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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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gestehen, daß ich ein solches Gefühl noch nie gehabt habe. Andere Leute hätten vielleicht gesagt, es wäre Angst gewesen, obwohl es eigentlich lächerlich ist, wenn Männer wie wir Derartiges zugestehen müssen."
    „Ich habe schon in den schwersten Wirbelstürmen ruhig an Deck gestanden, während Masten und Segel über Bord gingen," sagte Hoddge ruhig, „aber in dieser Nacht habe ich beinahe das Gruseln gelernt. Nun mag es ja sein, daß unsere Nerven durch das stundenlange Treiben auf dem gekenterten Boot, stets umgeben von diesen gefräßigen, ungeheuren Bestien, sehr gelitten haben. Aber ich muß offen sagen, daß ich diese Nacht nicht noch einmal erleben möchte, so sehr ich auch für Abenteuer eingenommen hin."
    „Ja, was haben Sie denn nur erlebt?" meinte Rolf lächelnd „Ich glaube wirklich, daß Ihre entsetzliche Fahrt auf dem gekenterten Boot inmitten der Krokodile durch nichts Schrecklicheres übertroffen werden kann."
    „Hoddge sagte ja ganz richtig, daß uns diese Sache den Rest gegeben hat," knurrte Hagerstony, „wenigstens unseren Nerven. Aber vorher waren wir auch schon ziemlich erschüttert. Na, ich werde Ihnen die Sache der Reihe nach erzählen. Den ersten Schrecken bekamen wir als wir nichts mehr von Ihnen hörten, auch auf unsere Rufe keine Antwort mehr bekamen.
    Und dann kam der Sturm. Wir versuchten natürlich, unser Boot sofort zu wenden, um aus der starken Strömung herauszukommen. Aber kaum standen wir quer zum Wind, da riß uns eine neue Strömung nach Norden. Rudern konnten wir nicht, denn wir mußten aus Leibeskräften das eindringende Wasser ausschöpfen, das die mächtigen Wellen über unseren Bootsrand schlugen.
    Da flammte plötzlich dicht vor uns ein Licht auf, das der wandernden Insel entströmte. Sie müssen es ja auch gesehen haben, denn wir konnten Sie deutlich in dem hellen Schein, höchstens zwanzig Meter von uns entfernt, sehen. Aber unser Rufen nützte nichts, denn das Getöse des Sturmes war zu gewaltig. Wir trieben also dicht an Ihnen vorbei, immer hinter dieser verfluchten Insel herauf der dann dieser zottige Kerl umhersprang, den sie ja auch sicher bemerkt haben.
    Wir waren nämlich inzwischen etwas mehr in den See abgetrieben worden, denn sonst hätten Sie unsere Rufe bestimmt hören müssen. Na, plötzlich erlosch das Licht auf der Insel, ebenso plötzlich schwieg der Sturm, und wir glitten in immer rascherer Fahrt nach Norden. Und stets schlugen die gewaltigen Wellen von der Seite her über unser Boot. Ob die geheimnisvolle Insel noch in unserer Nähe war, wußten wir nicht, denn wir hatten jetzt genug damit zu tun, um unser Boot vor dem Kentern zu bewahren.
    So ging es vielleicht zwei Stunden, immer in schneller Fahrt durch diese rätselhafte Strömung dahin. Plötzlich flammte dicht vor uns, kaum zehn Meter entfernt, wieder das grelle Licht auf, und wir erkannten wieder die hohe Mauer der wanderden Insel. Aber jetzt war es in ihrem Innern lebendig. Wir hörten dumpfes Gemurmel, und Brough sagte uns, daß es Gebete wären, die in eigenartiger Zeremonie dargebracht würden.
    Na, wir folgten dieser vertrakten Insel mit sehr gemischten Gefühlen, denn es blieb uns ja nichts anderes übrig Wir konnten nur hoffen, daß uns die Bewohner, die doch unbedingt unsere Feinde waren, in der finsteren Nacht nicht entdecken würden.
    Aber beinahe hätten wir uns selbst verraten, denn plötzlich gellte auf der Insel ein entsetzliches Jammergeschrei auf. Und schwere, klatschende Hiebe zeigten uns. daß dort ein Mensch ausgepeitscht wurde. Das Geschrei brach dann in furchtbarem Stöhnen ab, und gleich darauf wurde die kleine Tür in der Mauer geöffnet, aus der wieder der zottige Kerl heraustrat. Jetzt trug er einen menschlichen Körper auf den Armen und warf fhn ins Wasser. Wir waren also Augen- und Ohrenzeugen einer niederträchtigen Hinrichtung geworden und instinktiv hoben wir gleichzeitig unsere Pistolen, um den Mörder niederzuschießen.
    Aber Gott sei Dank fiel uns. sofort ein, daß wir uns damit verraten hätten. Und wir wären unbedingt verloren gewesen, wenn die anderen Mörder über uns gekommen wären.
    Der Tote prallte gegen unser Boot, und wir lenkten unser Fahrzeug zur Seite, um aus dieser unangenehmen Nachbarschaft zu kommen. Doch irgendeine neue Strömung trieb uns den Körper immer wieder gegen unsere Planken, und gleichzeitig wurde unser Boot herumgerissen, während die Insel nach Norden entschwand. Wir waren also in eine Gegenströmung gekommen, und das sollte

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