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Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas

Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas

Titel: Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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war erwürgt worden.
    Nochmals kämpfte ich mit mir, aber ich konnte mich von dem Stein nicht trennen. Als dann plötzlich Thogo spurlos verschwand und in der Nacht wieder die Gestalten mein Haus umschlichen, kam ich auf den Gedanken, den Stein fortzugeben. Ich hätte ihn nach Singapore bringen und

    dort einschließen können, aber auf dem Wege dorthin wäre ich bestimmt überfallen worden. Mir fiel die geheime Radioanlage ein. Mit ihrer Hilfe hätte ich wohl den Kommissar um Hilfe bitten können, aber dann wäre ich gezwungen gewesen, alles einzugestehen.
    Als ich des Nachts wach lag und nochmals überlegte, kam ich auf den Gedanken, den ,Geist' zu spielen. Fiel Barrington darauf herein, so war es gut. Auf jeden Fall war dann der Edelstein bei ihm besser aufgehoben als bei mir. Ich konnte den Indern mein Haus öffnen und ihnen beweisen, daß ich den Stein nicht besaß. Ich ließ also eines Nachts meine Stimme im Schlafzimmer Barringtons ertönen. Durch das Mikrophon hörte ich stets, wenn er sein Licht ein- oder ausschaltete. Ich erklärte ihm, daß er eines Morgens auf dem Tisch seiner Veranda einen Gegenstand finden würde, den er aufheben sollte. Ich hatte die Absicht, mich zu Barringtons Bungalow zu schleichen und dort den Stein niederzulegen. Aber ich konnte diese Absicht in der nächsten Nacht noch nicht ausführen, weil die Inder immer zudringlicher wurden. Erst später gelang es mir. Es machte mir großen Spaß, Barrington durch das Mikrophon zu hören. Die ganze ,Geistergeschichte' war ihm ein Rätsel, und noch rätselhafter wurde sie ihm, als er den Stein fand. Als mir die Sache mit den Indern zu bunt wurde, machte ich, daß ich fortkam. Ich verschwand eines Tages und kehrte erst nach einem Jahr zurück. Nun glaubte ich, daß die Inder die Sache aufgegeben hätten. Da ich nicht wußte, was Barrington mit dem Edelstein getan hatte, beschloß ich, die Radioanlage wieder in Ordnung zu bringen und mich von neuem als Geist zu melden. Ich tat das nur aus Vorsicht, um allen Fragen des Kommissars auszuweichen.
    Ich forderte also den Stein zurück. Barrington weigerte sich. Ich begann zu drohen. Er wollte, daß ich den Stein selbst abholen sollte. Schließlich erklärte ich ihm, daß er an einem bestimmten Tage sterben würde. Dieser Tag war heute. Ich hatte jedoch nicht die Absicht, ihn zu töten, ich wollte nur einen Druck auf ihn ausüben, um in den Besitz des kostbaren Edelsteines zu gelangen. Eines Nachts war ich ihm in derselben Kleidung wie jetzt erschienen. Um den Spuk glaubwürdig zu machen, hatte ich von dem Skelett eines Affen, das ich besitze, die Knochenhand gelöst und den Revolver daran gebunden. Ich betrat das Haus durch die Hintertür, von der ich noch einen Schlüssel besaß. Später verschwand ich auf demselben Wege.
    Heute nacht hoffte ich nun Barrington so weit zu haben, daß er mir den Stein herausgeben würde. Ich erkannte aber sofort, daß es nicht Barringtons Stimme war, die zu mir sprach. Ihre Mitteilung, daß der Kommissar verschwunden sei, erschreckte mich. Ich wollte alles tun, um ihm zu helfen. Auf dem Wege hierher kam mir jedoch der Gedanke, daß diese Mitteilung nur ein Bluff gewesen sein könnte. Deshalb wollte ich Sie hier überraschen, den Stein an mich nehmen und schnell wieder verschwinden." „Und jetzt, da Sie wissen, daß der Kommissar tatsächlich vermißt wird, Mister Korten?"
    „Jetzt bleibe ich hier und stelle mich Ihnen ganz zur Verfügung. Sie kennen meine Geschichte. Ich frage Sie: Habe ich mich strafbar gemacht, als ich den Stein hier ins Haus des Kommissars schmuggelte?"
    „Das zu beurteilen, wollen wir Barrington überlassen. Ich hoffe, ihn zu finden und aus den Händen der Priester zu befreien. Hätten wir den Stein, so dürften wir ihn jetzt zurückgeben, nicht wahr?"
    „Jetzt würde ich mich des Kommissars wegen gern von ihm trennen, meine Herren. Das Leben Barringtons ist mehr wert als ein toter Gegenstand."
    „Sie wissen nicht, woher der Edelstein stammt, Mister Korten?"
    „Leider nicht. Mein Diener Thogo sagte es mir nicht, er sprach nur vom ,Auge Buddhas'."
    „Wir müssen uns genau erkundigen. Heute haben uns Inder überfallen, als wir auf dem Wege zum Bungalow waren."
    „Die - die Inder - sind wieder hier?" Erschrocken blickte Korten meinen Freund an.
    „Ja, und Barrington ist verschwunden. Die Inder müssen also wissen, daß er den Edelstein in Verwahrung hat. Hoffentlich gibt ihn der Kommissar heraus, wenn er erfährt, daß er gestohlen

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