Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Titel: Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
zu einem Kampfe kommen sollte. Doch da glitt Pongo schon an die Tür und stemmte seinen mächtigen Rücken dagegen. Und als jetzt der stämmige, sicher sehr kräftige Mann draußen sich mit voller Wucht gegen die starken Bretter warf, wich die Tür keinen Millimeter.
    „Schnell, Guld, die Soldaten kommen schon," rief wieder die andere Stimme.
    Und jetzt war ich so unvorsichtig, durch die eine der kleinen Luken zu blicken, dachte ich doch, daß der Mann schon fortgegangen sei. Und da blickte ich direkt in sein dickes, von schwarzem Bart umrahmtes Gesicht.
    „Verrat," brüllte er im gleichen Augenblick, „hier sind Fremde!"
    „Laß sie, Guld," schrien jetzt zwei Stimmen, „wir reiten los, wenn du nicht mitkommst!"
    Und als jetzt wirklich die Hufe ihrer Pferde auf dem schmalen Erdstreifen zwischen Hütte und Flußbett vorbeistampften, sprang auch der Mann vor der Hütte mit einem letzten Fluch fort.
    Jetzt konnten wir wieder unbesorgt hinausblicken. Die Soldaten waren noch fünfhundert Meter entfernt, kamen aber im tollsten Galopp herangebraust. Wieder waren es Inder, jetzt aber unter der Führung eines Europäers, dessen Rang ich allerdings auf diese Entfernung nicht abschätzen konnte.
    „Was machen wir jetzt?" fragte ich Rolf, „meinst du nicht, daß der europäische Führer der Soldaten die Hütte untersuchen lassen wird? Er hat doch bestimmt gesehen, daß die vier Verfolgten hier gehalten haben."
    „Ja, das ist sehr zu befürchten," gab Rolf zu, „deshalb wollen wir einmal das Innere hier genau untersuchen. Der bärtige Kerl, der hier eindringen wollte, hat doch etwas von einem Geheimnis gesagt. Das würde ich gern finden."
    „Damit willst du jetzt noch Zeit verbringen?" fragte ich sehr erstaunt. „Wir wollen doch lieber zusehen, daß wir schnellstens hier fortkommen, ehe die Inder heran sind."
    „Und ich habe eine Ahnung, als könnten wir durch
    dieses Geheimnis, das der Kerl erwähnte, verschwinden," sagte Rolf. „Jawohl," fuhr er lachend fort, als er mein erstauntes Gesicht sah, „das glaube ich sogar ganz bestimmt. Hast du denn nicht genau zugehört, was er gesagt hat? Er rief doch zuerst, daß niemand in der Hütte sei, sagte aber dann wörtlich: „Oder sollte jemand doch das Geheimnis ..." Das heißt also mit anderen Worten, daß dieses Geheimnis es dem Kenner ermöglicht, aus der Hütte zu verschwinden. Wenigstens fasse ich es so auf."
    Rolf war während seiner Worte zur hinteren Wand der Hütte geschritten. Ich war ihm natürlich auf dem Fuß gefolgt und rief jetzt ehrlich begeistert:
    „Ja, Rolf, du hast bestimmt recht. Natürlich muß es so sein, und ich begreife eigentlich nicht, daß ich diese wichtigen Worte vergessen habe."
    „Na, dann siehst du hoffentlich, daß oft auch die geringste Kleinigkeit sehr wichtig ist," lachte Rolf. „Jetzt heißt es aber schnell suchen, denn die Soldaten werden bald heran sein."
    Das war auch nur allzu wahr, und so begannen wir sofort fieberhaft nach einer geheimen Tür zu suchen. Lange Zeit verstrich aber erfolglos, und schon hörten wir leise das entfernte Hufgetrappel der Reitergruppe, als Rolf einen überraschten Ruf ausstieß.
    „Ich habe es," sagte er dann eifrig, „hier ist ein Holzpflock, der sich leicht drehen läßt. Und jetzt, ah, das ist sehr geschickt gemacht!"
    Mit diesen Worten zog Rolf an einem kurzen Holzpflock, den er tief unten am Boden entdeckt hatte, eine Klappe der Hinterwand in die Höhe, die dadurch eine Öffnung freilegte, groß genug, um das Durchkriechen von zwei Männern zu gestatten.
    „Schnell hinein," rief er weiter, „diese Öffnung muß in einen Gang führen, der zwischen oder unter den Felsen hinläuft. Und wenn wir hindurch sind, können uns die Soldaten hier in der Hütte lange suchen."
    Damit verschwand er schon in der dunklen Öffnung, und ich folgte ihm sofort, nachdem ich Pongo noch zugerufen hatte, er solle den erlegten Buschbock mitbringen.
    Pongo reichte mir das Tier, zu, ich zog es schnell ein Stück weiter in den etwas schräg abfallenden Gang hinein, und der schwarze Riese ließ die Klappe wieder zufallen, nachdem er ebenfalls in den Gang hineingekrochen war.
    Dadurch wurde es natürlich in der engen Passage sehr dunkel, aber bald bemerkte ich, nachdem sich meine Augen etwas an die Finsternis gewöhnt hatten, einen leichten Schein vor uns. Sollten wir wirklich einen zweiten Ausgang aus dem Felsengewirr gefunden haben?
    Nach ungefähr zehn Schritten erreichte ich plötzlich eine Höhle, die wenigstens

Weitere Kostenlose Bücher