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Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs

Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs

Titel: Rolf Torring 023 - Die Bande Sao-Shungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Gliederschlagen hing der Gelbe bewußtlos in der Faust des Riesen.
    „Bravo," flüsterte Rolf, „wir wollen ihn schnell fesseln und knebeln. Dann mag er hier auf den Bänken liegen."
    Wir hatten schon einige Übung In dieser Arbeit, und so war sie bald getan. Vor diesem Mann hatten wir vorläufig Ruhe, und die beiden Raucher lagen in so schwerem Schlaf, daß an ihr Erwachen vorläufig nicht zu denken war.
    „Jetzt weiter," flüsterte Rolf, „ich vermute, daß der Ausgang am Ende des Ganges liegen wird."
    "Oder vielleicht hinter dem Vorhang, aus dem der Chinese hier kam," meinte ich.
    "Ja das kann allerdings auch der Fall sein,, gab Rolf zu, „dann wollen wir also zuerst diesen Raum untersuchen."
    Wie wäre es aber," schlug ich wieder vor, „wenn wir in das Fensterpapier dieses Raumes ein Loch bohrten? Ich vermute, daß sich hier Höfe oder Gärten befinden werden, denn die Rauchstuben werden kaum nach der Straße liefen."
    Rolf nickte mir nur zu, ging an die Fensteröffnung und lauschte kurze Zeit, dann drückte er mit dem Lauf seiner Pistole ein großes Loch in das Ölpapier.
    "Du hast recht," flüsterte er, als er hindurch guckte, „wir befinden uns in einem großen Park. Vielleicht wäre es das richtigste, wenn wir durch diese Fensteröffnung hier kriechen. Sind wir erst einmal draußen, dann sollen sie uns nicht so leicht wieder einfangen."
    Aber unsere Waffen und die anderen Sachen. Rolf, warf ich ein, „wollen wir denn alles im Stich lassen:
    "Die Freiheit ist sicher mehr wert," gab mein Freund. zu bedenken, „und wir können ja dann die Hilfe der englischen Polizei in Anspruch nehmen und diese Räuberhöhle ausnehmen lassen. Dabei werden wir unsere Sachen schon wiederfinden. Sonst müssen wir uns neue kaufen.
    „Und das Geld des Lords? Meinst du, daß wir das zurückbekommen werden?"
    "Donnerwetter, da hast du allerdings auch recht," meinte er unschlüssig. „Bei einer genauen Durchsuchung des Hauses würden wir es ja sicher finden; wir können es also ruhig einmal versuchen, ob wir unser Eigentum nicht selbst finden, wenn es auch sehr gefährlich ist."
    "Dann müssen wir also auf jeden Fall erst einmal das Haus hier untersuchen," meinte ich; „wir können ja jeden Augenblick aus einem der Fenster entfliehen, die hier nach dem Park führen."
    "Das ist richtig," sagte Rolf nach kurzem Besinnen, „und wir wollen deinen Ratschlag befolgen. Haltet aber immer die Pistolen bereit und zögert keinen Augenblick zu schießen, wenn sich irgend etwas Verdächtiges zeigt."
    Vorsichtig verließen wir den opiumgeschwängerten Raum und gingen leise den langen Gang entlang. Vor dem Vorhang, aus dem der von uns überwältigte Chinese herausgekommen war, blieben wir stehen. Rolf lauschte einige Sekunden und schob dann den Seidenstoff behutsam zur Seite.
    Ein überaus üppig eingerichtetes Zimmer zeigte sich dahinter, in das wir leise eintraten. Ein reich geschnitzter Schrank erregte unsere Aufmerksamkeit, und Rolf öffnete sofort die beiden Türen. Eine ganze Reihe von Seidensäcken zeigte sich da, die sämtlich mit Hartgeld gefüllt waren. Das war alles Geld, das wohl teilweise von Gefangenen erpresst, teilweise durch die Opiumhöhle eingenommen war.
    Zu unserer großen Freude lagen aber auch in einen Fach unsere Brieftaschen sowie alle die kleinen Gegenstände, die wir in unseren Taschen zu tragen pflegten. Befriedigt stellte Rolf fest, daß sich das gesamte Geld des Lords noch in der ledernen Brieftasche befand, und steckte sie schnell in die innere Tasche seines Jacketts.
    Nun hieß es noch unsere Waffen und Rucksäcke finden, dann konnten wir die unheimliche Lasterstätte verlassen. Wir waren keinen Augenblick im Zweifel, daß wir entkommen würden, denn wir brauchten ja nur durch die beklebten Fensteröffnungen in den Park zu springen. Und mit den acht Pistolen, die wir unten im Keller den Chinesen abgenommen hatten, konnten wir gut alle Verfolger abhalten.
    Der Raum, den wir betreten hatten, wies noch einen zweiten Vorhang auf, hinter dem weitere Zimmer lagen. Und hier schien das Magazin der Bande zu sein, denn im ersten Raum waren Ballen bis zur Decke aufgestapelt, die anscheinend Seide enthielten; offenbar befaßten sich die Räuber also auch mit Schmuggel.
    Im zweiten Raum entdeckten wir zu unserer größter Freude das Waffenlager der Bande, und hier fanden wir auch unsere Gewehre und Pistolen wieder, ebenso unsere Rucksäcke, die wir sofort umschnallten.
    Jetzt schnitt Rolf das Ölpapier heraus, und wir

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