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Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Titel: Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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aufwühlte.
    Das Boot schaukelte zwar manchmal sehr bedenklich, aber wir wurden wenigstens mit großer Geschwindigkeit vorwärts getrieben, so daß wir hoffen konnten in kurzer Zeit auf Land oder ein Schiff zu stoßen.
    Allerdings mußten wir als sicher annehmen, daß wir jetzt der Küste zu getrieben wurden, denn Stürme kommen selten vom Lande her. Es wurde schon langsam Tag, aber immer noch lastete der rätselhafte Nebel um uns, der jede Aussicht und jedes Geräusch abschnitt.
    Eine Rettung durch den Kreuzer war jetzt nur möglich, wenn er sich, nach Lichtung des Nebels, der Küste näherte und sie nach Spuren von uns absuchte. Und es war mit Sicherheit zu erwarten, daß die Kanadier dieses menschliche Werk nicht versäumen würden
    Unsere Aussichten waren dadurch eigentlich gestiegen, denn der Sturm würde doch den Nebel sicher vertreiben wenn er auch augenblicklich mit uns getrieben wurde.
    Die schnelle Fahrt ging weiter und weiter. Das Rudern hatten wir als völlig nutzlos aufgegeben, dagegen beschlossen wir, immer abwechselnd zu steuern. Schlaf erschien uns in unserer jetzigen Situation das Wichtigste, dann vergaß man die körperlichen Leiden, die durch Durst und Hunger hervorgerufen wurden.
    Begannen doch jetzt schon flüchtige Halluzinationen bei offenen Augen, in denen mir die herrlichsten Speisen und sprudelnde Quellen gezeigt wurden. Wenn solch ein Bild verschwand, dann fühlte ich so recht das Elende unserer Lage, dann hätte ich am liebsten vor Verzweiflung geweint.
    Noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden hatte unser Unglück bisher gedauert, und schon konnte ich es vor Durst kaum mehr aushalten. Und an den Leidensmienen meiner Gefährten sah ich, daß es ihnen ebenfalls so erging.
    Daran mußte der Nebel schuld sein, der den Gaumen völlig ausgedörrt hatte. Wenn die Erhitzung des Wassers wirklich vulkanischer Natur gewesen war, dann konnten es leicht Schwefeldämpfe sein, die dem Nebel beigemischt waren.
    Solches Nachdenken brachte mich wenigstens über die lange Zeit, — ich hatte gerade das Steuer übernommen —, hinweg. Ich wußte tatsächlich nicht mehr, wie lange ich so gesessen hatte und ganz mechanisch das Boot mit den Wellen hielt.
    Plötzlich riß es mich aber herum, und auch die Schläfer wurden sofort munter. Hinter uns war dumpfes Rollen, Zischen und Pfeifen zu hören, und trotz des dichten Nebels bemerkten wir hinter uns, vielleicht tausend Meter entfernt, einen blutroten, mächtigen Schein
    Es mußte eine Eruption des Meeresbodens stattgefunden haben, und wir konnten von Glück sagen daß wir durch den Wind so schnell vorwärtsgetrieben waren, sonst wären wir bestimmt verloren gewesen.
    „Da muß sich ein neuer Krater bis über die Oberfläche des Meeres erhoben haben," meinte Sundgreen, „jetzt ist es nur sehr traurig, daß die Kanadier nicht mehr glauben werden, uns retten zu können. Sie werden vermuten, daß wir durch die Eruption umgekommen sind."
    „Sie müssen aber auch den starken Sturm bemerkt haben und sich denken, daß wir genügend weit abgetrieben sind," hielt dem Rolf entgegen, „suchen werden sie uns sicher, — wenn nicht der Kreuzer selbst durch den Ausbruch vernichtet ist," fügte er nach einer Pause leise hinzu.
    "Nanu," stieß Sundgreen verblüfft hervor, setzte dann aber sofort hinzu:
    „Der kanadische Kapitän muß die Unsicherheit dieser Küstenstriche hier genau kennen. Er wird bestimmt ebenfalls diesen Ausbruch vorausgesehen haben, und der Kreuzer wird sich schnell in genügend großer Entfernung in Sicherheit gebracht haben."
    „Nun, das wäre ja nur zu wünschen," sagte Rolf, „wenn wir heil an die Küste gelangen, haben wir ja immer noch Aussicht, daß wir gerettet werden. Allerdings müßte es etwas schnell gehen, ich glaube, dieser Nebel dörrt Kehle und Lungen aus."
    „Habe ich mir auch schon gedacht," rief ich eifrig, „sicher ist er mit Schwefeldämpfen gemischt Herrgott, jetzt geht es los."
    Die letzten Worte stieß ich sehr erschreckt hervor, denn jetzt ging es wirklich los. Ein furchtbares Pfeifen und Sausen kam hinter uns her, dann weißer, gespenstischer Schimmer. Und plötzlich saßen wir auf dem Kamm einer riesigen, wohl haushohen Woge, die von einem gewaltigen Sturm mit Eilzugsgeschwindigkedt da
    hingetrieben wurde.
    Zum Glück war unser Boot sehr gut gebaut, sonst hätte es diesen Anprall, mit dem die mächtige Woge uns mitnahm, nimmermehr aushalten können Und auch der gewaltige Sturm, der jetzt um uns brauste, vermochte wohl

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