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Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Titel: Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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denn auch Pongo drängte schon der Höhle zu.
    „Es ist wirklich zu dumm, daß die Engländer einen der Banditen gefangen haben, der nun das Geheimnis des Felsens verraten hat," meinte Rolf, „jetzt müssen wir natürlich fliehen und können nicht nach dem vergrabenen Elfenbein forschen."
    „Hast du denn irgendetwas entdeckt?" fragte ich gespannt.
    „Ich sah allerdings einen großen, runden Fleck, auf dem das Gras eine andere Färbung hatte," berichtete mein Freund, „aber es sind mir Zweifel gekommen, ob es sich dabei um den gesuchten Ort handelt. Du mußt nämlich bedenken, daß der Vater des Ermordeten die Elefantenzähne vielleicht schon vor fünfzig Jahren vergraben haben muß. Und in dieser Zeit müssen sich alle Spuren verwischen. Ich denke eher, daß dieser Wilkens, der den Briefschreiber ermordet hat, an dem Fleck, der mir aufgefallen ist, schon nachgegraben hat. Daher die andere Färbung des Grases. Es wächst ja hier sehr schnell, speziell nach Regen."
    „Dann hat er vielleicht die Zähne schon gefunden," meinte ich. „Uns bliebe dann nichts weiter übrig, als ihn ausfindig zu machen, um Carmen de Braganza ihr Erbteil sichern zu können."
    „Wir wollen uns lieber weiter unterhalten, wenn wir in Sicherheit sind," sagte Rolf, „die Inder werden die Trümmer der Hütte bald zur Seite geräumt haben. Dann gelangen sie bald in die Höhle und werden auch schnell unseren Notausgang dort oben, den wir uns geschaffen haben, entdecken."
    „Herrgott, ja," rief ich erschreckt aus, „die Soldaten hätte ich beinahe vergessen. Es klingt allerdings so, als wären sie schon sehr nahe. Wollen wir uns noch schnell etwas Proviant mitnehmen?"
    Rolf begann aber schon die rauhe Felswand zu erklettern. Dabei rief er über die Schulter zurück:
    „Wir dürfen uns absolut nicht mit Gepäck beschweren, Hans, denn wir werden sehr wahrscheinlich um unsere Freiheit, vielleicht auch um unser Leben laufen müssen. Oder meinst du, daß uns die Inder in diesem Felsengewirr nicht aufspüren? Dann müssen wir auf die Steppe hinaus."
    „Und sind dort sofort erledigt, weil wir ihren Pferden doch nicht entkommen können," warf ich ein, während ich ihm folgte.
    „Halt, da habe ich einen sehr guten Gedanken," rief Rolf, der das schmale Felsenband schon erreicht hatte, „wir müssen sie überlisten, sonst sind wir wirklich verloren. Kommt schnell heraus, wir wollen draußen meinen Plan besprechen."
    Da bereits Geräusche im Eingangsschacht der Höhle zu hören waren, beeilten wir uns mit dem Herauskriechen. Als ich ins Freie kam und vorsichtig den steilen Felsen hinabkletterte, wundert ich mich, daß Pongo nicht hinterherkam. Ich drehte mich um und sah, daß er sich eifrig an der von uns geschaffenen Öffnung im Felsen zu schaffen machte. Schon wollte ich leise hinaufrufen, was er da mache, als er hinabzuklettern begann.
    Rolf erwartete uns am Fuße des Felskegels und fragte ebenfalls: „Was hast du oben gemacht, Pongo? Hast du die Verfolger bemerkt?"
    „Pongo nur Öffnung zustopfen," sagte der schwarze Riese ruhig, „Feinde nicht sehen sollen, wo hinausgehen."
    Das war allerdings ein sehr guter Gedanke Pongos gewesen. Er hatte einfach einige Säcke mitgenommen und die Öffnung im Fels verstopft. Jetzt würden die Soldaten wohl kaum auf die Vermutung kommen, daß wir entwichen seien, da sie ja die Öffnung erst entdecken konnten, wenn sie hinaufkletterten. Wäre sie offen geblieben, hätten sie durch das hereinfallende Tageslicht unseren Fluchtweg sofort entdeckt.
    „Sehr gut, Pongo," lobte Rolf, „jetzt haben wir bestimmt einen sehr schönen Vorsprung gewonnen. Das hast du ganz großartig gemacht. Doch jetzt kommt schnell mit, wir wollen uns einen sicheren Ort zwischen den Felsen suchen, um meinen Plan zu besprechen."
    Er schritt den schmalen Pfad entlang, der sich zwischen den beiden nächsten Felskegeln hindurchschlängelte. Als wir ungefähr fünfzig Meter vorgeschritten waren, hatten wir einen kleinen, freien Platz vor uns, der aber von drei neuen, ebenso hohen und breiten Felskegeln abgeschlossen wurde. Rechter Hand führte der Weg weiter, und wir waren überzeugt, daß er auf die Steppe münden müßte.
    „Wir können hier einen Augenblick Pause machen," schlug Rolf vor. „Mein Plan ist einfach, nur sehr schwer auszuführen. Aber er ist die einzige Rettung für uns. Zu Fuß können wir den Verfolgern unmöglich entgehen, denn sie würden uns bestimmt entdecken und auch einholen. Also bleibt uns nichts übrig, als

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