten herumhüpfen, raus auf die Straße, wo ein heftiger Wind weht. »Jetzt warten wir.«
    »Worauf?«
    Uncle geht noch ein Stück und bleibt etwa einen Block von der Spielhalle entfernt stehen, scannt den Gehweg und fragt: »Verdammt noch mal, wo bist du eigentlich her?«
    »Aus der Vorstadt, wieso?«
    Doch Uncle hat seine Frage schon wieder vergessen, er zündet sich eine Zigarette an und lehnt sich gegen die dunkle Scheibe eines verrammelten Klamottenladens.

    »Adelaide neulich, das war ziemlich beschissen, was?«
    Er reißt die Augen weit auf, während er spricht, und zieht die Augenbrauen hoch, als er die Frage beendet.
    »Ist so was schon mal passiert?«
    »Einmal waren wir in so einem verfickten Irish Pub, da war dieser Junggesellinnenabschied, und Thorley wollte unbedingt die Braut abschleppen. Sie hatte’n Krönchen auf. Das volle Programm.« Uncle lässt seine Zigarette wie einen Heiligenschein um den Kopf kreisen. »Thorley bugsiert die Tropfen in ihren Drink und versucht sie von ihrer Gruppe wegzuzerren. Doch die halten dagegen und kriegen langsam Bammel. Eine ruft den verfickten Bräutigam an, er soll kommen und die Braut retten. Ein riesiger Glatzkopf. Der war vielleicht angepisst.« Uncle schüttelt den Kopf.
    »Und was ist passiert?«
    »Troy hat ihn fertiggemacht. Hat den Typen an den Schultern gepackt und ihn mit dem Rückgrat immer wieder gegen die Kante des Tresens geknallt. Thorley hat ihn, glaube ich, noch ins Gesicht getreten.« Uncle lacht. »Stell dir bloß die blöden Hochzeitsfotos vor.« Er zieht an seiner Zigarette und sieht mich an.
    »Wer ist Troy?«, frage ich. Uncle wirkt überrascht.
    »Du kennst Troy noch nicht? Na, du wirst ihn noch kennenlernen.« Er bläst den Rauch in die abendliche
Dunkelheit. »Wie kommt’s, dass du mit Thorley

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