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Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco

Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco

Titel: Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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„wenn er Senores mit Pfeil schießen, Senores gleich drei Tropfen nehmen."  
      Rolf nahm das Stück Holz. Es war sauber aus einem eisenharten Ast gearbeitet, hohl und mit einem genau passenden Stöpsel versehen. Als er es schüttelte, nickte er und sagte:  
      „Es befindet sich eine Flüssigkeit darin, sicher ein Gegenmittel gegen das Pfeilgift"  
      Dann wandte er sich wieder an Hua und das junge Mädchen und bedankte sich nochmals herzlich. Oro nickte uns etwas wehmütig zu, dann verschwand sie mit ihrem Begleiter lautlos in der Nacht  
      Am nächsten Morgen, gleich nach dem Frühstück, brachen wir auf. Der Häuptling begleitete uns mit fünf Kriegern, die alle Bogen und ein Bündel Pfeile trugen. Es ging nach Nordwest in den Gran Chaco.  
     
     
      3. Kapitel.  
      Heimtücke.  
     
      Leider befand sich unter diesen Indianern nicht der junge Hua, der uns die Worte des Häuptlings wahrheitsgemäß hätte übersetzen können. Wir waren nur auf Huaina angewiesen, dem wir aber auf keinen Fall mehr trauen durften.  
      Wir hielten stets die Richtung nach Nordwest ein, aber ich merkte deutlich, daß es Calcalet offenbar nicht recht war. Manchmal versuchte er sogar etwas nach Süden abzuschwenken, aber der Toba-Häuptling ließ sich nicht beirren, mit ausgeprägtem Instinkt hielt er immer die alte Richtung ein.  
      Als die Mittagszeit nahte, hatten wir Gelegenheit, die Fertigkeit der Indianer im Pfeilschießen zu bewundern. Wir überquerten gerade eine ziemlich breite Lichtung, die von Bäumen gänzlich frei und dafür mit hohem Pampasgras bewachsen war. Ein Pampashirsch schnellte in ungefähr vierzig Meter Entfernung vor uns auf, aber er hatte kaum zwei Sätze gemacht, als ihn auch schon ein Pfeil des Häuptlings traf. Es war ein Meisterschuß, und ich konnte jetzt die Gerüchte verstehen, die von der Schießfertigkeit der Toba sprachen. Mit der Büchse hätten wir das schnelle Wild kaum besser erlegen können.  
      Am Rand der Lichtung brieten wir die besten Teile des Hirsches und hielten unser Mittagsmahl. Dann erhob sich der Häuptling und hielt uns wieder eine Rede. Wieder deutete er dabei mehrmals nach Nordwest.  
      Huaina übersetzte uns diese Rede dahin, daß der Häuptling uns nur noch eine kurze Strecke begleiten könne; da dann das Gebiet feindlicher Indianer begänne, müsse er kehrt machen.  
      Rolf fragte sofort, weshalb der Häuptling nach Nordwest gedeutet hätte, worauf Huaina, ohne zu stocken, erklärte, daß wir den Weg in dieser Richtung noch einige Zeit verfolgen müßten. Später ginge es dann etwas nach Südwest.  
      Ich tauschte bei dieser Erklärung mit Rolf nur einen Blick aus. Für uns beide war es im Augenblick klar, daß wir nach dem Scheiden des Häuptlings und seiner Leute in schwerer Gefahr schwebten. Die beiden landeskundigen Männer, Calcalet und Huaina wollten uns offenbar in die Irre führen.  
      Rolf sagte aber nichts, sondern nickte nur. Wir brachen auf und überquerten die Steppe. Als wir jetzt wieder in den Wald gelangten, bemächtigte sich plötzlich der Tobas eine gewisse Erregung. Huaina erklärte uns, daß ein Schwarm Papageien in der Nähe sei, deren Fleisch von den Indianern geschätzt werde.  
      Dabei ereignete sich ein Vorfall, der mich einen tieferen Einblick in die Sitten und Gebräuche dieses eigenartigen Volkes tun ließ. Einer der jungen Tobas war auf einen Baum geklettert, um nach dem begehrten Wild Ausschau zu halten. Plötzlich brach ein morscher Ast, auf den er geklettert war, und ehe er einen neuen Halt finden konnte, stürzte er aus beträchtlicher Höhe herunter. Als ich mit Rolf zu ihm sprang, sahen wir, daß er sich das rechte Bein gebrochen hatte.  
      Es war anscheinend ein sehr komplizierter Bruch in Höhe des Hüftgelenkes. Der junge Mann würde wohl nie wieder in den Vollbesitz seines Beines gelangen.  
      Auch der Verwundete selbst schien es zu ahnen. Er untersuchte sorgsam das Bein, wobei ich seinen Oberkörper stützte. Dann schüttelte er traurig den Kopf und rief einem neben ihm stehenden Stammesgenossen einige Worte in bittendem Ton zu.  
      Und ehe wir wußten, was geschah, sahen wir zwischen uns einen Blitz, der Verletzte bäumte sich kurz auf, dann sank sein Kopf zur Seite. Der junge Stammesgefährte aber, den er angerufen hatte, war zurückgesprungen und stand in abwartender Haltung da, in der erhobenen Rechten nun sein Jagdmesser haltend."  
      Der Verunglückte aber war tot; sein

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