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Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Titel: Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Pistolenschuß ab, der eine ungeahnte Wirkung zeigte. Denn durch den donnernden, überall widerhallenden Krach erschreckt, sprangen alle anderen Pferde dem Führertier nach.
    Ich gab Schnellfeuer aus meiner Waffe, um das mächtige Plätschern zu übertönen, hörte aber auch Rolfs Waffe krachen. Dann lud ich schnell, nahm die Pistole in den Mund und ließ mich ins Wasser gleiten.
    Alle Mühe mußte ich mir geben um die Pferde einzuholen. Dann schwamm ich etwas langsamer, denn wir näherten uns schon dem Punkt, an dem Pongos Fackel brannte. Ho-ang hatte mit seinem Pferd einen tüchtigen Vorsprung, jetzt erreichte er den Rand, und ich sah zu meiner Freude, daß das Pferd sehr bequem hinaussteigen konnte. Und auch die anderen Tiere fanden bald Grund und konnten einzeln von Ho-ang in den Spalt hineingezogen werden.
    Jetzt rief ich Rolf, wies ihm durch die brennende Fackel den Weg, und nach kaum fünf Minuten stieg er auch aus dem Wasser und schüttelte sich lachend.
    „Jetzt aber schnell angezogen," bestimmte er, „und dann fort. Ich möchte nur die Mienen der Feinde sehen, wenn sie das Nest nachher leer finden. Ich habe die übrigen Fackeln so in den Eingang geschoben, daß sich eine an der anderen hintereinander entzünden muß; da wird es lange dauern, bis sie ausgebrannt sind Und dann erst werden sich die Belagerer hineinwagen"
    Der tüchtige, umsichtige Ho-ang hatte inzwischen wieder einen Ballen aufgeschnürt und ihm vier Tücher entnommen, mit denen wir uns abtrockneten. Dann warfen wir unsere Kleider über, brachten die Lasten der Tragtiere wieder in Ordnung und bestiegen unsere Reittiere.
    Mit Rolf an der Spitze, der eine brennende Fackel trug, setzte sich unser kleiner Zug in Bewegung. Es war ein ziemlich langer Weg durch den zerklüfteten Spalt, den wohl einst die furchtbaren Naturgewalten durch den Fels gerissen hatten.
    In bizarren Windungen lief er in nordöstlicher Richtung, und unwillkürlich mußte ich wieder an die geheimnisvolle Stadt denken, die ja in dieser Richtung hegen sollte. Vielleicht würden wir doch noch ihre Bekanntschaft machen. — Ich ahnte nicht, wie bald meine Phantasie Wirklichkeit werden sollte!
    Die Luft wurde immer kühler und frischer, wir näherten uns dem Ausgang. Bald wurde es auch heller vor uns, obwohl die Fackel Rolfs nahe am Verlöschen war. Endlich warf er sie zur Seite, sprühend erlosch sie, und durch eine hohe, zackige Öffnung — vielleicht dreißig Meter von uns — fiel helles Licht.

    Nach wenigen Minuten ritten wir aus dem Innern des Berges auf die vom Mondlicht überflutete Steppe hinaus Vorsichtig verhielten wir erst die Tiere und spähten umher Nichts Verdächtiges war zu erblicken, auch kein fremder Laut zu hören, und nach kurzer, geflüsterter Beratung entschieden wir uns, erst eine Strecke nach Norden zu reiten, ehe wir wieder nach Osten biegen wollten Zwar schien dem Chinesen dieser Vorschlag, den Rolf gemacht hatte, zuerst nicht sehr angenehm zu sein, aber endlich sah er doch die Notwendigkeit ein, denn die Hügelkette hinter uns, in deren Paß unsere Feinde lagerten, war nicht allzu lang, und wir hätten von einem Posten leicht entdeckt werden können.
    So setzten wir die Pferde in leichten Trab und ritten In nördlicher Richtung davon. Wieder dachte ich dabei an die geheimnisvolle Ruinenstadt, der wir uns ja jetzt näherten. Dabei ließ ich mich aber nicht davon ablenken, nach allen Seiten fleißig Umschau zu halten.

    3. Kapitel Die Stadt der Dämonen.

    Zu unserer Linken tauchte nach ungefähr halbstündigem Ritt wieder eine Hügelkette auf, die im strahlenden. Mondlicht geheimnisvoll schimmerte. Sofort dachte ich daran, daß man dort unter Umständen wieder ein gutes Versteck oder eine geeignete Stelle zur Verteidigung finden könnte und sagte das auch meinen Gefährten.
    Zu meinem Erstaunen hob aber der tapfere Ho-ang abwehrend die Hände und rief:
    Diesen Berg kann niemand betreten, meine Herren Schon viele Jäger haben auf der Jagd in halber Höhe des Berges den Tod gefunden und ihre Gebeine bilden eine furchtbare Warnung für andere Menschen Ja, auch das Wild selbst kommt dort oben um. Wölfe und wilde Ziegen, ja auch Vögel finden dort ihren Tod. Wäre es Tag, könnten Sie selbst die Knochen dort liegen sehen Die Bevölkerung der Steppen sagt, daß dort ein böser Dämon herrsche. Aber ich glaube, daß hinter diesem Geheimnis eine erklärliche Ursache steckt."
    Obwohl der gute, dicke Chinese das behauptete, war ich doch nicht ganz von seinem

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