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Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Titel: Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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die heißen Steine aus dem Feuer holte und in die Mulde warf, wurde uns natürlich sofort klar, was er beabsichtigte. Und nun halfen wir ihm mit Feuereifer.
    Durch fortwährendes Hineinwerfen der heißen Steine ins Wasser fing dieses bald an zu kochen, worauf die Fische hineinkamen Das Wasser roch nach Gewürzen, wie wir es von der europäischen Küche gewöhnt waren, also hatte Pongo darin große Erfahrung.
    Die abgekühlten Steine wurden immer wieder aus der Mulde geholt und durch heiße, fast glühende ersetzt, so daß in ungefähr dreiviertel Stunde die Fische gar waren.
    Schon am Tage vorher hatte Pongo eine Stelle im Felsen entdeckt, die schieferartig war. Mit seinem Messer hatte er vier große, flache Platten herausgeschnitten, die uns jetzt als Teller dienen mußten Eßgerät hatte er bereits am ersten Tage aus Holz geschnitzt, und jetzt hielten wir ein ganz vorzügliches Mahl, denn die Fische schmeckten in dieser Zubereitung ausgezeichnet.
    Aber auf die Dauer von Fisch und Möven leben war auch nichts. Gar bald, wir hatten inzwischen die Hütte wohnlich eingerichtet, waren wir auch damit unzufrieden Uns fehlte ein herzhaftes Stück Fleisch, das uns weder die Fische noch die Möven ersetzen konnten.
    Bisher hatten wir keine Zeit gehabt, uns genau um den Wald, der sehr ausgedehnt war, zu kümmern, denn wir mußten erst die Hütte fertiggestellt haben, um gegen einen plötzlichen Wetterumschlag gewappnet zu sein
    Jetzt beschlossen wir, genau nachzuforschen, ob sich vielleicht Wild auf der Insel befände. In weiter Linie ausgeschwärmt, streiften wir planmäßig erst nach Osten der Seite der Insel zu, die am geschütztesten vor dem Wind war. Wenn wirklich Wild vorhanden war, mußte es sich hier aufhalten.
    Wir waren kaum hundert Meter vorgedrungen, als uns Pongos Ruf zu ihm führte. Er deutete nur auf den Boden, als wir zu ihm traten, und da sahen wir in der weichen Erde Eindrücke, die nur von Schweinen stammen konnten. Das war uns allerdings sehr rätselhaft. Wie sollten diese Borstentiere auf die einsame Insel kommen, die doch gar keinen Zusammenhang mit dem Festland hatte. Sollten wirklich im Lauf der Jahrtausende so große Strecken Erde verschwunden sein, daß man jetzt nur ringsum das Meer sah?
    Lange hielten wir uns allerdings mit diesen Betrachtungen nicht auf. uns war im Augenblick ein Braten viel wichtiger. Vor allen Dingen mußten wir Waffen haben, um ein Schwein überhaupt erlegen zu können, und wieder war es Pongo, der uns eine Art Lanze schuf, indem er unsere Messer an langen dünnen Baumstämmen befestigte. Damit hatten wir eine Waffe, mit der wir ein nicht zu starkes Schwein gut abfangen konnten
    Wir blieben jetzt zusammen und überließen Pongo die Art der Jagd. Wohl konnten wir damit rechnen daß die Schweine absolut nicht scheu sein würden, aber wir mußten uns doch sehr vorsehen, um sie uns nicht zu vergrämen
    Unhörbar glitt Pongo vor uns her. Und wenn wir uns auch bemühten, es ihm gleichzutun, konnten wir, speziell der Kapitän, es doch nicht verhindern, daß ab und zu ein Zweig unter unseren Tritten knackte.
    Immer weiter drangen wir vor. Waren wir bisher unter Pechtannen gegangen, so kamen wir jetzt in einen Bestand riesiger Schierlingstannen, alles Bäume, die nur in den nördlichen Ländern vorkommen Wir mußten also doch abgetrieben sein und nicht direkt auf die Prince of Wales-Inseln gekommen sein
    Plötzlich blieb Pongo stehen und hob warnend die Hand. Ganz behutsam schlichen wir zu ihm hin, er deutete zwischen zwei mächtigen Tannen nach vom, und da sahen wir ein Rudel Schweine. Und — wir wußten gar nicht, was wir daraus machen sollten — es waren Hausschweine amerikanischer Art.
    Pongo ließ uns nicht lange Zeit zur Überlegung. Er zeigte wieder auf ein großes Stück der Herde, das etwas abseits den Boden aufwühlte.
    „Massers hierbleiben," flüsterte der Riese, dann glitt er schlangengleich zwischen den Bäumen hindurch, legte sich nach wenigen Schritten lang auf den Boden und kroch auf sein erwähltes Opfer zu.
    So aufgeregt wie bei dieser Jagd war ich selten im Leben. Galt es doch sehr viel für uns, ob ihm das schwierige Stück gelingen würde. Ein frisches Stück Fleisch, — wohl niemand kann ermessen, was das in unserer Lage bedeutete.
    Pongo nutzte wundervoll jede Deckung aus, die sich ihm bot. Hier einen Baum, dort einen Strauch, einen Ameisenhügel oder eine Vertiefung des Bodens. Wir standen ungefähr 100 Meter von dem mächtigen Schwein entfernt und

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