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Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Titel: Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Fleischkonserven und ließen es uns nach dem überstandenen Abenteuer gut schmecken Dann legten wir uns, nachdem wir die gröbsten Steine zur Seite geräumt hatten, ruhig hin, während Pongo die erste Wache übernahm.
    Dank der Sparsamkeit, mit der wir das Holz verbrannten reichten wir mit dem Feuer während der ganzen Nacht, und gegen mein Erwarten wurden wir auch von keinem Tier belästigt
    Als endlich der Morgen heran brach, sahen wir erst, wo wir uns befanden. Das Flugzeug war direkt in eine Schlucht gestürzt, deren Wände zu beiden Seiten gut fünfzig Meter hoch waren. Ein Ausgang war nur nach Norden vorhanden, denn dort führte ein schmaler Felspfad in Windungen hinauf.
    Beim weiteren Umherblicken entdeckten wir in der Nähe eine kleine, klare Quelle, die aus der Felsenwand hervorrieselte.
    „Sehr gut," rief Rolf, „jetzt können wir uns Tee kochen, und zwar auf Vorrat um die Thermosflaschen zu füllen Es ist nur ein Glück, daß wir auch unsere Rucksäcke mitgenommen haben, jetzt brauchen wir nicht auf die Jagd zu gehen, sondern können direkt die nächste Stadt aufsuchen, um von dort aus Lord Bird Bescheid zu geben. Vielleicht stellt er uns dann ein neues Flugzeug denn das zertrümmerte wird bestimmt versichert sein."
    Zu unserer ständigen Ausrüstung gehörte natürlich auch Kochgeschirr, und Pongo holte den Wasserkessel aus der Kabine des Flugzeuges, füllte ihn und setzte ihn auf das jetzt mit den letzten Hefestücken neu angefachte Feuer. Bald war unser Tee fertig, wir tranken mehrere Becher und füllten den Rest in unsere Thermosflaschen.
    Pongo kroch wieder in das Flugzeug, packte in unsere Rucksäcke genügend Konserven, wir schnallten die kleinen, praktischen und kaum auffallenden Säcke um und wandten uns dem Pfad zu, der aus der Schlucht herausführte
    Plötzlich blieb ich stehen und rieb mir die Augen. Es war mir, als hätte ich eben an einer Biegung des Pfades eine menschliche Gestalt gesehen. Es war wie ein schnell verschwindender Schatten gewesen
    „Was hast du, Hans?" fragte Rolf.
    „Ich glaube, da oben einen Menschen gesehen zu haben, der sich schnell versteckte," gab ich zurück.
    „Nanu, solltest du recht gesehen haben?" meinte Rolf. „Dann wäre es ein Zeichen, daß der Mann nichts Gutes im Schilde führt. Aber es kann auch eine Augentäuschung gewesen sein, oder es war ein einsamer, einfacher Hirt, der beim Anblick dreier Fremder lieber fortlief."
    „Na, auf jeden Fall wollen wir vorsichtig sein," sagte ich, „und lieber die Hand an der Pistole haben."
    Langsam, immer mißtrauisch nach oben spähend, kletterten wir den ziemlich steilen Pfad hinauf. Aber nichts zeigte sich, und ich nahm schon selbst an, daß ich mich getäuscht hätte.
    Besondere Vorsicht gebrauchten wir, als wir die Stell« erreichten, an der ich den Menschen zu sehen geglaubt hatte. Es war eine ziemlich scharfe Krümmung des Pfades, und Rolf schob erst auf dem Gewehrlauf seinen Hut vor, dann, als sich nichts rührte, blickte er behutsam um die Ecke.
    „Du wirst dich doch getäuscht haben," sagte er dann und trat um die Biegung herum, „oder der Mann ist schon längst fortgelaufen."
    „Na, dann können wir ja eigentlich beruhigt sein," lachte ich, „da scheinen mir meine Augen einen Streich gespielt zu haben, der uns unnötig beunruhigt hat"
    „Aber auf jeden Fall wollen wir doch die Augen offenhalten,' rief Rolf, „wir kommen ja bald aus der Schlucht heraus, dann werden wir ja sehen, wo wir uns befinden. Hoffentlich nicht zu hoch auf irgendeinem Gebirge."
    Gewiß, sein Rat war gut, und wir hielten auch die Augen offen Aber gegen Hinterlist und Heimtücke nützt manchmal auch die größte Vorsicht nichts. Wieder passierten wir eine kleine Biegung, die Felswand zur Seite war hier sehr zerklüftet, aber wir achteten nicht besonders darauf, da wir bald das Plateau erreichen mußten
    Und plötzlich trafen uns unvermutet kräftige Hiebe über die Köpfe, so daß wir taumelten und abzustürzen glaubten Dann flogen uns Decken über die Oberkörper, und ehe wir überhaupt an Gegenwehr denken konnten, waren wir schon wie Pakete mit Stricken umschlungen, wurden emporgehoben und fortgetragen. Ich merkte aber, daß wir nicht in die Höhe, also aus der Schlucht heraus, sondern auf ebenem Wege getragen wurden, und da die Luft plötzlich sehr kalt wurde, vermutete ich, daß wir ins Innere der Felswand geschleppt würden.
    Der Weg mußte schätzungsweise fünfzig Meter lang sein, dann standen meine Träger still und warfen

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