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Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs

Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs

Titel: Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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daß sie jetzt verloren seien und ihren Schlupfwinkel eiligst retten müßten, denn wir sahen sie in großer Hast wieder im Park verschwinden.
    Wir konnten unsere Schnelligkeit jetzt verringern und Atem schöpfen, natürlich schritten wir aber noch schnell aus, obwohl wir uns sagen durften, daß wir gerettet seien „Wir wollen aber die englische Polizei benachrichtigen," rief ich Rolf zu, „denn der einheimischen traue ich in dieser Beziehung nicht! Es ist zu leicht möglich, daß eine so wohlorganisierte Bande mit höheren Beamten im Einvernehmen steht"
    „Aber natürlich machen wir das," gab Roll zurück, „den Engländern wird diese Gelegenheit sehr angenehm sein. — Nanu, die Kerle da vorn scheinen eine feindselige Haltung annehmen zu wollen."
    Wir hatten uns den ersten Häusern genähert, und plötzlich traten aus den niedrigen Türen ungefähr zehn Chinesen in armseligen Gewändern heraus, die sich so auf dem schmalen Weg aufstellten, daß wir nicht vorbei konnten. Ihre Mienen waren finster und drohend, und Rolfs Ausruf war nur zu berechtigt.
    „Pistolen heraus!" kommandierte er jetzt, und sofort zogen wir die Waffen hervor. Dieser Anblick schien den Chinesen nicht sehr angenehm zu sein, denn sie schwatzten erregt durcheinander und wichen in die Häuser zurück. Trotzdem war es für uns äußerst gefährlich, an Ihnen vorüberzugehen, denn sie konnten uns leicht hinterrücks überfallen und durch Messerstiche oder Kugeln umbringen.
    Als wir uns ihnen auf ungefähr zehn Schritte genähert hatten, rief Rolf sie an.
    „Spricht einer von euch Englisch?"
    „Ja," antwortete der Kleinste, der auch den intelligentesten Eindruck machte, „was wollen Sie von uns?"
    „Was wollt ihr von uns?" fragte Rolf dagegen. „Wir lassen nicht mit uns spaßen, das merkt euch. Eine verdächtige Bewegung, und der Betreffende hat eine Kugel im Kopf. Tretet in die Häuser zurück, schnell!"
    Diesen Befehl hatte Rolf in so scharfem Ton gegeben, daß der kleine Chinese sofort erregt auf seine Genossen einsprach und als erster ins Haus trat. Zögernd, mit wütenden Blicken, folgten die anderen, bis auf einen Hünen, der offenbar doch mit uns anfangen wollte. Rolf schrie ihn nochmals an und deutete mit der Pistole auf den Hauseingang, aber der mächtige Kerl verschränkt mit höhnischem Grinsen die Arme und lehnte sich an die Hausmauer.
    Natürlich durften wir ihn nicht ohne weiteres niederschießen, denn er hatte uns ja nichts getan, aber auf der Hut mußten wir sein, und so gingen wir möglichst dicht am Fluß in einer Entfernung von ungefähr anderthalb Metern an ihm vorbei. Unsere Pistolen hielten wir schußbereit und beobachteten jede seiner Bewegungen.
    Rolf, war zuerst an ihm vorbei, dann folgte ich, während Pongo den Schluß machte. Als unser schwarzer Freund an dem Chinesen vorbei war, drehte ich mich nochmals um und sah, daß der gelbe Riese mit pantherähnlichem Satz auf Pongo zusprang. In seiner erhobenen Rechten blitzte ein langes Messer.
    „Achtung, Pongo!" rief ich schnell, doch der treue Schwarze hatte die Gefahr schon instinktiv gefühlt. Blitzschnell sprang er zur Seite, der Chinese stieß gerade zu, verfehlte sein Ziel und kam durch die Wucht seines Stoßes ins Stolpern. Und ohne daß Pongo ihn berührt hätte, stürzte er in den Wusung, der an dieser Stelle sehr strudelreich und reißend war.
    Der Gelbe wurde herumgewirbelt und schnell flußabwärts gerissen. Wir konnten ihm nicht helfen, denn wir hatten kein Boot. Und schwimmen konnten wir selbst kaum in diesem wirbelnden Wasser, geschweige denn noch einen Menschen retten.
    Es wäre uns aber sehr unangenehm gewesen, wenn der Chinese vor unseren Augen hilflos ertrunken wäre, wenngleich er ja ein heimtückischer Mörder war. Als ich Rolf fragend anblickte und schon halb entschlossen war, ins Wasser zu springen, nahte für den Ertrinkenden die Rettung.
    Ein Motorboot kämpfte gegen den Strom, das mit drei Chinesen besetzt war. Der Chinese schrie matt auf und lenkte dadurch die Aufmerksamkeit der Bootsinsassen auf sich. Sofort hielten sie auf ihn zu, er arbeitete sich mit verzweifelter, letzter Kraft dem Boot entgegen, aber das wurde beinahe sein Verderben.
    Ein mächtiger Wirbel packte ihn und schleuderte ihn mit furchtbarer Wucht gegen den scharfen Bug des Bootes. Er wäre sicher untergegangen, wenn nicht ein Chinese schon vorn gestanden hätte, der den Sinkenden ergriff und ihn mit Hilfe des hinzuspringenden zweiten mühsam über Bord zog.
    Dabei sahen wir,

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