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Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Titel: Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Pongo bewacht es, damit nicht aus Versehen Gift hineinkommt."
    „Du kannst einem wirklich Appetit machen", lachte ich, während wir ins Nebenzimmer gingen. Pongo hielt treulich am Tisch, auf dem mein Essen stand, Wache. Er grinste über das ganze Gesicht, als er mich erblickte, und die Freude des treuen Menschen tat mir ordentlich wohl.
    Ich ließ es mir sehr gut schmecken, und als ich gerade den letzten Bissen genommen hatte, erschien unser Diener und meldete, daß der Fürst uns erwarte.
    Wieder versuchte Pongo durch verlegenes Schulternwinden seine Befreiung von der Mitfahrt zu erbitten, aber Rolf zog ihn lachend aus der Tür. Und ich freute mich dann, wie großartig Pongo sich benahm, als ihn der Fürst nun den Gästen vorstellte.
    Und dabei war er längere Zeit der Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit, was ja bei seiner Riesenfigur und dem furchtbaren Kopf nicht zu verwundern war.
    Endlich drängte der Fürst zum Aufbruch, und wir durchschritten den Park, zum Ufer des Dschilam hinab. Zwei große, ganz moderne Motorboote lagen dort, in denen wir uns verteilten. Der Fürst bestand darauf, daß wir in seiner Nähe blieben, und wies uns unsere Plätze am Bug des ersten Bootes an. Neben uns saßen seine Söhne und das Brautpaar, Meghawa mit traurigem, Ranbir mit fröhlichem Gesicht.
    Wir hatten noch ungefähr zwei Stunden bis zum Einbruch der Nacht und gelangten nach einer Stunde an den mächtigen Wularsee, der eine Ausdehnung von ungefähr zweihundertfünfundsiebenzig Quadratkilometern hat. Noch eine Stunde kreuzten wir auf dem mächtigen Gewässer, dann brach die Nacht herein, und mit aufflammenden Scheinwerfern wurde die Rückfahrt angetreten.
    Jetzt merkte ich, daß Rolf unruhig wurde. Ich beugt« mich zu ihm hinüber und fragte flüsternd: "Rolf, was hast du?"
    „Ich säße lieber hinten am Heck", gab er leise zurück, „ich habe nicht gern die Menschen im Rücken."
    Damit hatte er ja recht, aber gleichzeitig mir auch die ganze Freude an der wundervollen Nachtfahrt genommen, denn jetzt mußte ich immer wieder an die furchtbare Schlinge denken, die mir hinterrücks um den Hals geworfen war. Und jetzt blickte ich öfter über die Schulter zurück, als nach vorn auf die im Scheinwerferlicht wunderbar erstrahlende Landschaft
    Noch unruhiger wurde ich, als sich Gulab erhob und nach hinten schlenderte. Jetzt wußte ich wirklich den Feind im Rücken, und ich setzte mich jetzt so, daß ich halb zum Innern des Bootes gewendet war. Leider konnte ich nicht sehen, wo der Minister Kalischka stand, doch war ich überzeugt, daß Gulab jetzt mit ihm sprach.
    Doch als ich gerade diesen Gedanken gefaßt hatte, kam der Prinz zurück und nahm harmlos seinen Platz wieder ein.
    Wir glitten gerade an einem dichten Wald vorbei, als plötzlich der Motor des Bootes aussetzte. Sofort lenkte der Führer ans Ufer, und ein Diener befestigte das Ankerseil an einem mächtigen Baum.
    Auch das zweite Boot legte bei, als es die Störung bemerkte, und während der Führer eifrig am Motor arbeitete, betrachtete ich den Wald vor uns. Es war doch ein unangenehmes Gefühl, so im Boot am Rande des nächtlichen Urwalds zu liegen und wenn ich vorher an die Schlinge gedacht hatte, so fiel mir jetzt der Panther ein, der in Pongos Zimmer eingedrungen war.
    Plötzlich surrte etwas an meinem Kopf vorbei. Ich dachte im ersten Augenblick, daß es ein großer Käfer gewesen sei, doch als sich der Vorfall mehrere Male wiederholte, wurde ich doch stutzig. Die Käfer kamen alle von der Seite, und es machte ihnen offenbar großen Spaß, ausgerechnet an meinem Kopf vorbei zu surren.
    Im Innern des Bootes war am Motor Licht eingeschaltet worden, und dessen Schein fiel auch auf unsere Köpfe und beleuchtete sie.
    Plötzlich raunte Rolf mir zu:
    „Um Gottes willen, ducken, die Pfeile können vergiftet sein. Sie sind nur auf uns gemünzt."
    Erschreckt beugte ich mich hinab, unauffällig, aber so, daß ich jetzt durch die Bordwand geschützt war. Und im gleichen Augenblick hörten auch die eigenartigen Geräusche auf.
    Jetzt erst kam ich dazu, über Rolfs Worte nachzudenken. Pfeile . . . vergiftet? Nachträglich empfand ich einen eisigen Schreck. Sollten unsere Gegner selbst hier in diesem Wald sitzen? Wie konnten sie aber wissen, daß wir gerade hier anlegen würden?
    Ich gleichen Augenblick arbeitete unser Motor wieder, das Boot wurde gelöst, und schnell glitten wir den Fluß weiter hinab, — aber erst nach geraumer Zeit wagten wir es, uns wieder

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