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Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Titel: Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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sagte:
    „Schöne Lage, in der wir uns befinden, meine Herren. Wenn nicht zufällig ein Schiff kommt, sind wir verloren, denn die Küste werden wir kaum erreichen können. Und wenn noch Ostwind einsetzt, machen wir am besten sofort unser Testament."
    „Ich habe in den schwierigsten Lagen noch nie die Hoffnung verloren", sagte Rolf ruhig. „Nur dann ist man selbst auch wirklich verloren. Einige Tage müssen wir einfach aushalten. Und dort oben scheinen die Wolken Regen zu bringen, damit aber uns auch das Wichtigste, Trinkwasser. Im Boot wird sich genügend sammeln, daß wir mehrere Tage damit auskommen."
    „Sie verstehen es, einen Menschen aufzurichten", rief Sundgreen, „und Sie haben recht. Nur wer sich selbst aufgibt, ist verloren. Ich glaube aber, daß wir jetzt etwas langsamer rudern können, unsere Körper werden warm genug geworden sein."
    „Ja", stimmte Rolf bei, „wir wollen unsere Kräfte nach Möglichkeit sparen. Und wenn wir uns zu sehr erhitzen ist es auch wieder schädlich. Außerdem müssen wir auch auf die anderen Boote warten."
    Der Kapitän, der bisher neben Pongo gerudert hatte, stieg jetzt um und setzte sich wieder ans Steuer.
    „Es ist besser, wenn wir uns abwechselnd ausruhen", meinte er dabei, „dann kommen wir schneller vorwärts, als wenn wir uns alle zusammen auspumpen. Was meinen Sie dazu, Herr Torring?"
    „Daß Ihre Meinung richtig ist", gab Rolf zu, „jetzt heißt es für uns, in allem Maß zu halten."
    Wir ruderten jetzt langsamer, und nach ungefähr einer halben Stunde tauchten hinter uns die beiden anderen Boote auf.
    „Sehr gut." meinte der Kapitän, als er bemerkte, daß die Boote nur langsam näher kamen, „meine Leute teilen ebenfalls ihre Kräfte gut ein. Ich habe jetzt wirklich alle Hoffnung, daß wir doch die Küste gewinnen können. Allerdings dürften wir keinen Ostwind bekommen. Doch herrscht hier, Gott sei Dank, im allgemeinen stets Westwind "
    „Wir nähern uns immer mehr dem Wolkenstrich da vorn", meinte Rolf, der sich zum Bug umgedreht hatte, „vielleicht haben wir in einigen Stunden tüchtigen Regen. Gebrauchen können wir ihn schon."
    „Allerdings", pflichtete Sundgreen bei, „muß uns doch der Pottwal ausgerechnet kurz vor dem Mittagessen das Schiff zerschlagen. Und heute gab es gerade so schönen Hühnerbraten."
    „Machen Sie uns nur nicht den Mund so wässrig", rief Rolf halb lachend, halb ärgerlich, „ich habe gar nicht mehr an Essen gedacht, jetzt bekomme ich natürlich Hunger."
    Tatsächlich erregte die Erwähnung des Essens auch bei mir ein starkes Hungergefühl Und nun noch die Aussicht, vielleicht drei Tage lang nichts essen zu können Und wenn es nicht regnen sollte, dann würden wir wohl kaum vor Durst und Schwäche die Küste erreichen.
    Ziemlich mißmutig ruderten wir weiter; bald erreichten uns die anderen Boote, und Sundgreen empfahl seinen Leuten, das Wasser, falls es regnen sollte, nicht aus dem Boot zu schöpfen, sondern als Trinkvorrat zu behalten. Mochte die Fahrt dadurch auch etwas verlangsamt werden, so war ein Trunk Wasser doch viel wichtiger.
    Wir fuhren dann in ungefähr zwanzig Meter Abstand weiter. Plötzlich sprang Perkins, der unglückliche Schütze, der im zweiten Boot hinter uns fuhr, auf und schrie:
    „Hurra, wir sind gerettet"
    Er deutete dabei nach Südwesten und wirklich stieg dort am Horizont eine Rauchwolke hoch, die nur von einem Dampfer stammen konnte. Wir hielten im Rudern inne und beobachteten, ob der Kurs des Dampfers auf uns gerichtet war.
    Größer und größer wurde die Rauchwolke, endlich konnten wir, winzig, und fast unerkennbar, den Rumpf des Dampfers sehen. Und zu unserer großen Freude hielt er direkt auf uns zu, so daß wir nicht nötig hatten, wieder ins Meer hinauszurudern.
    Das hätte uns nämlich unter Umständen gefährlich werden können, wenn der Dampfer, ohne uns zu bemerken plötzlich seinen Kurs geändert hätte. Dann wäre außer der unnützen Anstrengung noch die große Enttäuschung hinzugekommen die leicht zum Verderben hätte gereichen können.
    Alle Boote steckten sofort auf Anweisung des Kapitäns ein Ruder in das vorhandne Mastloch, und oben wurden weiße Streifen angebunden, die wir uns schnell aus den Hemden rissen.
    Diese Zeichen mußten unbedingt vom Dampfer bemerkt werden, denn dort suchten sicher Reisende oder auch die Offiziere mit Ferngläsern das Meer ab.
    Da wir durch die Wellen langsam weitergetrieben wurden, mußten wir jetzt langsam dagegen rudern, damit wir auf

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