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Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Titel: Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Stunde einholen könnten; wenn allerdings unsere Tiere so lange aushielten.
    Besorgt .beugte ich mich über den .Hais meines Pferdes und lauschte auf seinen Atem, machte aber; zu meiner Freude die Entdeckung, daß der brave 'Gaul ruhig und gleichmäßig zu atmen schien.
    Und als ich jetzt die neben mir dahinstürmenden Pferde betrachtete, sah ich, daß sie kaum mit Schaum bedeckt waren, ein sicheres Zeichen also, daß sie lange nicht am Zusammenbrechen waren.
    Die Steppe wurde jetzt gefährlich, denn immer mehr kleine Felsbrocken lagen im Gras verborgen. Wie leicht konnte da ein Pferd fehltreten und stürzen, was für den Reiter bei diesem Tempo sicherlich eine schwere Verletzung bedeutet hätte.
    Wir mußten die Tiere ganz kurz nehmen, um nach Möglichkeit größere Steine, die sich immer mehr zeigten, zu umgehen. Nur die Packpferde mußten sehen, wie sie selbst durchkamen.
    »Wir wollen langsamer reiten," rief Rolf endlich, als er mit Mühe und Not einem mächtigen Felsblock ausgewichen war, „unsere Verfolger können auf diesem Terrain auch nicht schnell reiten."
    Ho-ang nickte nur und zügelte sein Pferd; bald ritten wir nur noch in scharfem Trab, und zurückblickend, sah ich die Verfolger schnell größer werden.
    „Liegen diese Steintrümmer bis zur Grotte?" erkundigte sich Rolf.
    „Ja," entgegnete der Chinese, „es wird bald noch schlimmer."
    „Na, das schadet wie gesagt nichts. Mögen die Verfolger jetzt auch ruhig aufrücken, einholen können sie uns nun doch nicht mehr. Wie lange müssen wir noch bis zur Grotte reiten?"
    „In diesem Tempo ungefähr eine Viertelstunde," meinte Ho-ang. „Da, jetzt beginnt schon das Geröll."
    Immer mehr verschwand das Gras der Steppe und machte Steinen Platz. Es wurde richtiges Geröll, auf dem unsere Pferde manchmal sehr bedrohlich rutschten.
    Unsere Verfolger waren inzwischen so nahe gekommen, daß ich bereits undeutlich ihre Gestalten erkennen konnte. Sie trugen fast durchweg Tuchkappen, die am Rand mit breiten Fellstreifen besetzt waren; nur der Vorderste, anscheinend der Anführer, trug einen mächtigen Schlapphut.
    Ihre Kleidung bestand aus bunten Wollhemden, — wenigstens schloß ich das aus der grellen Farbe, denn andere Stoffe waren für dieses Klima kaum .geeignet, und weite Pluderhosen.
    Die Stärke des Trupps konnte ich gut mit fünfzig Mann annehmen, und dieser Übermacht gegenüber waren wir natürlich machtlos. Als ich mich nach fünf Minuten wieder umdrehte, waren sie schon so nahe, daß ich auch sehen konnte, wie ihre Büchsen in Gestellen angebracht waren, die an den Sätteln befestigt waren. So hatten sie die Waffen stets griffbereit, ein Zeichen, daß sie anscheinend recht häufig von dieser Vorrichtung Gebrauch machten.
    Im gleichen Augenblick rief Ho-ang:
    „Vor uns liegt gleich die Grotte, wir sind gerettet!"

    2. Kapitel Die rätselhafte Grotte.

    Steil aus der Steppe ragte der Hügelzug heraus. Ganz eigenartig war die Form der nackten Felsen, die vom Schein der Abendsonne wie in Blut getaucht erschienen. Und ich konnte den Aberglauben der Steppenbewohner wohl begreifen, als Ho-ang jetzt erklärte:
    „Das Volk sagt, daß dieser Berg Satanas sei, der hier im "roten Mantel liegt und auf die Zeit wartet, da er sich erheben kann, um Elend und Tod zu verbreiten."
    Diese jäh emporsteigenden Felsen machten wirklich 'einen unheimlichen Eindruck, der auf naive Gemüter wohl furchterregend wirken konnte. Diese Erwägungen dauerten nur kurze Zeit, dann erreichten wir einen breiten Einschnitt, der den % Hügelzug in seiner ganzen Länge teilte, wie der Chinese versicherte.
    Wir ritten hinein, und nach ungefähr fünfzig Metern deutete Ho-ang auf eine schmale, aber hohe Spalte auf der linken Seite.
    „Dort ist der Eingang, meine Herren," rief er, „schnell hinein, damit wir uns zur Verteidigung vorbereiten können."
    Er lenkte als erster sein Pferd in den Spalt, und die Packtiere folgten sofort von selbst, ein Zeichen, daß Ho-ang wirklich schon oft in der Grotte kampiert hatte.
    Rolf gab Pongo und mir einen Wink, dem Chinesen zu folgen. Er selbst drehte sich auf seinem Pferd um und beobachtete die verdächtigen Reiter. Ich ließ Pongo vor mir in den Spalt reiten und folgte ihm erst, nachdem ich Rolf zugerufen hatte, er solle recht vorsichtig sein.
    Der Eingang zur Grotte war tatsächlich so eng, daß nur ein einzelner Reiter gerade hindurch konnte, also zu einer Verteidigung ganz vorzüglich geeignet.
    Der Spalt führte nicht direkt in die Grotte,

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