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Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Titel: Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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großen Anzahl Soldaten zu kommen, um die Gefangenen auf den Kutter bringen zu lassen.  
      Während sich Smarda eiligst entfernte, trugen wir die elf Gefesselten ins Zelt. Sie waren uns dort sicherer als auf dem Strand, denn die Mitglieder der Bande, die uns entkommen waren, befanden sich ja in nächster Nähe im Wald. Wie leicht konnten sie einen Versuch machen, ihre Gefährten zu befreien.  
      Als wir aber unsere Gefangenen erst im Zelt hatten, waren wir vor jeder Überraschung sicher. Während Fox im Zelt blieb und scharf auf die Gefangenen aufpaßte, daß sie sich gegenseitig nicht befreien konnten, paßte ich mit meinen Gefährten draußen mit schußbereiten Pistolen auf.  
      Und Maha, unser Gepard, war durch den Kampf, an dem er auch Anteil genommen hatte, so erregt, daß er jeden Nahenden gemeldet hätte. Wir brauchten auch nicht lange zu warten, da sahen wir schon viele Lichtpunkte auftauchen, die sich dem Zelt rasch näherten. Es war Kommandant Godfrey mit zwanzig Soldaten.  
      Der Riese war völlig erschüttert, als Fox ihm mitteilte, daß sich unter den Gefangenen Lindsay und Honders befänden. Zuerst wollte er es gar nicht glauben, dann aber, als er die Gefesselten sah, machte er seiner Wut und Verachtung in ausgewählten Flüchen Luft.  
      Sofort begann der Abtransport der Gefangenen auf den Kutter. Da die Perlenmesse von Marichchukkadi in den nächsten Tagen schon zu Ende war, sollten sie auf dem Kutter bleiben, und Godfrey wollte sie dann nach Colombo bringen. Das war der sicherste Transport, denn per Bahn hätten die übrigen Mitglieder der Bande, die ja weit verzweigt zu sein schien, sie doch noch befreien können.  
      Als wir auf dem Kutter waren und die Gefesselten in sicheren Räumen untergebracht hatten, fragte Rolf den Kommandanten.  
      „Herr Godfrey, wer von Ihren Leuten hatte heute Nacht Urlaub?"  
      Der Kommandant ließ sich von seinem Sergeanten die Urlaubsliste bringen. Es waren im ganzen sechs Leute, die bis auf einen bereits zurück waren. Der Fehlende war Sniders, der Soldat, der am verflossenen Abend die Wache auf Deck gehabt hatte.  
      Auf Rolfs Wunsch ließ Godfrey die fünf bereits zurückgekehrten Urlauber antreten, und Rolf musterte jeden ganz genau. Dann wandte er sich achselzuckend ab und sagte:  
      „Wir müssen auf Sniders warten. Er allein kommt jetzt noch in Betracht. Auf ihn hatte ich auch von Anfang an den größten Verdacht. Wann muß er zurück sein?"  
      „In zehn Minuten," stellte Godfrey nach der Liste fest „Soll er dann sofort hergebracht werden?"  
      „Ja, wenn er kommt," sagte Rolf, „doch kann es sein, daß er lieber desertiert. Na, sollte er aber kommen, dann mußt du unauffällig hinter ihn treten, Pongo."  
      „Sniders kommt," sagte im gleichen Augenblick der Sergeant leise.  
      Der Soldat kam das Fallreep hinauf und grüßte den Kommandanten stramm.  
      „Kommen Sie her, Sniders," sagte Godfrey ernst, „Herr Torring will Sie Verschiedenes fragen."  
      Zögernd kam der Soldat näher und stand stramm, als Godfrey und Rolf auf ihn zutraten. Mein Freund trat dicht an ihn heran und fragte ruhig:  
      „Wo waren Sie, Sniders?"  
      „In der Zeltstadt, Herr," sagte der Soldat, „ich habe mir die Tänzerinnen angesehen."  
      Pongo tauchte wie ein riesiger Schatten unhörbar hinter ihm auf. Rolf hob den Arm und ließ den grellen Schein seiner Taschenlampe direkt ins Gesicht des Soldaten fallen.  
      Sniders schloß die Augen, Rolf aber rief mit schneidender Stimme:  
      „Sie haben es etwas eilig gehabt, Sniders, Sie hätten die braune Farbe besser entfernen müssen. Ich erkenne Sie auch wieder, Sie waren mit Honders im Zelt. Außerdem beschuldige ich Sie auch, die Attentate gegen uns gestern Nacht hier auf dem Kutter verübt zu haben. Herr Godfrey, lassen Sie den Mann in Eisen legen."  
      Als seien diese Worte für Sniders ein Signal gewesen, fuhr seine rechte Hand zum Koppel, und mit schneller Bewegung riß er seine Pistole heraus. Doch mit lautem Aufschrei ließ er die Waffe fallen.  
      Pongo hatte nur sein Handgelenk ergriffen und preßte es zusammen. Der kräftige Soldat wand sich wimmernd unter diesem gewaltigen Griff. Auf ein Kommando Godfreys sprangen zwei Soldaten hinzu, und im nächsten Augenblick schnappten Stahlfesseln um die Handgelenke des überführten.  
      „Unglaublich," stieß der Kommandant wütend hervor, als Sniders unter Deck gebracht wurde, „jetzt weiß man ja

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