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Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas

Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas

Titel: Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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herauszuhören.
    Und daß sie immer noch dicht hinter uns waren, verrieten die eintönigen Rufe, die sich manchmal in die Tierstimmen mischten. Dann sagte Pongo sofort flüsternd, daß es menschliche Rufe seien, und der Professor hatte uns erklärt, daß die peruanischen Indianer sich auf diese Weise verständigten, wenn sie zur Jagd ausgeschwärmt wären. Und diesmal waren wir das Wild.
    Nach Ansicht des Professors, der das Land bereits einige Jahre vorher bereist hatte, waren wir ungefähr noch vierhundert Kilometer von der brasilianischen Grenze entfernt. Dort würden wir auf einen der Quellflüsse stoßen, die in ihrer Vereinigung den Amazonenstrom bilden und in ihrer Mannigfaltigkeit das großartigste Stromnetz der ganzen Welt bilden.
    Vierhundert Kilometer noch mit den unerbittlichen Feinden auf den Fersen, denn erst an der brasilianischen Grenze würden sie von ihrer Verfolgung abstehen, wie Professor Thomson immer wieder versicherte.
    Zum Glück hatten wir das peruanische Hochland hinter uns, und wir konnten damit rechnen, daß wir nicht auf dem ganzen Weg diesen furchtbaren Urwald passieren mußten. Aber im Augenblick war unsere Lage mehr als gefährlich, ja, wir konnten sie eigentlich als hoffungslos bezeichnen.
    Aber der Selbsterhaltungstrieb des Menschen ist so mächtig, daß er zu ungeahnten Leistungen antreibt. Unermüdlich bahnte unser treuer Pongo den Weg durch die Pflanzenwildnis, unermüdlich gingen wir stolpernd und rutschend mit der Last unseres Gefährten zwischen uns, hinter ihm her.
    Der Boden des Urwaldes war glitschig, wies heimtückische Löcher auf, Wurzeln und abgebrochene Äste, die dem Fuß Widerstand boten. Manchmal lag auch ein mächtiger Baumstamm quer über dem von uns gewählten Weg, auf den Pongo uns flüsternd aufmerksam machte.
    Plötzlich blieb unser schwarzer Begleiter stehen und sagte leise:
    "Massers, Fluß vor uns, nicht weiter können."
    Deutlich hörten wir jetzt das Plätschern eiliger Wellen, aber der Flußlauf schien ziemlich schmal zu sein, denn über ihm berührten sich wieder die Kronen der mächtigen Urwaldriesen und ließen keinen Lichtstrahl des Mondes hinabfallen.
    „Großartig," flüsterte der Professor, der sich bisher äußerst tapfer gehalten hatte, obwohl ihm oft unser Stolpern und Ausgleiten ein Stöhnen erpreßt hatte, „vielleicht können wir die Indianer jetzt von unserer Spur bringen. Wenn der Fluß nicht zu tief und reißend ist, könnten wir einige hundert Meter im Wasser nordwärts gehen, dann wissen die Indios nicht, wohin wir uns gewandt haben. Und ehe sie die Stelle gefunden haben, an der wir wieder ostwärts in den Urwald eingedrungen sind, haben wir einen großen Vorsprung."
    „Sehr richtig," stimmte Rolf zu, „wir wollen sofort die Tiefe des Wasser erproben. Ich muß Sie allerdings jetzt herunterlassen, stellen Sie, bitte, das gesunde Bein auf den Boden, Hans kann aber Ihren Oberkörper weiter halten, damit wir sofort unseren Weg fortsetzen können."
    „Pongo Wasser nachsehen," sagte der Riese ruhig, und schon hörten wir, wie er vorsichtig ins Wasser stieg. „Massers kommen," sagte er dann, »Wasser nicht tief."
    Das war eine sehr erfreuliche Nachricht und ohne Aufenthalt stiegen wir ins Wasser hinein. Es war eisig kalt, ein Zeichen, daß der ziemlich reißende Bach aus dem peruanischen Hochland kam. Zum Glück war er am Ufer nicht tief, höchstens dreißig Zentimeter, und der Boden war fest, anscheinend mit kleinem Steingeröll bedeckt
    Als wir ungefähr hundert Meter nordwärts gegangen waren, erscholl plötzlich der Ruf eines feindlichen Indianers höchstens zwanzig Meter von uns entfernt, im dichten Urwald zur linken Seite.
    Sofort blieben wir stehen, denn das Geräusch, das unsere Schritte im Wasser verursachten, hätte uns dem feinen Gehör des Indianers leicht verraten können.
    Jetzt vernahmen wir auch, wie sich dieser Ruf fortpflanzte, aber zu unserer großen Freude nach Süden hinunter. Wir waren also anscheinend über die ausgeschwärmte Kette unserer Verfolger bereits hinausgekommen.
    Doch mußten wir jetzt unbedingt diesen nahen Feind irgendwie unschädlich machen, denn wenn er jetzt weiterging, mußte er auf uns stoßen. Wir durften, uns nicht einmal leise beraten, denn sicher war er jetzt schon näher herangekommen und konnte selbst diese leisen Töne hören.
    Doch während ich noch vergeblich nach einem Ausweg suchte, hatte Pongo schon die Offensive ergriffen. Er streifte ganz dicht an uns vorbei, so daß wir seine

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