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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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dessen Körper plötzlich wieder im Fieber erschauerte. „Sie können mich aber nicht hintragen, lassen Sie mich ruhig hier und schicken Sie einen Wagen. Richter Ruther wird Ihnen sofort ein Gefährt zur Verfügung stellen."  
      „Und inzwischen hat der unheimliche Räuber seinen Löwen auf Sie gehetzt," meinte Rolf ernst, „das dürfen wir nicht wagen. Nein, wir werden eine Tragbahre aus Ästen machen und Sie so hinschaffen. Wenn wir uns regelmäßig abwechseln, macht das uns gar nichts aus."  
      „Sie machen sich soviel Mühe mit mir," sagte King schwach, „aber ich fühle selbst, daß ich bald einen Arzt haben muß. Die Schwäche . . ." Seine Stimme erstarb in undeutlichem Murmeln. Das Wundfieber hatte sich verstärkt.  
      Rolf trat an Pongo heran und fragte:  
      „Hast du etwas bemerkt, Pongo?"  
      „Masser schnell Glas geben," sagte der Riese und streckte die Hand aus. Rolf gab ihm sein Fernglas. Pongo spähte angestrengt hindurch und sagte dann:  
      „Schlechter Mann mit Simba fortgehen. Ganz weit, können Massers nicht mehr sehen."  
      Er wies dabei in Richtung auf Bethanien, und wir konnten daraus entnehmen, daß der geheimnisvolle Räuber dort wohnen mußte. Es war natürlich sehr angenehm, daß er sich entfernt hatte, wenn es auch gefährlich war, daß er sich in unserer Marschrichtung befand. Wie leicht konnte er da einen wirksamen Hinterhalt vorbereiten.  
      Wir mußten eben aufpassen, besonders an bewachsenen oder sehr buschigen Stellen. Der Verbrecher, der mit Mitteln arbeitete, wie wohl vor ihm noch nie ein Mensch, hatte scheinbar eingesehen, daß mit uns nicht zu spaßen war, doch war seine Wut dadurch sicher derart gestiegen, daß wir das Schlimmste von ihm erwarten konnten.  
      Während ich diese Erwägungen anstellte, hatten sich Rolf und Pongo bereits daran gemacht, starke Äste von den nächsten Büschen zu schneiden, die sie von allen Nebenzweigen befreiten und in Form einer Tragbahre zusammenbanden.  
      Ich wusch inzwischen nochmals die furchtbaren Rißwunden des fiebernden King aus und verband sie flüchtig mit unserem Verbandzeug, das wir stets mit uns führten. Dann benetzte ich nochmals seine Stirn und Lippen mit frischem Wasser, worauf er etwas ruhiger wurde.  
      Sehr vorsichtig hoben wir ihn dann auf die primitive Tragbahre, die aber ihren Zweck völlig erfüllte. Ich trat noch einmal an den Rand des Plateaus und blickte bedauernd auf die Körper der beiden prächtigen Löwen. Wir hatten leider keine Zeit mehr, die schönen Felle abzustreifen.  
      Als ich mich umdrehte, um zum Felsen zurückzugehen, sah ich weit in der Ferne kleine Punkte, die sich schnell näherten. Sofort machte ich Rolf aufmerksam, der durch sein Glas blickte.  
      „Ah, es sind Reiter," sagte er erfreut. „Und wenn ich nicht irre, englische Polizisten. Sie halten direkt auf die Schlucht zu. Sehr wahrscheinlich machen sie einen Rekognoszierungsritt. Der Anführer hat auch ein Glas bei sich, er blickt jetzt hierher. So, ich werde ihm winken."  
      Das tat Rolf und rief einige Augenblicke später: „Er hat uns bemerkt und zurückgewinkt. Na, jetzt werden wir ja schneller nach Bethanien kommen."  
      „Und sicherer," setzte ich hinzu, „ich hatte die leise Befürchtung, daß uns dieser Räuber einen gefährlichen Hinterhalt legen würde. Ob aber King transportiert werden kann?"  
      „Sicher," sagte Rolf, „die Tragbahre muß zwischen zwei Pferden befestigt werden. Wir brauchen nicht zu schnell zu reiten. Vielleicht holen wir auch den Geheimnisvollen mit seinem Löwen noch ein."  
      Wir benützten die kurze Zeit, die bis zur Ankunft der Reiter verstrich, um unser Gepäck umzuschnallen. Es waren acht Polizisten unter Führung eines Leutnants. Dicht vor uns parierten sie ihre prächtigen Gäule, und der Führer fragte, mit mißtrauischem Blick auf den bewußtlosen King:  
      „Was hat es hier gegeben? Wer sind Sie, meine Herren?"  
      Seine argwöhnische Miene änderte sich aber, als Rolf unsere Namen nannte. Sofort sprang er vom Pferd und streckte uns die Hand entgegen.  
      „Das freut mich ungemein, meine Herren," rief er, »gestatten, mein Name ist Leeds. Ich habe von Ihnen schon durch eine Nachricht aus Lehutitang gehört. Seien Sie herzlich in unserem Lande willkommen. Dürfte ich fragen, ob ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann?"  
      „Ja, Herr Leutnant, wir wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns nach Bethanien bringen würden," sagte

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