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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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durchzogen von Diamanten. Sie sind zwar sehr rein, aber nur klein. Ich sagte mir, daß hier im Innern, hier in diesen Hochplateaus, der eigentliche Ursprung der Diamanten sein müsse. Ich habe gesucht und habe ihn auch gefunden. Da, das sind einige Proben."  
      Mühsam tastete er nach seinem breiten Ledergurt, öffnete eine innere Tasche und zog mehrere rohe Diamanten von Haselnußgröße heraus. Die Steine stellten einen sehr großen Wert dar, und Rolf sagte:  
      „Jetzt kann ich mir denken, daß Sie den Neid dieses Teufels erregt haben. Sie waren bestimmt unvorsichtig und haben, vielleicht am Lagerfeuer, die Steine betrachtet. Er wird Sie beobachtet haben und wollte sich in ihren Besitz setzen."  
      „So muß es gewesen sein," gab King zu, „es war an einem Abend hier in der Nähe, wie Sie vorhin sagten, können es zwei Tage her sein, da lagerte ich und betrachtete nach dem kurzen Essen lange diese Steine. Später, als ich mich zum Schlafen niedergelegt hatte, wurde ich durch das Fauchen von Löwen aufgeschreckt. Ich hatte zum Glück sehr viel Reisig gesammelt und ließ mein Lagerfeuer hell auflodern. Da sah ich in einer Entfernung von ungefähr vierzig Metern drei mächtige Löwen stehen. Natürlich hütete ich mich, zu schießen, denn dadurch hätte ich die Bestien nur gereizt. Und plötzlich verschwanden sie auch.  
      King machte wieder eine Pause, die Rolf benutzte, um einzufallen:  
      „Und dann stand plötzlich ein großer, hagerer Mann dort, nicht wahr?"  
      „Ah, ist Ihnen dasselbe passiert?" fragte der Verwundete erstaunt. „Es ist tatsächlich so. Doch auch der Mann verschwand ganz plötzlich wieder. Ich blieb noch lange wach, endlich schlief ich aber doch ein, nachdem ich das Feuer noch tüchtig geschürt hatte. Als der Morgen hereinbrach, machte ich mich sofort auf den Weg. Als ich hierher kam, sah ich, daß ich nicht an Verteidigung durch meine Büchse denken konnte. Ich flüchtete, so schnell ich konnte, aber am Rand der Schlucht hatte mich die erste Bestie schon eingeholt; ich drehte mich um, als ich das Fauchen hinter mir vernahm, da sprang das mächtige Raubtier mich auch schon an, und, wie ich Ihnen schon erzählte, rollte ich den Abhang hinab und gewann, halb bewußtlos, die enge Höhle, aus der Sie mich errettet haben."  
      „Dann hat also anscheinend der Löwe durch seinen Anprall einen Felsblock ins Rollen gebracht, der dann andere Steine mit sich nahm. Der geheimnisvolle Mann, dem die Löwen gehören, glaubte Sie unter den Felstrümmern begraben und zog sich dann mit seinen Bestien zurück, um auf uns zu stoßen. Nun sagen Sie, Herr King, ich habe gehört, daß schon mehrere Verbrechen in der Nähe von Bethanien vorgekommen sein sollen, bei denen die Opfer von Löwen zerrissen wurden. Haben Sie davon Näheres gehört oder gesehen? Sie sagten doch, daß Sie ihn schon oft verfolgt hätten."  
      „Ich sah zweimal aus weiter Ferne, nur mit Hilfe meines Fernglases, daß ein Mensch von einem Löwen niedergeschlagen wurde. Und dann tauchte sofort ein großer Mann auf, der den Löwen fortscheuchte und sich über den Niedergerissenen beugte. Dieser Mann hatte auch ein Fernglas bei sich, mit dem er aufmerksam ringsumher blickte. Er muß mich bemerkt haben, denn er verschwand dann schnell. Ich eilte natürlich an den Ort der Katastrophe und sah, daß die Toten ausgeraubt waren."  
      „Daher ist also die Legende von dem Teufel, der Löwengestalt annehmen kann, entstanden," sagte Rolf sinnend. „Außer Ihnen werden es auch Eingeborene beobachtet haben."  
      „Ja, verschiedene Namaleute haben es erzählt, doch haben sie nie recht Glauben gefunden. Auch ich wurde ausgelacht, speziell von unserem Richter, und alle Leute sagten, daß ich am hellichten Tage geträumt hätte."  
      „Nun ja, es klingt ja auch sehr unwahrscheinlich," meinte Rolf, „und wenn wir es nicht selbst erlebt und gesehen hätten, dann wären wir ebenfalls sehr skeptisch. Na, jetzt werden wir uns energisch dahinter machen, daß dieser unheimliche Verbrecher unschädlich gemacht wird!"  
      „Ich würde Ihnen gern helfen," sagte King, „aber ich kann froh sein, wenn ich mit dem Leben davonkomme. Doch Sie, Herr Torring, werden es mit Ihren Gefährten schon schaffen, sicher eher, als ich es könnte."  
      „Fühlen Sie sich jetzt kräftig genug, daß wir Sie nach Bethanien bringen können?" fragte Rolf. „Wie weit sind wir noch entfernt?"  
      „Nur noch zwanzig Kilometer," sagte King,

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