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Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco

Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco

Titel: Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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dieses Gefühl sagt mir, daß wir diesen Pfad hier benutzen müssen."  
      Er zeigte dabei energisch auf den mittleren Pfad.  
      Calcalets braungebranntes Gesicht färbte sich ganz dunkel. Ich merkte, daß er seine Wut nur mühsam zurückhielt. Da rief Huaina einige Worte, die dem Klang seiner Stimme nach wohl ganz harmlos waren. Aber über das Gesicht des Jägers huschte ein Schimmer boshafter Freude, nur sekundenlang, sofort hatte er seine Züge wieder in der Gewalt. Mit unwilligem Gesicht sagte er:  
      „Nun gut, wenn die Senores durchaus wollen, gehen wir diesen Pfad entlang. Aber ich sage gleich, daß wir entweder kehrt machen, oder uns später quer durch die Wildnis einen neuen Pfad nach Südwest bahnen müssen."  
      „Das werden wir ja sehen," meinte Rolf kurz, „es schadet ja nichts, wenn wir langsamer vorankommen. Wann wir den Kontinent durchquert haben, ist völlig gleichgültig. Sie bekommen Ihren ausbedungenen Lohn für die ganze Zeit, in der wir zusammen sind."  
      Achselzuckend wollte Calcalet in den Pfad hineinschreiten, doch Rolf hielt ihn zurück.  
      „Es ist sicher besser, wenn wir die Nacht auf der Lichtung hier verbringen," sagte er, „denn sonst müßten wir uns erst einen Lagerplatz inmitten der Wildnis mühsam aushauen."  
      „Wie Sie wollen, Herr Torring," sagte Calcalet kurz, „doch werden wir, wenn wir jetzt diesen Pfad entlanggehen, noch vor Einbruch der Dunkelheit auf eine andere, noch größere Lichtung kommen, auf der es auch Wasser gibt.."  
      „So? Dann wollen wir sofort weitergehen," bestimmte Rolf, „hoffentlich haben Sie sich nicht geirrt."  
      Calcalet zuckte wieder die Achseln und schritt in den mittelsten Pfad hinein. Ich sah sofort, daß auf diesem Weg die Hindernisse erst vor ganz kurzer Zeit beseitigt sein mußten, denn die üppige Natur hatte nur in sehr beschränktem Maße neue Hindernisse zu schaffen vermocht.  
      Ich vermutete, daß Calcalet selbst diesen Pfad benutzt hatte, als er zum Ufer des Paraguay zurückkehrte, wo er auf uns stieß. Und dadurch war erwiesen, daß wir uns auf dem richtigen Weg zu den beiden Herren befanden.  
      Mit dieser Erkenntnis befiel mich aber auch eine starke Unruhe. Calcalet mußte doch einen sehr zwingenden Grund haben, uns nicht mit den beiden kühnen Männern, die sich jetzt allein in dieser Wildnis befanden, zusammenzubringen. Und dieser Grund konnte nur darin bestehen, — daß die beiden Forscher entweder gegen irgendein Entgelt einem Indianerstamm überliefert worden waren oder daß Calcalet sie getötet hatte, um sie auszurauben.  
      Als mir dieser Gedanke kam, blickte ich Rolf an und sah, daß er sehr ernst geworden war. Und als er meinem Blick begegnete, nickte er kurz, aber vielsagend. Ich wußte sofort, daß er die gleiche Befürchtung hatte.  
      Vielleicht eine halbe Stunde fehlte noch bis zum Anbruch der Dunkelheit, da stießen wir tatsächlich, wie Calcalet vorausgesagt hatte, auf eine neue, große Lichtung, in deren Mitte eine klare Quelle dem sumpfigen Boden entquoll.  
      „Bitte, meine Herren," sagte der Jäger etwas spöttisch, „Sie sehen, daß ich Ihnen die Wahrheit gesagt habe. Und dort der Pfad führt direkt nach Norden."  
      Er wies dabei auf einen Einschnitt am gegenüberliegenden Teil der Lichtung. Wir sahen dort ein kleines Stück des Pfades, der tatsächlich genau nach Norden zu führen schien.  
      „Nun, das werden wir ja morgen früh näher untersuchen können," meinte Rolf, „schlimmstenfalls gehen wir wieder zurück. Vor allen Dingen haben wir hier aber einen ganz vorzüglichen Lagerplatz, besser als auf der verlassenen Lichtung. Und das wäre einen Umweg schon wert."  
      Wir gingen dicht an die Quelle heran. Zu unserem großen Erstaunen bemerkten wir hier Skelette mehrerer Tiere. Es waren in der Hauptsache die Überreste von Gürteltieren, aber auch die Knochen eines Wasserschweins fanden sich.  
      „Merkwürdig," meinte Rolf und blickte Calcalet fragend an, „wie mögen diese Tiere hier umgekommen sein?"  
      „Durch Füchse oder Jaguare," meinte der Jäger gleichmütig, „es ist natürlich hier an der Quelle ein reges Tierleben."  
      „Trotzdem sind diese Knochen sehr merkwürdig," sagte Rolf grübelnd, „es sieht gar nicht so aus, als wären diese Tiere hier von einem größeren Raubtier getötet worden. Dann müßte man doch unbedingt Verletzungen der Knochen oder eine Verschleppung derselben sehen. Diese Skelette hier sehen aber

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