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Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Titel: Roland Hassel - 07 - Wiedergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olov Svedelid
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Tellern.«
    »Ach so.«
    »Und Elin, erinnert sie sich noch an ihren lieben Papa?«
    »Wie bitte?«
    Ihr ›Wie bitte?‹ enthielt giftige Widerhaken und Peitschen und kochendes Blei.
    »Elin, unsere Tochter. Auch ich habe etwas dazu beigetragen, daß es sie gibt.«
    »Sie spielt draußen.«
    »Ich rufe später noch einmal an und sage Gute Nacht. Du, übrigens, ich glaube …«
    »Vielleicht ist sie dann schon eingeschlafen. Ruf bitte nicht noch einmal an.«
    Ein ganz dicker Kloß würgte in meinem Hals. Ich durfte Elin nicht einmal mehr Gute Nacht wünschen. Ich war ein Störfaktor. Aber ein Hassel gibt nicht so schnell auf. Ich würde es schaffen, den Kloß kleinzukriegen, und nahm neuen Anlauf.
    »Es geht um eine Wohnung in der Pontonjärgatan. Wie geschaffen für uns. Herrliche Gegend. Du weißt, ich habe dir ja erzählt, wie wir damals …«
    »Ja.«
    »Willst du mitkommen zur Besichtigung? Entschuldige dich für ein paar Tage oder klettere durch ein Loch im Zaun.«
    »Nein.«
    »Du meinst, ich soll selbst entscheiden? Dann würde ich ja sagen, falls die Wohnung in Ordnung und die Miete akzeptabel ist. Kungsholmen magst du doch, oder?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Es ist herrlich dort, und wir können …«
    »Ich muß jetzt essen.«
    Schlag mir mit einem Wischlappen ins Gesicht, wirf mich auf einen Misthaufen, schütte Jauche über mir aus. Meine große Zuversicht wurde so klein, daß sie in eine Einkaufstüte paßte.
    »Virena, was habe ich dir getan? Womit habe ich das verdient?«
    »Wenn du mir nichts weiter zu sagen hast, dann leg jetzt bitte auf.«
    »Bekomme ich denn gar keine Chance, mich zu verteidigen?« schrie ich verzweifelt. »Dieses Recht haben ja selbst die, die wegen Mordes angeklagt sind.«
    »Leb wohl.«
    Dieses verdammte, beschissene, ekelhafte ›Leb wohl‹! Ich rastete aus und trat mit voller Wucht gegen den Türpfosten. Unmittelbar darauf kam Simon herein und betrachtete den Abdruck auf dem weißen Anstrich.
    »Latsch auch noch gegen die andere Seite, dann sieht es gleichmäßiger aus.«
    »Gern.«
    Ich legte meine ganze Wut in den Tritt. Die Zehen und der ganze Fuß taten mir höllisch weh, aber das minderte ein wenig den inneren Schmerz. Ich hinkte zu meinem Stuhl und hoffte, daß er etwas Unverschämtes sagen möge, damit ich ihm eine knallen konnte.
    Im nächsten Augenblick murmelte ich schwermütig: »Virena will nichts mehr von mir wissen.«
    »Kein Wunder, so wie du mit der Einrichtung umgehst. Wir haben inzwischen Rückmeldungen auf alle unsere Nachfragen im Ausland, was unseren Mörder, der sich Heller nennt, angeht – nichts, keine Angaben, keine Hinweise. Nun versuche ich es andersherum und fordere Auskünfte über verdächtige Nazis mit internationalen Aktivitäten an.«
    »Sie hat nicht einmal gesagt, ob sie überhaupt auf Kungsholmen wohnen will.«
    »Was?«
    »Ich danke dir, daß du nicht ›Wie bitte?‹ gefragt hast.«
    »Was quatschst du denn da?«
    »Das wäre doch eine ideale Gegend für uns.«
    Das Telefon klingelte, und es schmerzte beinahe, so sehr hoffte ich, daß es Elin sein möge, daß Virena ihre Tiefkühlphase bereute, und daß mir meine kleine Tochter gleich von den Abenteuern ihres Tages erzählen würde. Deshalb meldete ich mich ganz besonders freundlich, nicht wie sonst wie ein Büffel mit Magenbeschwerden. Aber es ging um andere Abenteuer.
    »Jetzt reden wir einmal ernsthaft miteinander.«
    Ich gab Simon ein Zeichen, und er verschwand, um über Funk die Technik zu benachrichtigen. Beim letztenmal hatten wir die Telefonzelle in Rönninge, von wo aus der Anruf erfolgt war, über eine Viertelstunde zu spät erreicht.
    »Wer ist denn da?« fragte ich möglichst harmlos.
    »Spiel hier nicht den Naiven, Hassel. Damit ist es vorbei.«
    »Womit ist es vorbei? Wer spricht da eigentlich?«
    Simon kam herein und beugte sich zu mir, so daß er mithören konnte. Ich wagte nicht, den Lautsprecher zuzuschalten, weil der Echoeffekt dem Anrufer verraten konnte, daß noch jemand lauschte.
    »Du weißt, was ich meine, und wenn du nicht …«
    »Ach so, jetzt bin ich im Bilde. Du bist der von der Basketballmannschaft. Du, ich habe wirklich mit meinen Kollegen hier gesprochen, aber, ehrlich gesagt, das Interesse ist sehr gering. Hockey vielleicht noch, aber Basketball …«
    »Halt die Schnauze! Du hast zwei Möglichkeiten. Entscheide dich schnell. Das ist mein letzter Anruf.«
    »Aber worum geht es denn? Ich hör dir ja gern zu, aber ich muß doch wissen, wovon du eigentlich

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