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Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Titel: Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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verließen vorsichtig das Zelt, während Fox und ich uns rechts und links vom Eingang aufstellten; wir hielten unsere Pistolen umgekehrt in der Hand, um die Banditen niederschlagen zu können.  
      Unendlich lang erschienen mir die Minuten. Mit äußerster Anspannung lauschten wir hinaus, ob wir vielleicht die leisen Schritte der Nahenden im weichen Sand hören könnten.  
      Lindsay, der Chef der Geheimen Polizei, war zu sich gekommen. Er warf sich einige Male hin und her, doch Fox huschte schnell zu ihm hin und flüsterte ihm einige Worte zu, worauf er völlig still dalag. Sicher hatte Fox seinen tiefen Abscheu über seine verwerfliche Doppelrolle zu erkennen gegeben, und Lindsay mochte sich doch schämen.  
      Ungefähr zehn Minuten waren wohl wieder vergangen, unbeweglich standen wir auf unserem Lauscherposten, stets bereit, die gefährlichen Gegner niederzuschlagen.  
      Endlich klang ein schwaches Geräusch vor dem Zelt auf. Es war, als streife ein Windzug über den leichten Sand, aber wir ahnten, daß jetzt die Banditen kamen.  
      Ich hatte nicht erwartet, daß sie so behutsam schleichen würden. Oder sollten sie beobachtet haben, daß Rolf und Pongo das Zelt verlassen hatten? Dann mußten wir uns äußerst vorsehen, denn sie würden versuchen, uns überraschend unschädlich zu machen.  
      Das leise Geräusch klang jetzt noch einmal dicht vor dem Zelteingang auf, dann war alles still. Doch ich hörte deutlich das Atmen eines Menschen, der angestrengt ins Zelt lauschte.  
      Endlich schob sich eine braune Hand durch den Spalt des Vorhanges und zog ihn vorsichtig zurück. Ich hatte meine Pistole hoch erhoben, jetzt sah ich den Kopf des Eingeborenen, schon wollte ich zuschlagen, da erkannte ich im letzten Augenblick — Smarda, den Taucher.  
      Hastig zog ich ihn ins Innere des Zeltes und fragte erregt:  
      „Smarda, wo sind meine Gefährten?'  
      „Ich weiß es nicht, Sahib," rief er erstaunt, „ich bin von meinem Platz schnell fortgefahren, weil ich vier Männer ankommen sah. In weitem Bogen bin ich unterhalb dieses Zeltes gelandet, habe das Kanu zwischen anderen dort liegenden versteckt und bin mit Maha hierher gekommen. Ich dachte, daß die Sahibs von den vier Männern überwältigt seien, und wollte sehen, ob ich helfen könnte."  
      „Das ist sehr brav, Smarda," sagte ich anerkennend. "Doch jetzt müssen wir still sein und aufpassen. Die vier Banditen werden wohl bald zurückkommen. Wo Ist Maha?"  
      „Draußen, Sahib, ich werde ihn hereinholen."  
      Im gleichen Augenblick klang aber in der Nähe des Zeltes das wütende Fauchen des Gepards auf, ein erstickter Aufschrei folgte, dann rief Rolf mit unterdrückter Stimme:  
      „Hans, Fox, schnell her!"  
      Wir stürzten hinaus. In ungefähr zwanzig Meter Entfernung war eine Gruppe Menschen in wildester Bewegung. Sofort ließen wir unsere Taschenlampen aufblitzen und erkannten Rolf und Pongo, die in einem Knäuel von Eingeborenen steckten. Mehrere Körper lagen auf dem Strand, aber unsere beiden Gefährten hätten doch unbedingt der Übermacht erliegen müssen.  
      Jetzt änderte sich das Bild. Wir sprangen hinzu und ließen die Kolben unserer Pistolen auf die Köpfe der nächsten Inder niedersausen, während Smarda einen schweren Zeltstock mitgenommen hatte, den er nachdrücklich gebrauchte.  
      Vier Banditen schlugen wir nieder, dann ergriffen die anderen die Flucht zum Wald hin, wurden aber von Pongo verfolgt, der auf dieser kurzen Strecke noch drei von ihnen niederschlug. Immerhin entkamen noch ungefähr sechs Mann im Dickicht des Waldes.  
      Wir fesselten die Niedergeschlagenen mit den Stricken, die Smarda in aller Eile aus dem Zelt holte. Es waren nur Eingeborene, wie wir feststellten, Honders und der andere Weiße schienen entkommen zu sein.  
      Doch plötzlich kam Pongo vom Wald zurück und zog einen reglosen Körper hinter sich her. Er warf ihn auf den Strand neben die elf gefesselten Singalesen, und wir erkannten zu unserer Freude den Detektiv Honders, den der Riese kurz vor dem Waldrand noch erreicht hatte.  
      Die Bande, die solange die Perlentaucher gebrandschatzt hatte, schien ziemlich aufgelöst zu sein. Denn wir hatten ja auch den „Ersten", wie Honders selbst sich seinem Assistenten gegenüber ausgedrückt hatte, den Chef der Geheimen Polizei.  
      Rolf schickte jetzt den Taucher Smarda zum Kutter. Er gab ihm einen Zettel mit, in dem er den Kommandanten bat, mit einer genügend

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